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Aktuelle Hochwasser-Gefahr in Deutschland

Mit dem E-Check die Sicherheit des Gebäudes wiederherstellen

Andreas Habermehl vom ZVEH
Andreas Habermehl vom ZVEH

(Bild: Arge Medien im ZVEH)

Das kann schnell gefährliche Folgen haben. Andreas  Habermehl vom Zentralverband der Deutschen Elektro- und Informationstechnischen Handwerke (ZVEH) erklärt, was man in betroffenen Gebäuden hinsichtlich der Elektroinstallation beachten sollte.
 
1. Wenn mein Haus vom Hochwasser betroffen ist, welche Gefahren lauern dann abgesehen von den riesigen Wassermengen? Und was kann man dagegen tun?

Steht das Gebäude bzw. der Keller unter Wasser, gilt höchste Vorsicht! In der Regel sind dann auch der Zählerschrank und die elektrische Anlage überflutet und hier besteht Lebensgefahr. Zum einen können die Sicherungen und Schutzschalter, die normalerweise gegen elektrischen Schlag schützen, nicht mehr richtig funktionieren und zum anderen kann das Wasser durch den Kontakt mit der elektrischen Anlage leitend sein und bei Berührung einen Stromschlag verursachen. Bevor die überfluteten Räume betreten werden, muss die Elektroanlage von außen abgeschaltet werden, um Stromunfälle zu vermeiden. Dafür wenden sich die Bewohnerinnen und Bewohner direkt an den örtlichen Energieversorger. Das Gleiche gilt übrigens auch bei lokalen Überschwemmungen etwa durch starke Regenfälle. Kommt es hierbei zu einem Wassereinbruch im Keller, herrscht ebenfalls die Gefahr eines elektrischen Schlags.
 
2. Läuft das Wasser wieder ab, wollen die Betroffenen so schnell wie möglich mit den Aufräumarbeiten beginnen. Kann dazu auch die Elektroinstallation wieder in Betrieb genommen werden, um z.B. eigene Pumpen oder elektrische Luftentfeuchter anzuschließen?

Nach einem Wasserschaden müssen elektrische Geräte vor Wiederinbetriebnahme einem E-Check unterzogen werden
Nach einem Wasserschaden müssen elektrische Geräte vor Wiederinbetriebnahme einem E-Check unterzogen werden

(Bild: Arge Medien im ZVEH)

Auf keinen Fall darf die elektrische Anlage ohne vorherige Prüfung durch eine Fachkraft wieder in Betrieb genommen werden! Ein Laie kann nicht erkennen, welche Installationen durch das Wasser beschädigt sind, es kann schnell zu einem lebensgefährlichen elektrischen Schlag kommen oder die angeschlossenen Geräte zerstört werden. Auch durchnässte Elektrogeräte wie Pumpen aber auch Waschmaschine, Lampen oder elektrische Werkzeuge müssen zunächst von einer qualifizierten Fachkraft auf Defekte überprüft werden.
 
3. An wen können sich Betroffene für die Überprüfung wenden?

Die Überprüfung des Hausanschlusskastens und des Stromzählers ist Aufgabe des  Energieversorgers. Die elektrische Installation, Geräte und die Sicherungen im Zählerschrank kontrolliert der Innungsfachbetrieb im Rahmen des E-Check. Der Elektrofachmann legt dabei die einzelnen Komponenten trocken, befreit sie von Schlamm und Schmutz, überprüft sie auf ihren ordnungsgemäßen Zustand und übernimmt – wo nötig – den fachmännischen Austausch. Mit dem E-Check Protokoll und der Prüfplakette erhalten die Bewohnerinnen und Bewohner dann den Nachweis, dass die geprüfte Elektroinstallation und die geprüften Elektrogeräte allen Sicherheitsaspekten genügen.
 

4. Was kann man präventiv tun, wenn man neu baut oder sein Haus saniert?

Um Schäden zu vermeiden, müssen nach der VDE-Vorschrift in hochwassergefährdeten Gebieten bei einem Neubau oder Sanierung Hausanschluss sowie Zählerplätze und Stromkreisverteiler oberhalb der zu erwartenden hundertjährigen Überschwemmungshöhe positioniert werden. Grundsätzlich müssen alle neuen Stromkreise durch Fehlerstrom-Schutzschalter gesichert werden. Sind in bestehenden Gebäuden Stromkreise unterhalb der Überschwemmungshöhe im Einsatz, sollten Fehlerstrom-Schutzschalter aufgrund der besonderen Gefährdung nachgerüstet werden, falls noch keine vorhanden sind. Für die Planung und fachgerechte Umsetzung wenden sich Bauherren und Sanierer am besten direkt an einen Elektroinnungsfachbetrieb, die unter www.elektrobetrieb-finden.de gelistet sind.

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