Geschäftssituation
Während die gegenwärtige Geschäftssituation nach wie vor als sehr gut eingeschätzt wird, zeigten sich die befragten Betriebe dort, wo es um die Beurteilung der zukünftigen Geschäftslage geht, etwas zurückhaltender und bewiesen damit, dass sie die gesamtwirtschaftliche Situation realistisch einschätzen.Hatten im Frühjahr 2019 noch 67,5 % der Befragten angegeben, dass die Geschäftslage unverändert bleiben wird, waren es jetzt noch 62,7 %. An eine Verbesserung glauben 28,4 % – ein Plus von 0,4 Prozentpunkten gegenüber dem ersten Quartal 2019. 8,9 % der Umfrage-Teilnehmer gehen indes eher von einer Verschlechterung der Geschäftslage aus (Frühjahr: 4,5 %). Insgesamt sehen 91,1 % der Betriebe in den Elektrohandwerken die zukünftige Geschäftslage mit Optimismus. Damit sind die Erwartungen an die Zukunft zwar im Vergleich zum Frühjahr (Frühjahr: 95,5 %) leicht rückläufig, insgesamt aber immer noch sehr positiv.
Auftragsbestand
Der aktuelle Auftragsbestand trägt zur positiven Einschätzung der aktuellen Situation bei: Mehr als die Hälfte der Betriebe ist für mindestens zwei Monate ausgelastet, 23,7 % haben sogar Aufträge für vier und mehr Monate – ein Anstieg gegenüber dem Frühjahr (21,5 %). Im Bereich zwei bis vier Monate stieg der Anteil von 26,7 im Frühjahr ebenfalls leicht, auf nun 26,8 %, an.Umsatzverteilung
Zu den Umsatztreibern gehören vor allem die Bereiche Energie- und Gebäude- sowie Informationstechnik. Das ist zum einen auf die zunehmende Nutzung vernetzter Smart-Home-Technologien sowie auf die Digitalisierung zurückzuführen, zum anderen auf die wachsende Bedeutung intelligenter Energiemanagementsysteme im Zuge der Energiewende. Letzteres zeigt: Die Elektrohandwerke leisten mit ihrer Arbeit, unter anderem auch im Bereich Elektromobilität oder Photovoltaik, einen wichtigen Beitrag zur Erreichung der Klimaziele.Leichte Veränderungen zeigen sich bei der nur einmal jährlich, im Herbst, abgefragten Umsatzverteilung: Hier ging der Anteil des Umsatzes, der auf private Auftraggeber entfiel, im Vergleich zum Vorjahr mit 35 % ganz leicht zurück (Herbst 2018: 36 %), während er im Bereich der gewerblichen Wirtschaft stieg (von 38 auf nun 39 %). Der Anteil öffentlicher Auftraggeber sowie der Wohnungsgesellschaften am Umsatz blieb gleich.
Fachkräftesuche
Obwohl die Zahl der Beschäftigten in den E-Handwerken mittlerweile auf über eine halbe Million angewachsen ist, ist der Fachkräftemangel auch hier ein Thema. So gaben mehr als die Hälfte der Umfrageteilnehmer an, Personal einstellen zu wollen. Neben Auszubildenden wurden vor allem qualifizierte Fachkräfte wie Gesellen und Obermonteure sowie, zu einem geringeren Teil, Meister gesucht.Betriebsgröße
Zum Thema Personalplanung liefert die Herbst-Konjunkturumfrage ebenfalls neue und vor allem erfreuliche Erkenntnisse. So gab ein Viertel der befragten Betriebe an, dass sich ihr Betrieb personell vergrößert hat.Auch mit Blick auf die Zukunft geht knapp ein Drittel der Umfrage-Teilnehmer von einer steigenden Mitarbeiterzahl aus. 60 % erwarten, dass der Personalstamm gleichbleibt. Zahlen, die die durchaus optimistischen Erwartungen in den Elektrohandwerken untermauern und zeigen: Die aktuelle konjunkturelle Eintrübung in Teilen der deutschen Wirtschaft hinterlässt in der Branche bislang kaum Spuren.
»Anders als in der vom Export abhängigen Wirtschaft ist – das ist das Ergebnis unserer Herbst-Konjunkturumfrage – in den Elektrohandwerken bislang nichts von einer nachlassenden Wirtschaftsentwicklung zu spüren: Unsere Innungsmitglieder blicken weiterhin mit Optimismus in die Zukunft. Besonders erfreulich ist, dass die Betriebe zunehmend in den Bereichen dezentrale Energieerzeugung und Energiemanagement tätig sind und dass diese Bereiche einen wachsenden Anteil am Umsatz ausmachen. Das zeigt: Die Elektrohandwerke treiben die Energiewende voran und leisten mit ihrer Arbeit einen wichtigen Beitrag zur Erreichung der Klimaziele«, so Ingolf Jakobi, Hauptgeschäftsführer des Zentralverbands der Deutschen Elektro- und Informationstechnischen Handwerke.