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Praktische Helfer erschwinglich

Warum die Zeit der Roboter im Elektrogewerbe gekommen ist

Roboter eignen sich auch für kleinere Industriebetriebe oder im Handwerk. Bild: Pixabay
Roboter eignen sich auch für kleinere Industriebetriebe oder im Handwerk.
(Bild: Pixabay)

Die Herausforderungen für mittelständische Betriebe und Handwerker wachsen. Zwar sind in vielen Betrieben die Auftragsbücher gut gefüllt. Aber Fachkräftemangel und in diesem Jahr zudem der Corona-Lockdown mit Abstandsregeln und Krankheitsfällen – es ist nicht immer leicht, fristgerecht zu liefern. Wie schön wäre es da, einen Helfer zu haben, der die Kollegen im Betrieb flexibel unterstützen kann und auch mal klaglos nachts oder am Wochenende arbeitet. Und der zu allem Überfluss auch noch schnell auf neue Produkte oder individuelle Kundenwünsche angelernt werden kann. Geht nicht? Doch, mit einem Roboter.

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Wenn Sie sich für den Einsatz eines Roboters in einem Handwerksbetrieb oder einem kleinen Industrieunternehmen interessieren, dann informieren Sie sich kostenlos auf der digitalen Live-Veranstaltung „Kollege Roboter“. Sie erhalten eine herstellerneutrale Einführung, sehen aktuelle Einsatzbeispiele aus Handwerksbetrieben und haben die Möglichkeit, im Live-Chat mit zahlreichen Herstellern und Dienstleistern direkt Ihre Fragen zu stellen.

 

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Helfende Hände in der Werkstatt

Beispiele für Roboter im Handwerk gibt es mittlerweile viele, aus der Holzbearbeitung, im Metallbau. Und auch im Elektrogewerbe. Das fängt mit einfachen Handlangertätigkeiten an, wenn der Roboter Bauteile anreicht, er die oft fehlende dritte Hand darstellt, oder er schwere und ergonomisch ungünstige Dinge in der richtigen Position hält.

Der Vorteil der neuesten Generation Roboter: sie sind sehr leicht anzulernen, auch ohne Programmierkenntnisse, und sie sind als so genannte Cobots (kollaborierende Roboter) fähig, mit Menschen sicher ohne Schutzzaun zusammenzuarbeiten.

Dabei helfen moderne Bedienkonzepte dabei, den Roboter schnell und intuitiv einzulernen: Per Drag and Drop am PC oder auf dem Touchscreen eines Tablet, per Hand, indem man den Roboter führt, oder durch einfaches Vormachen mit einem speziellen Stift.

Und so können die einarmigen Helfer auch bei der Konfektionierung von Leitungen im Schaltschrank unterstützen, ein zeitaufwendiger Prozess. Spezialisierte Roboter wie den Averex von Kiesling Maschinentechnik gibt es bereits. Doch dank der Flexibilität moderner Cobots lassen sich viele neue, individuelle Anwendungen finden: das Montieren von Komponenten auf die Montageplatte oder in den Schaltschrank, das Verdrahten von Komponenten, am Ende auch Prüfung und Inbetriebnahme.

Der Verdrahtungsroboter Averex von Kiesling Maschinentechnik ermöglicht die automatisierte Verdrahtung der Montageplatte. Bild: Rittal
Der Verdrahtungsroboter Averex von Kiesling Maschinentechnik ermöglicht die automatisierte Verdrahtung der Montageplatte.
(Bild: Rittal)

Entlastung auf der Baustelle

Auch unterwegs, auf Montage, können Roboter helfen. Selbstfahrende Roboter-Wägelchen, wie der Husky A200, ein Forschungsprojekt von Fraunhofer Italien, können in der Werkstatt wie auf der Baustelle den Laufburschen ersetzen und Material anliefern. In kontrollierten Industrieumgebungen sind solche fahrerlosen Transportsysteme bereits etabliert. Dank besserer Sensorik, digitaler Gedächtniskarte ihrer Umgebung und robusterer Bauweise werden sie ihren Weg auch ins Handwerk finden. 

Doch so richtig spannend wird es, wenn auf dem autonom fahrenden Roboterwagen ein Roboterarm befestigt wird, der dann mobil auf Baustellen Arbeiten erledigen kann. Das ist keine Zukunftsvision: Im Projekt Robonet 4.0 von der Handwerkskammer Unterfranken zusammen mit dem Fraunhofer IGCV wurde ein mobiler Roboter zum autonomen Bohren entwickelt. Das System bohrt Löcher auch über Kopf und bis in 3,5 Meter Höhe – eine sehr unangenehme Tätigkeit, die sich menschliche Arbeiter gerne abnehmen lassen. Kollege Roboter arbeitet dabei millimetergenau und per Gesten, Laser oder AR-Brille gesteuert.

Und wenn der Roboter dann schon einmal Bohren kann, folgt sicher bald das Fräsen von Mauernuten und das Verlegen von Leitungen. Der Phantasie sind keine Grenzen gesetzt, denn die Programmierung ist so intuitiv, dass man sich als kreativer Kopf voll auf die Problemlösung konzentrieren kann. 

Noch fährt Husky A200 nur über simulierte Baustellen der Forscher. Eine Baustelle ist eine schwierige Umgebung für autonome Roboter, da sie sich ständig verändert. Bild: Fraunhofer Italia Innovation Engineering Center4
Noch fährt Husky A200 nur über simulierte Baustellen der Forscher. Eine Baustelle ist eine schwierige Umgebung für autonome Roboter, da sie sich ständig verändert.
(Bild: Fraunhofer Italia Innovation Engineering Center4)

Dem Fachkräftemangel begegnen

Die Erfahrung zeigt, dass Roboter in Kleinbetrieben in der Regel nicht zu einem Personalabbau führen. Vielmehr übernimmt Kollege Roboter Hilfsarbeiten und monotone oder ergonomisch ungünstige Aufgaben. Die Mitarbeiter können sich so den anspruchsvolleren Tätigkeiten widmen. Roboter sind so auch eine Chance, dem Fachkräftemangel zu begegnen.

Und nicht nur vorhandene Mitarbeiter können von einem Roboter-Kollegen profitieren, auch der Nachwuchs: Junge Leute wollen am liebsten einen modernen Job lernen, „irgendwas mit Computer“ haben sie vielleicht in der Schule gehört. Bei der Auswahl einer Lehrstelle geht es nicht nur darum, ob die Arbeit den eigenen Interessen entspricht, sondern auch darum, dass der Beruf zukunftsfähig ist und von der eigenen Peer-Group für cool gehalten wird. Und so viel steht fest: Roboter gelten als cool.

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