Im ersten Impulsvortrag zu den aktuellen Veränderungen im dreistufigen Vertrieb befasste sich Vizepräsident und Vorsitzender der ZVEH-PG Digitalisierung Christoph Hansen mit der Standardisierung von Schnittstellen zwischen den verschiedenen Softwaresystemen. Diese gewinnen zunehmend an Bedeutung, um die Interoperabilität zu steigern und Datenverluste bei der Verarbeitung von Geräteinformationen zu verhindern.
Im zweiten Impuls von Arnd Hefer, Vorsitzender des ZVEH-Fachbereichs Wirtschaft und Mitglied der PG, ging es um die für die E-Handwerke erforderliche Datenqualität, insbesondere bei Artikelstammdaten. Hefer forderte unter anderem, dass die E-Handwerke zukünftig direkten und schnellen Zugang zu den Datenquellen bekommen. Außerdem sollen die Daten so bereitgestellt werden, wie die Betriebe sie für die Weiterverarbeitung benötigen.
Alexander Neuhäuser, ZVEH-Geschäftsführer Recht und Wirtschaft, der den ZVEH-Infotag geplant hatte, berichtete im dritten Impulsvortrag über die Auswirkungen der rasant wachsenden Internetplattformen. Das Handwerk wird zukünftig um seine starke Position in der Endkundenbeziehung kämpfen müssen. Gleichzeitig bietet eine Kooperation mit Plattformen aber auch Chancen für die Akquise von Aufträgen. Voraussetzung hierfür sind faire Kooperationsmodelle.
Hilfreiche Apps für das Elektrohandwerk
Im Anschluss konnten sich die Teilnehmer von den vielfältigen Möglichkeiten des »E-Konfigurators« überzeugen. Es handelt sich dabei um ein internetbasiertes Planungsinstrument, mit dem Wohnungsbauprojekte und gewerbliche oder öffentliche Bauvorhaben in wenigen Schritten kalkuliert und in Form eines Angebots exportiert werden können. Das Programm wurde von Andreas Dörflinger, Obermeister der Elektro-Innung Main-Taunus-Kreis, entwickelt. Er erläuterte zusammen mit Hefer an einem Beispielprojekt, wie Mehrfamilienhäuser in wenigen Minuten konfiguriert und kalkuliert werden können.
Marcel Aulenbach, öffentlich bestellter und vereidigter Sachverständiger und stellvertretender Vorsitzender des Fachbereichs Elektrotechnik im bayerischen Landesinnungsverband, stellte seine Elektrohelfer-App vor, mit der die wichtigsten technischen Informationen aus Normen sowie weitere Services in nur drei Klicks bereitgestellt werden.
Andreas Habermehl, ZVEH-Referent für Normung, Berufsbildung und Innovationen, sprach über neue Entwicklungen in den bereits seit 2016 erhältlichen E-Protokollen, die als Grundlage für elektronisch gestützte Geräte- oder Anlagenprüfungen, zum Beispiel im Rahmen des E-CHECK, dienen.
Zum Abschluss stellte Ludwig Klatzka, Geschäftsführer der META-Handelsgesellschaft, mit KFE/Connect eine neue Schnittstelle vor, über die zukünftig die Integration von KFE-Kalkulationsdaten, insbesondere Artikelstammdaten, in die Handwerkersoftware erfolgen kann.
ZVEH zieht positives Fazit
Die Teilnehmer lobten die Informationsveranstaltung: Neben den im Jahr 2017 veröffentlichten Leitpublikationen »Agenda zur Digitalisierung im E-Handwerk« und »Bonner Erklärung« stellte der ZVEH nun auch digitale Hilfsmittel vor, die den betrieblichen Alltag erleichtern. »Die rege Teilnahme verdeutlicht, dass die Unternehmen der Elektrohandwerke trotz der gefüllten Auftragsbücher großes Interesse an neuen und praxisrelevanten Entwicklungen haben«, bemerkte ZVEH-Vizepräsident Hansen: »Der ZVEH sieht es als wichtige Aufgabe an, die gewonnen Erkenntnisse den Mitgliedern zur Verfügung zu stellen. Deshalb werden wir auch in Zukunft über ähnliche Formate neue Themen ansprechen.«Für den Herbst ist eine Folgeveranstaltung in ähnlichem Format zu dem Thema Building Information Modeling (BIM) geplant.
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