Das Gebäude, von dem wir sprechen, ist ein Bürohaus?
Moritz Brenner: Es ist die Firmenzentrale der Krauss Kommunikation GmbH. Ein etabliertes Herrenberger Unternehmen für Marketing und Werbung in der Stuttgarter Region. Der Zugang zu unserem modernen Hautechnikpaket war also schon rein jobmäßig gegeben.
Womit haben Sie dem Gebäude den notwendigen Schub in die Zukunft verpasst?
M. Brenner: Die 80 Kilowattpeak der Photovoltaik-Anlage erzeugen übers Jahr um die 82.000 Kilowattstunden grünen Strom. Eine beachtliche Menge. Zwei Batteriespeicher mit Kapazitäten von jeweils 13 Kilowattstunden garantieren, dass für alle funktionalen Abläufe im Gebäude jederzeit ausreichend eigenproduzierter Strom verfügbar ist.
Geheizt werden die Räume mit einer Luft-Wasser-Wärmepumpe. Sie liefert die Wärme für die Fußbodenheizung. Die sich auf den ersten Blick nicht selbsterklärenden Textilschläuche an der Decke sind übrigens ein Kühlsystem. Die Agentur hat also selbst in heißen Sommermonaten ein stabil angenehmes Arbeitsklima.
Auch E-Mobilität ist im Netzwerk implementiert. Die zwei Wallboxen mit je 22 Kilowatt Ladeleistung bedienen sich natürlich gleichfalls aus dem eigenen Stromkontingent.
Was ist der Part des Gekko?
M. Brenner: Er steuert und optimiert die gesamte Elektrotechnik. Die Beleuchtung, die Beschattung, das Alarmsystem, die einzelraumregulierte Temperatur, den Energiemanager, die Zutrittskontrolle, die E-Mobilität…
Hat Mygekko dabei CO2-Einsparungen im Blick?
M. Brenner: Ja. Das gelingt ihm durch die Kombination und das kluge Energiemanagment von Photovoltaik, Batteriespeicher, Heizung/Kühlung, E-Mobilität. Alle Gewerke sind über Mygekko intelligent verknüpft, das erhöht den Energieverbrauch des Gebäudes spürbar. Grüner Strom gleich weniger CO2.
Wie bekommt Mygekko den intelligenten Energiefluss hin?
M. Brenner: Er steuert gezielt Verbrauchsstellen an, sobald er registriert, dass die PV-Anlage ausreichend Strom produziert. Dann wird beispielweise der Heizungspuffer mit hohem Eigenstromanteil aufgeheizt. Ähnlich funktioniert es mit dem Wallboxen. Wenn genug Zeit ist, werden über den Energiemanager die Überschlüsse ins Auto gelenkt.
Der User kann jederzeit das Energiemonitoring einsehen?
M. Brenner: Umfänglich, wann und was immer er möchte: die Solarproduktion, die Einspeisung der PV-Anlage; die aktuellen Verbräuche im Haus, den Ladezustand des Batteriesystems.
Wie viele Energie wird im Jahr durch dieses Management eingespart?
M. Brenner: Das Gebäude erzeugt mit 82.000 Kilowattstunden deutlich mehr Energie, als es über das Jahr verbraucht. Aus dem Netz werden nur noch rund 5.000 Kilowattstunden bezogen – trotz der Heizung/Kühlung durch zwei Wärmepumpen. Das entspricht einer Autarkiequote von mehr als 80 Prozent. Überschüssiger Strom – etwa 60.000 Kilowattstunden – wird gegen Vergütung ins Netz eingespeist.