»Die Sicherheitstechnik schlägt sich noch recht gut«, erklärt Dirk Dingfelder, Vorsitzender des ZVEI-Fachverbands Sicherheit. So rechnet die Branche laut Umfrage des ZVEI mit Umsatzeinbußen von ca. 12 % für das laufende Jahr. »Zwar erwarten fast alle Firmen Umsatzrückgänge, aber 77 % glauben, diese Verluste zumindest teilweise kompensieren zu können. 13 % sind sogar der Überzeugung, diese im Lauf der Zeit wieder vollständig aufholen zu können.«
Die Auswirkungen des Fachkräftemangels sind nach wie vor deutlich zu spüren. »Laut einer aktuellen BHE-Umfrage haben in der Corona-Krise nahezu alle Sicherheitsfachfirmen den Personalabbau vermieden«, schildert Norbert Schaaf, Vorstandsvorsitzender des BHE Bundesverband Sicherheitstechnik e.V., den unvermindert hohen Druck beim Thema Fachkräftemangel.
Als zukünftige Impulsgeber sehen beide Verbände neben Digitalisierung und Vernetzung von Sicherheitssystemen den Fernzugriff. »Remote Services, für die wir gerade eine europäische Norm vorbereiten, werden einen weiteren Aufschwung erleben«, erklären Dingfelder und Schaaf. Beide erwarten – ausgelöst durch die Corona-Krise – einen deutlichen Schub für digitale und serviceorientierte Geschäftsmodelle.
Wachstum in allen Segmenten
Die Brandmeldetechnik, die stark von der Baukonjunktur abhängig ist, hat nach wie vor den größten Anteil am Gesamtumsatz der Sicherheitsbranche. 2019 konnten alleine in diesem Bereich rund 2,2 Milliarden Euro erwirtschaftet werden. Dies bedeutet einen Anstieg um knapp 5 %.
Den größten Zuwachs verzeichnete die Videosicherheitstechnik mit einem Plus von 5,6 % auf 607 Millionen Euro. Auch die Zutrittssteuerungssysteme konnten mit plus 5,1 % auf 370 Millionen Euro deutlich zulegen. Zudem befinden sich die Überfall- und Einbruchmeldeanlagen (plus 3% auf 886 Mio. Euro) sowie die Sprachalarmierungstechnologien (plus 2,7% auf 113 Mio. Euro) weiter auf Wachstumskurs. Die übrigen Gewerke wie Rauch- und Wärmeabzugsanlagen (RWA), Rufanlagen nach DIN VDE 0834, Fluchttürsysteme, Personenhilferuf und sonstige Systeme und Komponenten verzeichneten mit 5,1 % ebenfalls einen deutlichen Zuwachs.
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