Präsident Martin Böhm begrüßte die Teilnehmer und ging in seinem Bericht zunächst auf aktuelle Fragestellungen der Interessenvertretung im E-Handwerk ein. Ein aktuelles Thema ist die Gewinnung von Auszubildenden, die sich vor dem Hintergrund der Corona-Beschränkungen schwierig gestaltet. So fehlen etwa Präsenz-Ausbildungsmessen oder die Möglichkeit zu Praktika.
Was die Durchführung von Corona-Tests für die Beschäftigten betrifft, so konnte erreicht werden, dass die Dokumentationspflichten für die Betriebe in überschaubarem Rahmen bleiben: Es reicht aus, vier Wochen rückwirkend nachweisen zu können, dass die entsprechenden Tests besorgt und den Mitarbeitern angeboten wurden.
Weiterhin ging Martin Böhm auf die jüngsten Preiserhöhungen seitens der Hersteller ein. Er verwies auf ein entsprechendes Merkblatt des Fachverbands, das den Mitgliedsbetrieben hier wichtige Informationen liefert. Der Präsident kritisierte, dass aktuell seitens der Politik für die anstehenden Gesellenprüfungen bisher noch keine verpflichten Corona-Tests vorgesehen sind. Hier will der Fachverband erneut das Gespräch mit der Politik suchen. Was die anstehende Fachmesse elektrotechnik betrifft, so betonte Böhm, an deren Durchführung Ende September festhalten zu wollen.
Berufsbildungs-Ausschuss
Die Anzahl der Azubis ging in NRW von 2019 auf 2020 um knapp 10% auf rund 3000 zurück, berichtete Thomas Hölmer, Vorsitzender im Berufsbildungs-Ausschuss. Für den im Herbst 2021 erstmals ausgebildeten Elektroniker für Gebäudesystemintegration liegen noch keine aktuellen Zahlen bzgl. der Bewerber vor. Daher sollen sie im ersten Jahr gemeinsam mit den Elektronikern für Energie- und Gebäudetechnik beschult werden. Im zweiten Jahr wird es getrennte Fachklassen geben. Spätestens zum Juli 2021 wird das Bundesinstitut für Berufsbildung (Bibb) Handreichungen für die Betriebe zu den neuen Ausbildungsberufen veröffentlichen. Der Fachverband bietet ebenfalls Informationsveranstaltungen zu den neuen Berufen an, erster Termin ist der 5.5.2021.
Wirtschafts-Ausschuss
Die Corona-Pandemie verursacht in den Betrieben zusätzliche Kosten, etwa für Masken und Desinfektionsmittel oder den zusätzlichen Zeitaufwand für Tests oder Reinigung. Um diese Aufwendungen umzulegen, müsste man den Stundenverrechnungssatz erhöhen, sagte Arnd Hefer, Vorsitzender im Wirtschafts-Ausschuss. Das kann schnell mehrere Euro pro Arbeitsstunde ausmachen. Der Fachverband hält eine Tabelle bereit, mit der man diesen Faktor berechnen kann. In seinem Vortrag wies er auch auf drohende Lieferengpässe seitens der Hersteller hin. So stehe zu befürchten, dass sich solche Produkte verknappen könnten, die einen entsprechenden Anteil an Kunststoff aufweisen, etwa Kabel und Leitungen.
Ausschuss für Öffentlichkeitsarbeit
Die Nachwuchswerbung bildet nach wie vor den Schwerpunkt der Öffentlichkeitsarbeit des Fachverbands NRW, erläuterte Bernd Eiter, Vorsitzender im Ausschuss für Öffentlichkeitsarbeit. Die Werbemittel wurden an die neuen Berufsbilder angepasst. Zum neuen Beruf des Elektronikers für Gebäudesystemintegration gibt es sogar einen Radiospot, der im Marketingpool zum Download bereitsteht. Auch die Social-Media-Kampagne mit drei »E-Fluencern« wird fortgeführt. In den virtuellen Raum verlegt wurde das sonst auf den Messen präsentierte E-Haus. Es steht nun in digitaler Form bereit.
Tarif-Ausschuss
Über die laufenden Tarifverhandlungen berichtete Lothar Neuhalfen, Vorsitzender im Tarif-Ausschuss. Da die Verhandlungen aber noch andauern, gibt es aktuell noch kein zu berichtendes Ergebnis. Unabhängig davon stieg das Mindestentgelt bereits zum 1.1.2021 auf 12,40€.
