The smarter E Europe war ursprünglich für den Juli 2021 geplant. Sie findet nun, bedingt durch die Corona-Pandemie, erstmals als The smarter E Europe Restart außerplanmäßig in einer kompakten Ausgabe statt. Mit 4 Messen, 45.000 m² Ausstellungsfläche, rund 450 Ausstellern, sowie 2 Konferenzen (Intersolar Europe Conference und ees Europe Conference) und 3 Messeforen soll die aktuelle Veranstaltung die kurze Übergangszeit bis zur nächsten regulären Messe vom 11. bis 13. Mai 2022 überbrücken. Gleichzeitig wird sie von den Veranstaltern als ein wichtiges Element des wiederbeginnenden Messegeschehens in Deutschland und Europa und als ein wichtiges Signal für die Branche angesehen. Besucher und Aussteller, die diesen Termin nicht wahrnehmen können, können über Expo TV live und informativ an allen drei Messetagen teilnehmen. Programm und Sender sind unter www.thesmartere.de/de/expo-tv zu finden.
Massiver Ausbau der erneuerbaren Energie vonnöten
Die jetzt nötigen Klimaschutzmaßnahmen stellen die Dringlichkeit eines massiven Ausbaus der erneuerbaren Energien klar heraus. Nur im Mix verschiedener erneuerbarer Energieträger, flächendeckender Speicherinfrastrukturen und einer intelligenten Kopplung der Sektoren Strom, Wärme und Verkehr lässt sich die Energiewende umsetzen. Für Deutschland und Europa bedeutet das vor allem, den Photovoltaik-Ausbau zu vervielfachen, um eine Stromlücke, die durch einen zu langsamen Ausbau drohen könnte, zu schließen. Laut einer Analyse von EUPD Research droht diese in Deutschland ab 2022 und könnte sich in den Folgejahren zunehmend ausweiten – im Jahr 2025 auf über 100 Terawattstunden (TWh). Diese Stromlücke kündigt sich aufgrund des steigenden Strombedarfs durch die Elektrifizierung des Verkehrs- sowie von Teilen des Wärmesektors an – bei gleichzeitiger Abschaltung der Atom- und Kohlekraftwerke und dem zu geringen Ausbaupfad für die wesentlichen erneuerbaren Energien Photovoltaik und Windenergie.
Dazu Carsten Körnig, Hauptgeschäftsführer des Bundesverbandes Solarwirtschaft e.V. (BSW): »Wir müssen jetzt den ‚Solar- und Speicherturbo‘ einlegen, um fossile Kraftwerkskapazitäten rechtzeitig zu ersetzen. Konkret heißt das, die Solarisierung unserer Energieversorgung schnellstmöglich mindestens um den Faktor drei bis vier zu beschleunigen.«
Mehr zu diesen Themen bieten die Intersolar Europe, die in diesem Jahr ihr 30jähriges Jubiläum feiert, sowie die begleitende Intersolar Europe Conference. Hier erleben die Teilnehmer die wichtigsten Trends und Innovationen, erfahren alles über neue Märkte und Geschäftsmodelle und wie digitale Technologien das Anlagendesign, Betrieb und Wartung von PV-Anlagen optimieren können.
Wachsender Bedarf an effizienten Stromspeichern
Neben dem Ausbau der Solar- und Windenergie sind auch effiziente Stromspeicher für diese Systeme gefragt. Vor allem für die kurzzeitige Stromspeicherung werden Batteriespeicher in Zukunft von zentraler Bedeutung sein. Laut Bundesverband Solarwirtschaft (BSW-Solar), wurden allein im privaten Bereich in Deutschland im vergangenen Jahr rund 88.000 neue Heimspeicher installiert und damit nahezu jede zweite PV-Anlage mit einem Batteriespeicher kombiniert.
Der geplante deutliche Ausbau der Kapazitäten zur Produktion von grünem Wasserstoff kommt jetzt hinzu und tritt als ein weiteres Schlüsselelement der Energiewende immer stärker in den Fokus. Grüner Wasserstoff wird damit zu einer wichtigen Option, um die Sektoren Strom, Wärme und Verkehr über regenerative Energien enger aneinander zu koppeln. Mit grünem Wasserstoff lassen sich zudem Anwendungen in der Industrie, bei Schiffs-, Schwer- und Flugverkehr dekarbonisieren, die nicht direkt elektrifiziert werden können.
Mit dem während der Messe stattfindenden »The smarter E – Green Hydrogen Forum« widmet die Messe dem wichtigen Thema in diesem Jahr erstmal einen eigenen Bereich und versammelt Branchenvertreter der gesamten Wertschöpfungskette. Außerdem treffen sich Unternehmer, die Wasserstoff, Brennstoffzellen, Elektrolyse und Power-to-Gas in die Märkte bringen wollen, im Ausstellungsbereich »Green Hydrogen Forum & Expo« in Halle B6.
Digitalisierung für die intelligente Steuerung eines komplexen Energiesystems
Machine Learning, künstliche Intelligenz (KI) und Big Data schaffen neue Möglichkeiten für das Design von Energiesystemen, die Anlagenkonfiguration, vorausschauende Wartung, Monitoring und Ertrags- und Wetterprognosen (Forecasting). All das dient der Reduzierung der Stromgestehungskosten und damit der Rentabilität der Anlagen. Digitale Anwendungen sorgen in Zukunft für die intelligente Steuerung und Verteilung eines immer komplexer werdenden Energiesystems und bringen Angebot und Nachfrage in Einklang – egal ob in der energieintensiven Industrie, auf regionaler Ebene oder in Quartieren und Einfamilienhäusern.
Immer mehr Firmen versorgen ihren Betrieb kostengünstig und umweltfreundlich mit Elektrizität und betreiben ihre Produktionsprozesse klimaneutral. Der Weg zum klimaneutralen Unternehmen ist eines der Fokusthemen der EM-Power Europe, der internationalen Fachmesse für Energiemanagement und vernetzte Energielösungen. Auch im EM-Power Forum in Halle B5 nimmt das Thema einen größeren Raum ein. Daneben stehen Sektorkopplung in Gebäuden und Quartieren sowie Zukunftsthemen rund um Smart Grids und Netzinfrastruktur auf dem Programm.
Das Ende der Verbrenner
Die öffentliche Ladeinfrastruktur in Europa ist 2020 um 35 % gewachsen, das Interesse an privaten Wallboxen in Deutschland ist riesig. Entsprechend steigt die Zahl der Anbieter und Produkte. Der Anteil privater Ladevorgänge wird in den kommenden zehn Jahren weiter überwiegen – und zwar deutlich mit rund 80 %, davon geht die Nationale Leitstelle für Ladeinfrastruktur in Deutschland aus. Lademöglichkeiten zu Hause, beim Arbeitgeber und an Einkaufszentren werden noch stärker gefragt sein. Die deutsche Bundesregierung fördert das und setzt dabei auf zukunftsweisende Kriterien wie die Steuerbarkeit der Ladelösungen und die Verwendung von Strom aus erneuerbarer Energie. Seit dem Start des Programms Ende November 2020 wurden 385.000 Anträge auf die Förderung von 470.000 privaten Ladepunkten gestellt.
Ähnlich wie Tankstellen heute, werden die Betreiber von Ladeinfrastruktur sowie deren Service Provider in naher Zukunft eine zentrale Rolle in der Mobilität einnehmen – und damit systemrelevant werden. Strom wird idealerweise mit erneuerbaren Energien vor Ort erzeugt. Über den grünen Ladestrom wachsen der Energie- und Mobilitätsektor zusammen. Umso wichtiger ist die sinnvolle und effiziente Verteilung des zur Verfügung stehenden Stroms und damit die Einbeziehung der Netze, Gebäude und Fahrzeuge sowie der Stand- und Ladezeiten. Intelligente Ladesysteme mit entsprechendem Energie- und Lastmanagement, sowie einfache Bezahlfunktionen zur Abrechnung des Ladestroms sind notwendig.
Technische Innovationen und die Digitalisierung spielen auch in der Fahrzeugproduktion eine große Rolle – erst recht, seit die EU das Ende der Verbrenner ausgerufen hat. Schon heute treiben E-Fahrzeuge neue Mobilitätskonzepte voran und stellen als flexibler Zwischenspeicher grüner Energie (Vehicle2Grid) einen gesellschaftlichen Mehrwert dar. All diese Themen erleben die Besucher auf der Fachmesse Power2Drive Restart 2021 zu sehen, die im Rahmen von The Smarter E Europe Restart 2021 Ladelösungen und Technologien für Elektrofahrzeuge präsentiert und die Wechselwirkung zwischen Elektrofahrzeugen und einer nachhaltigen und umweltfreundlichen Energieversorgung adressiert.
Weitere Informationen unter: www.TheSmarterE.de