Home Licht+Energie Photovoltaik Power-to-Gas-Elektrolyse im Megawatt-Maßstab

Neues Forschungsprojekt zur Wasserstofferzeugung aus Ökostrom

Power-to-Gas-Elektrolyse im Megawatt-Maßstab

Elektrolyse zur Wasserstoffherstellung; Quelle: ZSW
Elektrolyse zur Wasserstoffherstellung; Quelle: ZSW
Die vom ZSW koordinierten Entwicklungsarbeiten sehen eine 300-Kilowatt-Elektrolyse mit einem Zellstapel vor, dessen Leistung bei entsprechender Vergrößerung auf mehr als ein Megawatt gesteigert werden kann. Dieser so genannte Kurz-Stack besteht aus etwa 70 Zellen, die über vergrößerte Flächen und eine erhöhte Gasleistung verfügen. Der Elektrolyse-Prototyp kann dadurch kompakter gebaut werden als seine Vorgänger.

Erprobt werden auch zahlreiche weitere technische Neuerungen, darunter eine 1-Megawatt-Gleichrichteranlage, eine innovative Elektrodenbeschichtung sowie ein modularer Aufbau der Gesamtanlage. Die Projektpartner wollen zugleich aufzeigen, wie sich die Kosten für derartige Elektrolyseure senken lassen.

»Durch die technische Weiterentwicklung unseres Elektrolyse-Systems machen wir einen wesentlichen Schritt hin zu einer kostengünstigen Wasserstofferzeugung für das P2G-Verfahren«, erklärt Andreas Brinner, Elektrolyse-Experte am ZSW. Mit den beiden Firmen Solarfuel und Enertrag habe man kompetente und erfahrene Partner für dieses zukunftsweisende Vorhaben an seiner Seite.

Das über drei Jahre laufende Projekt zur Weiterentwicklung der alkalischen Druckelektrolyse wird vom Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit (BMU) mit insgesamt rund 3,3 Millionen Euro gefördert.

Bisher größte P2G-Anlage mit 250 kW Anschlussleistung

Die Ende Oktober 2012 eingeweihte 250-KW-Anlage.  ZSW-Forscher bei der Kontrolle der Gasmischung. Im Hintergrund die Methanisierungsanlage. Quelle: ZSW
Die Ende Oktober 2012 eingeweihte 250-KW-Anlage. ZSW-Forscher bei der Kontrolle der Gasmischung. Im Hintergrund die Methanisierungsanlage. Quelle: ZSW
Ende Oktober 2012 hat das ZSW eine P2G-Anlage mit einer elektrischen Anschlussleistung von 250 kW zur Wasserstoff- und Methanherstellung in Betrieb genommen. Die Anlage in Stuttgart gilt als die weltweit größte ihrer Art. In der direkten Umgebung dieser Anlage soll nun die neue, leistungsstärkere Elektrolyse entstehen.

Das maßgeblich am ZSW entwickelte P2G-Konzept sieht vor, per Elektrolyse überschüssigen Ökostrom aus Sonne oder Wind zunächst in Wasserstoff umzuwandeln. In einem weiteren Schritt wird der Wasserstoff mit Kohlendioxid zu Methan gewandelt. Dieses kann dann einerseits ins Erdgasnetz eingespeist und dort über Monate verlustfrei gespeichert werden, um bei Stromknappheit wieder zurück verstromt zu werden. Andererseits kann es direkt als Kraftstoff für Erdgasfahrzeuge genutzt werden und somit einen Beitrag zur CO2-neutralen Mobilität leisten.

www.zsw-bw.de
Newsletter

Das Neueste von
elektro.net direkt in Ihren Posteingang!