Nicht umsonst habe die Kommission zur Ermittlung des Finanzbedarfs (KEF) den öffentlich-rechtlichen Sendeanstalten die Mittel hierfür ab 2021 gestrichen. »Mit ihrer Entscheidung bremsen die öffentlich-rechtlichen Sender die Einführung innovativer Technologien wie Ultra-HD und HDR, sowie die Modernisierung der Fernseh-Übertragung insgesamt aus«, bedauert Herbert Strobel, Vorsitzender des ZVEI-Fachverbands Satellit & Kabel. Die Verschiebung des Umstiegs bis Anfang 2025 sei ein falsches Signal.
Knapp 85 % der deutschen TV-Haushalte verfügen laut Astra TV-Monitor 2019 bereits über mindestens ein HD-fähiges Fernsehgerät – mit steigender Tendenz. Nahezu jeder in den vergangenen zehn Jahren erworbene Fernseher ermöglicht durch eingebaute HD-Tuner den unmittelbaren und kostenfreien Zugang zu den HD-Programmen des öffentlich-rechtlichen Rundfunks.
Es sei zwar nachvollziehbar, dass ARD – wie auch ZDF – die Zuschauer angesichts der Corona-Krise vor Investitionen schützen wollen. Aber der Absatz von TV-Geräten ist von Januar bis Mai 2020 in Deutschland trotz Corona-Krise im Vergleich zum Vorjahr sogar leicht gewachsen (Quelle: GfK/Deutsche TV-Plattform 06/2020). Das zeigt, dass Verbraucher ein großes Interesse an qualitativ hochwertigen Bildern haben. Nicht zuletzt sind die Zahlen beim TV-Konsum – ob linear oder via Streaming – während des Lockdowns deutlich gestiegen.
Der ZVEI geht davon aus, dass das Interesse der Verbraucher an der hochauflösenden Bildtechnologie anhält und sogar weiter steigt: »Wer nicht in den Urlaub fährt, investiert in ein Haushaltsgerät oder einen Fernseher und genießt damit ein vielfältiges Entertainment-Angebot auf immer größeren TV-Bildschirmen«, erläutert Kai Hillebrandt, Vorsitzender des Vorstands im ZVEI-Fachverband Consumer Electronics.