- ein angemessenes Sicherheitskonzept und die dazu passenden Sicherheitsprodukte
- die fachmännische Installation der Komponenten und deren Einbindung in das Sicherheitskonzept
- die wiederkehrende Wartung und Prüfung sowie gegebenenfalls die Anpassung des Sicherheitssystems.
Falsch platzierte Melder werden unwirksam
Ein Beispiel: Werden Bewegungsmelder fälschlich so platziert, dass sie auf eine kalte Fensterscheibe ausgerichtet sind, ist mit Fehlfunktionen zu rechnen. Manipulationen werden möglich. Ein anderer Fehler ist, wenn bei Konzept und Montage nicht ausreichend auf Sabotagesicherheit geachtet werde. Sorgfalt mahnt Manfred Endt grundsätzlich bei allen Sicherheitstechniken an.
Mechanische Sicherheit allein reicht nicht
Kritisch sieht Endt, wenn sich Schutzinteressierte allein auf mechanische Sicherungen verlassen. Die polizeiliche Empfehlungspraxis, vorrangig mechanische Schutzmaßnahmen der Widerstandsklasse RC2 einzusetzen, sei zwar richtig, reiche allein aber oft nicht aus, denn die These »nach fünf Minuten gibt der Einbrecher auf«, gelte nicht immer.Sein Beispiel aus der Praxis: »Ein Täter konnte bei einer Apotheke die mechanische Sicherung der Außentür überwinden. Im Objekt hatte er dann alle Zeit der Welt, um eine Reihe von Innentüren aufzubrechen. Die Beute lag bei nur 50 Euro, der Schaden hingegen betrug 10.000 Euro.« Manfred Endts Einschätzung: »Hätte die Türöffnung einen Alarm ausgelöst, wären weitere Schäden in der Apotheke nicht entstanden, weil der Täter den Versuch abgebrochen hätte. Zumindest wären sie aber vermindert worden, weil der Täter nach einer Alarmierung unter Zeitdruck gestanden hätte.«
Wo sind qualifizierte Facherrichter zu finden?
Endt plädiert dafür, Mechanik und Elektronik »vernünftig zu kombinieren«, möglichst so, dass Alarm ausgelöst werde, bevor der Täter im Gebäude ist. Kunden sollten daher erfahrene und auf Sicherheitslösungen spezialisierte Firmen ansprechen, die sowohl mechanische, als auch elektronische Absicherung anbieten. »Empfehlenswert sind insbesondere zertifizierte Facherrichter, denn wer Geld für Sicherheit ausgibt, sollte tatsächliche Sicherheit und nicht nur Geräte eingebaut bekommen.«Qualifizierte Sicherheitsexperten findet man etwa auf der Internetseite des BHE. Die Online-Mitgliederdatenbank mit PLZ-Suche erleichtert mit Hilfe verschiedener Filterfunktionen, z.B. zur Vorgabe eines bestimmten regionalen Umkreises, die Suche nach Sicherheitsfachfirmen. Mittels interaktiver Landkarten können Interessenten per Klick auf ihr PLZ-Gebiet die in der Nähe ansässigen Fachfirmen finden. Auch kann gezielt nach BHE-zertifizierten Firmen gesucht werden.
Verzeichnisse zertifizierter Fachfirmen findet man ebenso bei der VdS Schadenverhütung GmbH. Bundeslandbezogene Kontaktlisten mit Betrieben für mechanische Sicherungstechnik, Einbruch- und Überfallmeldeanlagen oder Videoüberwachung bieten zudem die jeweiligen polizeilichen Beratungsstellen. Auch die bundesweit tätige Initiative »Nicht bei mir« hat eine Übersicht von Fachpartnern für privaten Einbruchschutz zusammengestellt.
Zertifizierung garantiert normgerechten Einbau
Der BHE hat zudem verschiedene Stichpunkte für die Auswahl des richtigen Sicherheitspartners zusammengestellt. Der Verband zertifiziert Fachfirmen und -planer derzeit in den Sparten Brandmelde-, Einbruchmelde-, Freigeländeüberwachungs-, Rauch- und Wärmeabzugs- sowie Sprachalarmierungsanlagen, Videosicherheitssysteme, Zutrittssteuerungsanlagen und in mechanischer Sicherungstechnik.Dazu BHE-Geschäftsführer Dr. Urban Brauer: »Kunden eines BHE-zertifizierten Fachbetriebes können sich sicher sein, dass Planung, Einbau und Instandhaltung ihrer Gefahrenmelde- und Sicherungsanlagen normgerecht, etwa nach DIN VDE 0833, und nach dem Stand der Technik erfolgen. Dies beinhaltet auch das Angebot des Errichters, diese Anlagen je nach Sicherungsgrad ein- bis viermal jährlich zu inspizieren und mindestens einmal jährlich zu warten. Häufig nicht bekannt ist Auftragnehmern, dass Gefahrenmeldeanlagen ohne solche Instandhaltungsmaßnahmen nicht der Norm entsprechen und keine Sicherheit mehr garantieren.«
Das BHE-Zertifikat hat sich im Markt als Unterscheidungsmerkmal etabliert, denn für dieses Qualitätssiegel muss der Fachbetrieb nicht nur über hinreichend qualifiziertes Personal und eine mindestens dreijährige Erfahrung im Gewerk verfügen, sondern es wird auch eine Fachkundeprüfung für den jeweiligen Bereich der Sicherheitstechnik abgelegt und die zuständige Fachkraft muss regelmäßig an Weiterbildungsmaßnahmen teilnehmen. Seit vor 30 Jahren die ersten Qualitätssiegel des BHE ausgegeben wurden, sind über 1.000 Zertifikate verliehen worden. Aktuell sind beispielsweise 347 Betriebe für Einbruchmeldeanlagen zertifiziert, 136 für Videosicherheit.
Doris Porwitzki, Sicherheitsfach-Journalistin