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»Regelmäßiges Lüften verringert das Infektionsrisiko«

Lüftungsplanung in Corona-Zeiten

Warum ist regelmäßiges Lüften während der Corona-Pandemie besonders wichtig?

Energieberater Joachim Schrader von »BAUENundENERGIE«
Energieberater Joachim Schrader von »BAUENundENERGIE«

Die regelmäßige Frischluftzufuhr ist neben den anderen Hygieneregeln, wie Abstand halten, Mund- und Nasenschutz tragen sowie Hände waschen und desinfizieren, ein extrem wichtiges Mittel, um Infektionen und Ansteckungen zu minimieren. Alle bisher veröffentlichten Studien belegen, dass regelmäßiges Lüften das Infektionsrisiko verringert. Auch die Bundesregierung hat das Lüften inzwischen zur bekannten AHA-Regel hinzugefügt. Nach Aussagen vieler Virologen ist die Aerosolkonzentration in der Luft ein wichtiger Faktor für die Ausbreitung von Viren und eine Ursache für ein erhöhtes Ansteckungsrisiko. Was bedeutet, es werden dringend Lüftungsanlagen in Kindergärten, Schulen, Großraumbüros usw. benötigt. Superspreader-Ereignisse zeigen deutlich, dass ein einziger Corona-Infizierter ausreicht, um eine große Gruppe von Menschen in schlecht gelüfteten Gebäuden zu infizieren.

Im Winter und in den Übergangszeiten kühlen die Räume jedoch schnell aus, wenn viel manuell gelüftet wird. Welche Vorteile bietet hier die kontrollierte Wohnraumlüftung?

Nehmen wir das viel diskutierte Thema »Schulen« auf. Da Klassenzimmer im Herbst und Winter beheizt sind und ja auch durch die hohe Anzahl von Lernenden auf verhältnismäßig kleinem Raum sozusagen ständig »nachbeheizt« werden, ist hier eine Lüftungsanlage mit hohem Wärmerückgewinnungsgrad optimal. Die Wärme, die über das Fensterlüften verloren ginge, wird hier, konkret am Beispiel des dezentralen Lüftungsgeräts Inventer iV14-Zero zu 87 % zurückgewonnen. So fällt also das manuelle zusätzliche Lüften nicht so stark ins Gewicht! Da die Räume nicht so auskühlen, sind solche gemischten Lüftungskonzepte dann auch erfolgreich und dauerhaft umzusetzen.

Im Winter und in den Übergangszeiten kühlen die Räume jedoch schnell aus, wenn viel manuell gelüftet wird. Welche Vorteile bietet hier die kontrollierte Wohnraumlüftung?

Nach Aussagen vieler Virologen ist die Aerosolkonzentration    ein    wichtiger    Faktor    für    die Ausbreitung   von   Viren
Nach Aussagen vieler Virologen ist die Aerosolkonzentration ein wichtiger Faktor für die Ausbreitung von Viren

(Bild: BlowFill, Wiesmoor)

Bleiben wir bei dem Beispiel »Lüftung in Schulen«. Hier müsste jede Viertelstunde stoßgelüftet werden, und wir reden hier von Querlüftung mit komplett geöffneten Fenstern, um zumindest annähernd die schnell erreichte, sehr hohe Konzentration von infektiösen Aerosolpartikeln zu eliminieren. Die Fakten und Erfahrungen zeigen, dass dies nur spärlich aus unterschiedlichsten Gründen zu realisieren ist. Es gibt zahlreiche Studien seit Beginn der Pandemie, die belegen, dass durch den Einsatz von Lüftungsgeräten eine deutliche Senkung der Partikelkonzentration gegenüber gekipptem Fenster erzielt werden kann. 

In einer Studie der Wolf GmbH und der TU Berlin wurde das Ausbreitungsverhalten von Aerosolen in einem typischen Klassenzimmer mit einer Lehrkraft und 24 Schülern untersucht, von denen eine Person das Corona-Virus in sich trägt. Die Simulation sah dauerhaft gekippte Fenster sowie nach 20 Minuten für fünf Minuten komplett geöffnete Fenster vor.

Bei einer wahrscheinlichen Emission von 50 Aerosolpartikeln pro Sekunde, die allein schon durch Nasenatmung – noch nicht einmal beim Sprechen – angenommen wurde, konnten bis zu 900 Partikel pro Kubikmeter im Klassenraum festgestellt werden. Anschließend wurde eine weitere Untersuchung, diesmal mit Lüftungsgerät durchgeführt, das dem Raum pro Stunde 800 m³ Frischluft zugeführt und die verbrauchte Luft kontinuierlich abführt. Damit wird die komplette Raumluft 4,44-mal pro Stunde ausgetauscht. Es gibt sogar Geräte, die noch mehr leisten können.

Fazit der Studie ist also, dass eine Lüftungsanlage dauerhaft und kontinuierlich für eine gleichmäßige Erneuerung der Raumluft sorgt und dadurch eine deutliche Reduzierung des Infektionsrisikos darstellt.

Ab November 2020 gilt das neue Gebäudeenergiegesetz (GEG). Welche Neuerungen treten damit in Kraft? Was gilt für Bauprojekte, die bereits vor November begonnen haben?

Durch den Einsatz von Lüftungsgeräten kann eine deutliche Senkung der Partikelkonzentration gegenüber    gekipptem Fenster erzielt werden.
Durch den Einsatz von Lüftungsgeräten kann eine deutliche Senkung der Partikelkonzentration gegenüber gekipptem Fenster erzielt werden.

(Bild: Inventer GmbH, Löberschütz)

Es gibt ein paar wesentliche Änderungen und Neuerungen. Ein großer Vorteil ist, dass die gebäudenahe Erzeugung von Strom aus erneuerbaren Energien angerechnet wird. Das Rechenverfahren nach DIN V 18599 wird als Standardverfahren festgelegt. Nur das Tabellenverfahren für Wohngebäude nach Teil 12 der DIN V 18599 konnte nicht aufgenommen werden. Bis zum 31.12.2023 gilt hier weiterhin das alte Rechenverfahren nach DIN V 4108-6 / DIN V 4701-10.

Die Anforderungen an Energieausweise und Modernisierungsempfehlungen steigen mit dem GEG, was für Aussteller höhere Sorgfaltspflichten mit sich bringt. Für Bauanträge ab dem 1.11.2020 muss das Gebäudeenergiegesetz (GEG) angewendet werden. Das Thema CO2 wird darin deutlich sichtbarer, dieses wird auch in den neuen Energieausweisen zu einer wichtigen Beratungs- und Fördergrundlage.

Was uns viel zu weichgespült erscheint, ist die Vereinbarung, dass Öl- und Kohleheizungen ab 2026 noch beschränkt zugelassen werden. Das GEG will hierfür noch Ausnahmen definieren. Wichtig zu beachten ist, dass beim Austausch von Anlagen der hydraulische Abgleich nicht vergessen wird und die Förderungen bis zu 45 % genutzt werden!
 

Welche Konsequenzen ergeben sich für die (dezentrale) Wohnraumlüftung und die Lüftungsplanung?

In Zeiten der Pandemie  sorgen  Lüfter  mit  mehr  Power  und  hohem Schallschutz für  eine gesunde Raumluftqualität in großen Räumen.
In Zeiten der Pandemie sorgen Lüfter mit mehr Power und hohem Schallschutz für eine gesunde Raumluftqualität in großen Räumen.

(Bild: Inventer GmbH, Löberschütz)

Die dezentrale Lüfterherstellerindustrie erlebt gerade in Zeiten der Pandemie noch größere Nachfrage, da solche Geräte natürlich nachträglich ohne großen Aufwand zu installieren sind. Auch hier haben einige Hersteller schon reagiert und ihre Produkte der Ausnahmesituation angepasst und Lüfter auf den Markt gebracht, die mehr Power und einen hohen Schallschutz haben. Wenn sich also die Belastung mit schädlichen Aerosolen in der Raumluft konkludent zur CO2-Belastung verhält, dann kann eine Grundlüftung mit solch dezentralen Geräten in Verbindung mit einer CO2-Ampel den Lüftungszyklus, der dann zusätzlich noch durch Fensterlüftung hergestellt werden muss, anhand der CO2-Belastung und damit auch der Belastung durch schädliche Aerosole bestimmen. Am Beispiel der neuen Inventer-Produkte heißt das: iV14-MaxAir und Regelung mit CO2-Sensor.
 
Weitere Informationen finden sich unter www.bauen-energie.info/covid-19/ und www.inventer.de.

Informationen zur Coronavirus-Krise

Weitere wichtigen Informationen zu den Auswirkungen des Coronavirus auf das Handwerk und sonstige nützliche Informationen finden Sie ab jetzt unter www.elektro.net/corona. Diese Seite wird laufend aktualisiert.

Über die Autorin
Autorenbild
Theresa Plank

Sage & Schreibe Public Relations GmbH, München

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