Aktuell sind Energieverbrauch und CO2-Ausstoß von Gebäuden im Vergleich zu anderen Sektoren hoch: Mit 2956 PJ (Petajoule) entfallen ein Drittel des Energiebedarfs sowie bis zu einem Viertel der in Deutschland emittierten Klimagase auf diesen Bereich. Damit ist der Gebäudesektor neben Verkehr und industrieller Produktion einer der wesentlichen Verursacher von CO2-Emissionen.
Derzeit fallen mehr als 90% des Energieverbrauchs im Gebäudesektor für Heizung und die Warmwassererzeugung an. Erfolgt der Ausbau von Gebäudeautomation im Wärmebereich im aktuell vorherrschenden Tempo, können hier bis zum Jahr 2030 bis zu 5,7 Mio. t CO2 jährlich eingespart werden. Bei einem ambitionierten und politisch gesteuerten verstärkten Einsatz der Technologien könnten sich die Einsparungen auf 10,8 Mio. t bis 2030 erhöhen.
Nach dem gleichen Prinzip wie bei Heizung und Warmwassererzeugung erfolgt auch eine automatisierte Kühlung und Beleuchtung bedarfsgerecht und in Zusammenspiel mit anderen Teilen der Gebäudetechnik wie Rollläden oder Jalousien. Bei einem moderaten Ausbautempo dieser Technologien in Wohn- und Nichtwohngebäuden können bis 2025 rund 0,68 Mio. t CO2 jährlich eingespart werden. Bei einem ambitionierten Ausbau sind diese Potenziale mit 0,7 Mio. t etwas höher.
Mit dem Voranschreiten der Energiewende und dem wachsenden Anteil erneuerbarer Energien wird die Bedeutung eines zeitlich flexiblen Stromverbrauchs wichtiger. Eine Sektorenkopplung, die das eigene Energieangebot von Gebäuden mit verschiedenen Speichermöglichkeiten wie Warmwasser oder die Batterien von E-Autos automatisch abgleicht und steuert, hat große Potenziale, Energie insgesamt einzusparen und den CO2-Ausstoß zu senken. Schreitet der Ausbau der entsprechenden Technologien im heutigen Tempo fort, könnten bis 2030 bis zu 2,3 Mio. t CO2 pro Jahr eingespart werden – und 3,28 Mio. t bei einem beschleunigten Ausbau.
Die Studie »Klimaschutz und Energieeffizienz durch digitale Gebäudetechnologien« kann kostenlos heruntergeladen werden unter: https://www.bitkom.org/Bitkom/Publikationen/Klimaschutz-und-Energieeffizienz-durch-digitale-Gebaeudetechnologien