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Einfache Bedienung in komplexer Umgebung

Komplex und doch einfach

Das Jahr 2019 neigt sich dem Ende zu, und damit ist ein weiteres Jahr fast vorbei, in dem – so die generelle Wahrnehmung – alles wieder ein bisschen schneller und ein wenig komplexer geworden ist. Das gilt nicht nur für die Politik und die Gesellschaft allgemein, sondern auch für unsere Branche. Und diese Entwicklung wird sich so auch in Zukunft fortsetzen.

Die Gründe dafür sind vielfältig, lassen sich aber dennoch auf ein Wort zuspitzen: Internet. Das Internet sorgt nicht nur für eine stetig höhere Taktzahl, da sich Innovation mehr und mehr von Hardware in Richtung Software verschiebt. Es erhöht auch gleichzeitig die Komplexität, da die Vernetzung von Produkten, ­Systemen und Menschen immer mehr zunimmt. Ein einfaches Beispiel: Eine Installation von PV-Anlage und Batteriespeicher mag elektrotechnisch noch so perfekt ausgeführt sein – ohne Vernetzung des Systems z. B. mit einer Verbrauchs- und Wetterprognose wird es nicht optimal zu betreiben sein.

Die Herausforderung unseres Gewerks liegt nun darin, einerseits vernetzt zu denken und zu handeln, siehe obiges Beispiel, andererseits aber die dadurch bedingte Komplexität nicht »nach außen« sichtbar zu ­machen: Der Kunde soll davon unbehelligt bleiben. Das ist in vielen ­­Fällen gut gelöst, es gibt jedoch auch Negativbeispiele.

Gerade im Smart-Home-Bereich passiert teilweise leider noch das Gegenteil. Jede Anwendung mutet mir eine eigene App-Bedienober­fläche zu, die natürlich jeder Anbieter für vollkommen intuitiv hält. Und es wird jede noch so unbedeutende Funktion auf irgendeine Kachel gelegt, um zu zeigen, was das System denn alles kann. Der Kunde, der diese Funktionen tatsächlich alle nutzt, gehört wohl zu jener seltenen Spezies, die auch jede Bedienungsanleitung vollständig liest.

Ein Taster: einmal drücken = ein, nochmal drücken = aus. Ein Drehreg­ler: gegen den Uhrzeiger = weniger, im Uhrzeiger = mehr. Diese Einfachheit in eine vernetzte Welt zu überführen, das wäre doch mal eine Aufgabe für 2020.

 

Über den Autor
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Dipl.-Ing. Andreas Stöcklhuber

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