Elektrische Freiflächenheizungen helfen dabei, im Winter diese Unfallgefahren zu minimieren. Dabei stehen Lösungen für verschiedene Einsatzmöglichkeiten zur Verfügung.
Die Verkehrssicherungspflicht des Grundstückseigentümers
- Bei winterlicher Wetterlage besteht die Räum- und Streupflicht von 7.00 bis 20.00 Uhr.
- Auf einem Gehweg ist ein Streifen von 1 m bis 1,2 m Breite freizuhalten. Wenn kein typischer Gehweg vorhanden ist, muss ein Streifen von mindestens 1 m der Fahrbahn frei geräumt werden.
- Bei Abwesenheit oder sonstiger Verhinderung (beispielsweise gesundheitliche Gründe) muss der Grundstückseigentümer eine Vertretung mit der Übernahme der Räum- und Streupflicht beauftragen. Außerdem besteht bei einem Mietshaus die Möglichkeit, die Räum- und Streupflicht auf den Mieter zu übertragen. In jedem Fall behält der Grundstückseigentümer jedoch eine Kontrollpflicht, nach der er verpflichtet ist, den von der Vertretung oder dem Mieter durchzuführenden Winterdienst zu überwachen.
Der Bundesgerichtshof (BGH) hat durch ein Urteil vom 9.10.2003 (Aktenzeichen III ZR 8/03) entschieden, dass auf Fußwegen nur ein schmaler Streifen von 100 cm bis 120 cm frei gemacht werden muss. Es muss somit ein rutschfester Gehweg vorhanden sein, der es erlaubt, dass zwei Personen gefahrlos aneinander vorbeigehen können.
Unterstützung mit elektrischer Freiflächenheizung
- die Dachflächenheizung
- die Beheizung von Dachrinnen
- die Beheizung von Verkehrsflächen.
Die Dachflächenheizung
Durch die Beheizung von Dachflächen, Teilbereichen wie Dachkehlen und Traufen kann die statische Belastung durch das Abtauen der Schneemassen deutlich reduziert werden. Ebenfalls sind Bauschäden, die auf Grund von nicht ablaufendem Schmelzwasser auftreten können, sowie Personenschäden durch herabfallende Dachlawinen vermeidbar. Dabei sind die Systeme energieeffizient durch intelligente Regel- und Überwachungssysteme, weisen eine kurze Reaktionszeit auf und punkten mit geringen Investitions- und Einbaukosten. Überdies sind sie langlebig, wartungsfrei und betriebssicher. Gesteuert wird die Dachflächenheizung über eine Schnee- und Eismeldeanlage. Dadurch ist die Fläche Tag und Nacht schnee- und eisfrei. Diese Heizungssteuerung sichert zudem auch die bereits genannte Wirtschaftlichkeit. Die Heizung schaltet sich erst ein, wenn die Temperatur den kritischen Wert erreicht und die Bildung von Schnee und Eis droht. Sobald die Temperatur und Feuchtigkeit wieder im unkritischen Bereich sind, schaltet sich die Anlage ab.Letzteres kann mit Hilfe der Schneelastzonen der Bundesrepublik ermittelt werden (Bild 3). Diese sind beispielsweise auf der Seite www.schneelast.info zu finden. Dabei reicht die Schneelast von Zone 1 (0,65 kN/m²), beispielsweise in Nürnberg, bis zu Zone 3 (1,10 kN/m²), beispielsweise im Erzgebirge. Die Einbetttiefe der Heizleitungen hängt von dem Oberflächenbelag der Konstruktion und von dessen Wärmeleitfähigkeit ab – Rollkies, Dachbegrünung oder Steinplatten stehen beispielsweise zur Wahl.
Die Beheizung von Dachrinnen
Um die Funktion der Dachrinne über den Winter aufrechtzuhalten, bietet sich ebenfalls die Beheizung mittels elektronischen Heizbändern an. Bei Standard-Dachrinnen mit einer Breite von 120 mm bis 150 mm reicht dafür eine einfache Verlegung aus. Die Befestigungen werden alle 1,5 m gesetzt, alternativ ist eine Befestigung alle 2,5 m mit Abstandshalter in Längsrichtung des Heizbandes möglich. Bei größeren Dachrinnen bis 240 mm Breite muss das Heizelement doppelt verlegt werden, um die nötige Energie zum Abtauen bereitzustellen. Der Abstand sollte bei ca. 120 mm liegen.Bilder 4 bis 6
Eine sichere Funktion und gleichzeitig die Einsparung von Betriebskosten werden durch eine vollautomatische Überwachung gewährleistet. Digitale Eis- und Schneemelder, mit einem oder zwei kombinierten Feuchte- und Temperaturfühlern, haben die Aufgabe, Eisbildung und Schneefall frühzeitig zu erkennen und durch das rechtzeitige Einschalten der Heizung, die Bildung der Schneelast zu verhindern. Wenn sich die Temperatur des Sensors unterhalb der eingestellten »frostkritischen« Temperaturschwelle befindet, wird die Feuchtemessung aktiviert. Wenn dann aufgrund der Messung Feuchte erkannt wird, schaltet das Heizsystem ein, ansonsten wird die Feuchtemessung periodisch wiederholt. Frühestens nach Ablauf der eingestellten Mindestheizzeit wird das Heizsystem wieder abgeschaltet, sofern keine Feuchte mehr auf dem Sensor vorhanden ist. Neben dem Grenzwert des kritischen Temperaturbereiches (0 bis + 5 °C) kann auch ein unterer Wert zwischen – 5 °C und – 20 °C eingestellt werden, da bei sehr niedrigen Außentemperaturen kein abtropfendes Tauwasser mehr auftritt und nicht mehr mit Schneefall gerechnet werden muss. Damit wird ein wirtschaftlicher Betrieb der Anlage gewährleistet und ermöglicht eine Energieeinsparung von bis zu 70 % gegenüber thermostatisch geregelten Anlagen.Die Beheizung von Verkehrsflächen
Da die Heizsysteme bei diesen Anwendungen extremen mechanischen Belastungen ausgesetzt sind, müssen in solchen Fällen Systeme, hergestellt nach IEC 60800 bzw. IEC 62395-1, verwendet werden, die auch den Anforderungen für isolierte Heizleitungen mit der geltenden Norm VDE DIN 0253 entsprechen (Bild 7).
Die Einsatzgebiete sind breit gefächert. Neben Fahrbahnen, Einfahrten, Bürgersteigen oder Parkflächen, können auch Treppen und Ablaufrinnen mit der Technik schnee- und eisfrei gehalten werden (Bild 8). Eine Heizleistung von 200 … 400 W/m² bei Freiflächen und 300 … 500 W/m² bei Stufen kann als Richtwert gelten. Anbieter von Freiflächenheizungen, die hier kompetent beraten können, finden Sie auf der Website www.flaechenheizung.de.
Abhängig von der geografischen Lage, den klimatischen Verhältnissen am Einbauort und den Einstellwerten am Eis- und Schneemelder kann mit Betriebszeiten von 100 … 300 h je Jahr gerechnet werden. Voraussetzung hierfür ist allerdings der Einsatz eines Eis- und Schneemelders. Eine exakte Bestimmung der Betriebszeit ist aufgrund von starken Schwankungen von Jahr zu Jahr nicht möglich.
Die neuen Broschüren stehen zum kostenlosen Download auf der Homepage des BVF unter www.flaechenheizung.de zur Verfügung. Kompetente Anbieter für diese Lösungen finden sich unter www.flaechenheizungsfinder.de in der Rubrik Außenflächen.