In dem neuen Gebäude sind neben Werkarbeitsplätzen, Lagerräumen und Garderoben auf 1.000 m² auch neue Sitzungszimmer und Großraumbüros für 75 Mitarbeiter entstanden. Durch den Schichtbetrieb wird in den meisten Bereichen des Gebäudes rund um die Uhr gearbeitet. Die Mitarbeiter benötigen also jederzeit genügend Licht, um sicher ihrem Dienst nachgehen zu können. Jedoch sind nie alle Arbeitsplätze belegt, daher ist die Automation der Beleuchtung ein wichtiger Faktor für die energieeffiziente Bewirtschaftung des Gebäudes.
Automatisierte Beleuchtungsanlagen
»Seit vielen Jahren legen wir großen Wert auf automatisierte Beleuchtungsanlagen, da wir mit der anwesenheitsabhängigen Regelung große Einsparpotentiale erschließen«, sagt Christian Broger, Projektleiter Engineering Niederspannung der RhB. Deshalb arbeitet die RhB seit vielen Jahren mit der Swisslux AG zusammen, die in der Schweiz exklusiv Präsenz- und Bewegungsmelder von B.E. G. Luxomat vertreibt.
So wurde auch der neue Infrastrukturstützpunkt mit KNX-Sensorik von B.E.G. ausgestattet. Dabei bot er einige Herausforderungen, zum Beispiel ist das Gebäude im Erdgeschoss mit Schienenfahrzeugen befahrbar. Dadurch hat die Halle eine Deckenhöhe von 7m, was die Helligkeitsmessung für die Lichtregelung deutlich erschwert. Als Lösung konnte Swisslux einen speziellen Präsenzmelder anbieten, der für den Einsatz in großen Höhen entwickelt wurde. »Der PD4-KNX-GH-DX verfügt nicht nur über einen extrem großen Erfassungsbereich von bis zu 44m, er ist auch mit einem Teleskoplichtfühler ausgestattet. Dieser ermöglicht die zuverlässige Lichtmessung bis zu einer Montagehöhe von 16m«, erklärt Stefan Kull von Swisslux.
Im Erd- und im Zwischengeschoss befinden sich neben der Halle die neuen Werkstätten für alle Fachdienste. Damit die Mitarbeiter jederzeit ausreichend Licht zur Verfügung haben, sind die Lichtbänder mit PD9-KNX-DX Präsenzmeldern ausgestattet worden. Dieser Melder passt sich mit nur 36mm sichtbarem Sensorkopf unauffällig in die Leuchten ein. Optimal funktioniert dabei das Zusammenspiel mit Lichtbandsystemen: Die Melder wurden in den Teil der Schienen gesetzt, die nicht mit LED bestückt sind. Der Sensorkopf lässt sich dank Federklemmen schnell einsetzen und überdeckt die Bohrung komplett. Trotz seiner kleinen Linse deckt der Melder einen Erfassungsbereich von bis zu 10m ab. Der dezente Präsenzmelder wurde in allen Lichtbändern des Gebäudes eingesetzt und sorgt so für eine energieeffiziente Regelung in allen Büros, Sitzungsräumen, Werkstätten und Materiallagern.
Tageslicht wird in Lichtregelung mit einbezogen
Dabei wird das vorhandene Tageslicht in die Lichtregelung mit einbezogen: Die Melder aktivieren die Beleuchtung bei erkannter Bewegung nur, wenn der eingestellte Lichtwert im Raum unterschritten wird. Ist dies der Fall, dimmen sie die Leuchten auf die benötigte Helligkeit hoch. Es wird also immer nur so viel Energie verbraucht, wie wirklich benötigt wird.
Besonders hohe Einsparpotentiale können in Durchgangsbereichen erschlossen werden. Deshalb sind die Treppenhäuser, Korridore und Toiletten mit PD2N-KNX-DX Präsenzmeldern ausgestattet. Um nachts die Sicherheit im Gebäude zu gewährleisten, wird die Orientierungslichtfunktion für die Beleuchtung der Durchgangsbereiche genutzt. Durch diese dimmt die Beleuchtung auf 10% herunter, wenn keine Bewegung erkannt wird. Die Mitarbeiter gehen also nie in komplett dunkle Bereiche hinein. Das Licht dimmt wieder auf den Normalwert hoch, sobald Bewegungen erkannt werden.
Lichtsteuerung auf den Bahnhöfen
Doch nicht nur in ihren Gebäuden setzt die RhB konsequent auf Lichtsteuerung durch Bewegungserkennung, sondern auch in den Außenanlagen. Die Beleuchtung auf den Bahnsteigen der Bahnhöfe ist mit KNX-Präsenzmeldern automatisiert: das Licht dimmt auf einen Minimalwert von ca. 5 Lux herunter, wenn keine Personen anwesend sind. Wenn die RC-plus next N Bewegungsmelder, die an den Fahrleitmasten der Bahnsteige befestigt sind, Bewegung erfassen, dimmt das Licht auf den geforderten Luxwert hoch. Christian Broger von der Rhätischen Bahn: »In den letzten Jahren wurde dieses Beleuchtungskonzept schrittweise bereits für knapp die Hälfte unserer Bahnhöfe und weitere Außenanlagen wie Rangier-Bereiche umgesetzt.« So wird neben der hohen Energie- und Kosteneinsparung auch auf die Anwohner Rücksicht genommen, die das Bedürfnis nach möglichst wenig Lichtverschmutzung haben.