Durch den Einsatz eines Energiemanagements wird dieser Effekt noch verstärkt und rechtfertigt oft die Erweiterung der Batteriekapazität, wie unser Beispiel verdeutlicht
Vor Installation des ersten »Pacadu«-gesteuerten Stromspeicher hat ein Mitarbeiter der Firma Solarbuur aus Steg im Tösstal, die das Projekt betreut hat, an einer Schulung bei Stromspeicher-Hersteller ASD teilgenommen, in der die Anschlüsse zum Netz, zum Haus, für die Notstromfunktion usw. besprochen wurden. Für die Batterien war beispielsweise im Verteilerschrank vor Ort ein Wirkleistungsmesser anzuschließen, und auch die Schnittstelle zu den Elektroheizstäben des Brauchwasserspeichers wurde durchgenommen.
Solarinstallateur Rudolf Pfeiffer resümiert: »Die Schulung durch ASD war gut und die Zusammenarbeit mit deren Außendienst unkompliziert. Grundsätzlich lässt sich festhalten, dass alles so funktioniert, wie es geplant war, und dass Familie Peter vollkommen zufrieden mit dem System ist.«
Durchdachtes Energiemanagement
So konnte innerhalb der ersten einjährigen Abrechnungsperiode ein Überschuss erwirtschaftet werden. »Wir haben unterm Strich knapp 20 Franken herausbekommen«, erzählt Fredi Peter. »Das heißt, wir produzieren in der Sommerzeit so viel Energie, dass wir die Kosten für den Strom, den wir im Winter vom öffentlichen Netz abnehmen müssen, mehr als vollständig ausgleichen können.«
Eigenverbrauch mit Stromspeicher erhöhen
Die Einspeisevergütung sei in der Schweiz unterschiedlich hoch und regional bzw. kantonal sehr verschieden, deshalb müsse jeder Einzelfall durchgerechnet werden, erklärt Pfeiffer: »Grundsätzlich ist jedoch bei Installation einer PV-Anlage immer öfter zu empfehlen, den größten Teil des Stroms selbst zu verbrauchen – speziell, wenn es nur noch Einmalvergütungen gibt. Und da ist ein Stromspeicher mehr als nützlich.«
Der »Pacadu Flex«, der bei Familie Peter installiert ist, wurde eigens für diesen Aufstellungsort und den Einsatzzweck dimensioniert. Er verfügt über eine Leistung von 9 kW, eine Kapazität von 28,8 kWh und hat eine Notstromfunktion. Letztere bietet bei einem Stromausfall zwar keinen vollwertigen Netzersatz, hält aber eine gewisse Kapazität zum Abruf bereit – selbst dann, wenn die PV-Anlage gerade keinen Strom erzeugt.
Somit halten »Pacadu«-gesteuerte Stromspeicher ihre Gesamtkapazität dauerhaft auf höchstmöglichem Niveau. Physikalisch bedingt würde sich dasselbe Zellpaket in einem in Reihe geschalteten Stromspeicher gegenseitig negativ beeinflussen und über die Zeit hinweg wesentliche Nutzkapazitätsverluste einfahren.
Zweiter Stromspeicher im Neubau
Für einen Neubau, der im Jahr 2018 errichtet wurde und zwei Wohnungen sowie einen älteren Teil des Hauses umfasst, schaffte die Familie Peter einen ähnlich großen Speicher an; der »Pacadu Flex« hat im Oktober 2018 den Betrieb aufgenommen (Bild 2).Was die Autarkie-Bilanz angeht, erwartet Fredi Peter ein ähnliches Ergebnis, wie es das erste Energiesystem geliefert hat. Eine neue Herausforderung ist die im Rahmen des Neubaus installierte Wärmepumpe, die über eine frei programmierbare Steuerung verfügt (Bild 3).
Sie soll vor allem dann laufen, wenn sie mit eigenem Strom betrieben werden kann. Auch dafür musste ein geeignetes Energiemanagement aufgesetzt werden, das den Strom entsprechend lenkt (Bild 4).