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Elektroniker für ­ Energie- und Gebäudetechnik der BBS Cuxhaven

Einmal Dänemark und zurück

Die BBS in Cuxhaven ist schon seit einiger Zeit Europaschule und engagiert sich schon lange für den europäischen Austausch ihrer Schülerschaft mit anderen europäischen Nationen. So sind Erzieherinnen und Erzieher regelmäßig in Spanien und spanische Schüler in Deutschland aber auch Großbritannien, Frankreich und eben Dänemark sind Partnernationen im Erasmus-Programm (siehe Kasten »Erasmus-Programm«). Dass eine ganze Klasse geschlossen ins europäische Ausland fährt gab es allerdings noch nie. Geplant und durchgeführt wurde die Reise von Berufsschullehrer Marko Schaffer zusammen mit der Europakoordinatorin Susanne Rademacher.

Erasmus-Programm

Das Erasmus-Programm – genauer gesagt Erasmus + – ist ein ­Programm für Bildung, Jugend und Sport der Europäischen Union. In Erasmus+ werden die bisherigen EU-Programme für lebenslanges Lernen, Jugend und Sport sowie die europäischen Kooperationsprogramme im Hochschulbereich zusammengefasst.

Erasmus+ ist mit einem Budget in Höhe von rund 14,8 Mrd. € ausgestattet. Mehr als vier Millionen Menschen werden bis 2020 von den EU-Mitteln profitieren. Das auf sieben Jahre ausgelegte Programm soll Kompetenzen und Beschäftigungsfähigkeit verbessern und die Modernisierung der Systeme der allgemeinen und beruflichen Bildung und der Kinder- und Jugendhilfe voranbringen. Im Zentrum steht die Förderung der Mobilität zu Lernzwecken und der transnationalen Zusammenarbeit. Wichtig ist der Austausch bewährter Praxis im Bildungs- und Jugendbereich. Was die berufliche Bildung betrifft, können 650.000 Berufsschülerinnen und -schüler sowie Auszubildende ­Stipendien erhalten, um im Ausland zu lernen, sich fortzubilden oder zu arbeiten.

Wer mehr darüber erfahren möchte – speziell für den Bereich und die Möglichkeiten der beruflichen Bildung –, kann sich auf https://www.erasmusplus.de/erasmus/bildungsbereiche/berufsbildung/ darüber informieren.

Bild 1: Installation einer Sparwechselschaltung mit Einzeladern im Iso-Rohr nach Vorgaben der dänischen Lehrkräfte
Bild 1: Installation einer Sparwechselschaltung mit Einzeladern im Iso-Rohr nach Vorgaben der dänischen Lehrkräfte

(Bild: BBS Cuxhaven / M. Schaffer)

In Zeiten des Fachkräftemangels, in denen jede Hand gebraucht wird, haben es sich die Kollegen der Elektroinnung Cuxhaven – Land Hadeln nicht leichtgemacht, ihren Lehrlingen die Teilnahme zu ermöglichen. Trotzdem haben sie geschlossen dafür gestimmt, dieses Projekt zu unterstützen. »Wir machen damit unsere Ausbildung auf jeden Fall attraktiver«, so der Tenor der Innung, »und unsere Azubis lernen fürs Leben!«

Die angehenden Elektroniker (4. Ausbildungsjahr) hatten auf der Innungsversammlung mit einem kurzen und selbst produzierten Film sowie einer anschließenden Präsentation den Ausbildern begründet dargelegt, warum sie ­diese Chance gerne nutzen wollten. Dieses Engagement der Lehrlinge zahlte sich aus und überzeugte die Betriebe, dem Austausch in Dänemark zuzustimmen.

Im vergangenen August war es dann soweit. Die Klasse fuhr mit zwei Lehrkräften nach Hardeslev in die dortige Berufsschule und wurde herzlich von den dänischen Lehrern und der Europakoor­dinatorin Dr. Ulrike Patzke empfangen. Die Unterbringung erfolgte im schuleigenen Internat, so dass es keine langen Wege zu ­meistern gab. Neben dem schulischen Programm hatten die ­dänischen Kollegen sogar verschiedene Freizeitaktivitäten wie beispielsweise den Besuch eines Eishockeyspiels für die Auszubildenden organisiert.

Bild 2: Gute Vorbereitung für die anstehende Gesellenprüfung: Eileen Boorst bei der Verdrahtung der Gruppenverteilung
Bild 2: Gute Vorbereitung für die anstehende Gesellenprüfung: Eileen Boorst bei der Verdrahtung der Gruppenverteilung

(Bild: BBS Cuxhaven / M. Schaffer)

Fachlich ging es dann zur Sache. Es mussten Installationsauf­gaben umgesetzt (Bild 1), sowie Steuerungen verdrahtet und Verteilungen montiert werden (Bild 2). Dabei wurde viel Wert auf Teamarbeit gelegt. Jeweils zwei Auszubildende arbeiteten in den abgegrenzten Arbeitsbereichen, in Form von vorbereiteten Holzboxen, von links und rechts an einer Aufgabe und mussten in einer Gruppenverteilung die Schaltungen gemeinsam komplettieren. »Insgesamt eine gute Prüfungsvorbereitung«, fand Markus Krause, Prüfungsmeister der Innung, der die Klasse in der zweiten Woche begleitete, um sich vor Ort ein ausgiebiges Bild von dem Projekt zu machen.

Als Resümee stand schnell fest, dass diese Art von Austausch nach Möglichkeit fortgeführt werden soll, um so den Auszubildenden auch in Zukunft ein Auslandspraktikum zu ermöglichen.

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Über die Autorin
Autorenbild
Martina Rybakowski

Obermeisterin der Innung Cuxhaven – Land Hadeln

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