Ohne einen lokalen M-Bus-Master zu stören, kann ein zweiter M-Bus-Master, der über die Ethernet-Schnittstelle des Splitters angebundenen wird, zudem Zustände der M-Bus-Slaves eigenständig abfragen. Schaltet man den M-Bus-Splitter in den Transparent-Modus, lassen sich M-Bus-Slaves auch über IP einrichten. Dies ist praktisch für Inbetriebnahmen vor Ort mittels Notebooks.
Ein typischer Anwendungsfall ist die Integration des M-Bus-Splitters in industriellen Heizungsanlagen und Öfen, die über M-Bus angebundene Zähler, Temperatursensoren, Schalter, Leistungsregler oder Pumpen und Ventile für die interne Steuerung auslesen. Möchten Kunden diese Daten auch in einer übergeordneten Steuerung oder Datenbank nutzen, wird die M-Bus Leitung aufgetrennt und der M-Bus Splitter eingeschleift. Die Steuerung der Heizung merkt davon nichts, da sie weiterhin die Daten per M-Bus erhält. Zusätzlich können die Daten nun aber parallel über die IP-Schnittstelle abgefragt und genutzt werden. Beispielsweise für Predictive Maintenance Zwecke, zum Verbrauchsmonitoring im Rahmen von Energiemanagementsystemen (DIN EN ISO 50001), zur Optimierung des Lastmanagements, zur verbrauchsabhängigen Abrechnung oder einfach nur zur Visualisierung. Anwender für diese einfach zu installierende und kostengünstig zu betreibende Digitalisierungslösung sind sowohl Anlagenbauer und Betreiber von Heizungs- und Klimalagen als auch Gebäudeautomatisierer, Systemintegratoren, und das Elektrohandwerk sowie generell auch Liegenschaftsbetreiber mit M-Bus basierten Strom-, Gas-, Wasser- und Fernwärmezählern.
Die Technik im Detail
Die Inbetriebnahme des M-Bus-Splitters MSP32-IP, der für bis zu 32 Standardlasten – also angeschlossene M-Bus-Slaves – ausgelegt ist, gestaltet sich sehr einfach: Im Auslieferungszustand bezieht der Pegelwandler seine IP-Adresse eigenständig über DHCP und konfiguriert sich selbst. Über seine Website lässt er sich danach ohne Einsatz von Spezialsoftware bedarfsgerecht konfigurieren und optional mit einem Passwort schützen. Die Abfrage der Slaves ist in einem frei wählbaren Zeitintervall ab einer Sekunde möglich. Abfragen lassen sich sowohl primäre als aus sekundäre M-Bus-Adressen. Im Splitter werden die Daten bis zu 600 Sekunden vorgehalten. Übergeordnete Steuerungen fragen die Daten von dort über TCP-IP ab und können in Gegenrichtung auch individuelle Anfragen über Ethernet an den lokalen M-Bus senden, ohne einen weiteren lokalen M-Bus Master zu stören. Bereitgestellt werden die Daten im CSV-Format.
Die neuen M-Bus-Splitter mit galvanisch isolierten Schnittstellen unterstützen M-Bus-Übertragungsraten von 300 Baud, 2400 Baud und 9600 Baud. Die Spannungsversorgung erfolgt über 24 V AC/DC. Mit ihrer hohen M-Bus-Spannung von 37 V kann man mit ihnen auch große M-Bus-Netzwerke mit langen Kabellängen sicher betreiben. Die Montage des 4 TE breiten M-Bus-Splitters erfolgt auf TS35-Tragschienen oder mittels Schraublaschen.
Weitere Informationen zur neuen M-Bus Splitter MSP32-IP von STV Electronic erhalten Sie hier.