Zehn Jahre Meisterlehrgang Systemelektroniker

Im Herbst 2011 startete der erste Meisterlehrgang Elektrotechnik mit dem Schwerpunkt Systemelektronik beim BFE in Oldenburg. Damit reagierte das BFE auf die steigende Nachfrage nach Experten für Automatisierungstechnik. Der Systemelektroniker kennt sich mit kleinsten elektronischen Bauteilen ebenso aus wie mit komplexen elektrischen Systemen. Maschinen, Anlagen und Prozesse automatisieren, Produktionsabläufe optimieren, Steuerungen entwickeln, Schaltschränke bauen und programmieren – das alles zählt zu seinen klassischen Arbeitsfeldern.

»Besonders in der Industrie sind diese Kompetenzen gefragter denn je«, sagt Lehrgangsleiter Theo Meyer. Er hat den Kurs vor zehn Jahren nach den Vorgaben des ZVEH für das BFE entwickelt. »Dieser höhere Berufsabschluss ist so beliebt, dass die Plätze nie ausreichen. Es gibt stets längere Wartelisten.« Jeden Herbst startet ein neuer einjähriger Vollzeitlehrgang mit jeweils 24 Plätzen. Mehr als 200 Teilnehmer aus ganz Deutschland haben inzwischen ihre Meisterprüfung erfolgreich abgelegt, darunter fünf Frauen.

Sehr gute Aufstiegschancen

»Meister der Systemelektronik haben extrem gute Aufstiegschancen, vor allem in Industrieunternehmen und Betrieben, die für die Industrie tätig sind«, erklärt Theo Meyer. »Diese Fachleute werden händeringend gesucht. Schon vor Beginn der Weiterbildung haben 80 bis 90 % der Teilnehmer eine Meisterstelle sicher, arbeitslos ist hier keiner.« Zudem bieten das Aufstiegs-BAFöG und häufig auch die Unterstützung durch den Arbeitgeber hervorragende Rahmenbedingungen.

Viele der Absolventen halten noch immer engen Kontakt zum BFE. Deshalb weiß Theo Meyer, dass manche heute in leitender Position in größeren Unternehmen arbeiten, andere selbst in der Berufsausbildung tätig sind und wieder andere sich selbstständig gemacht oder den elterlichen Betrieb übernommen haben. Kursteilnehmer haben sich auch untereinander vernetzt und unterstützen sich gegenseitig bei kniffeligen Fachfragen.

Breit gefächerte Inhalte

Im ersten Jahrgang mit dabei war Manfred Lederer. Der gelernte Mechatroniker arbeitet im elterlichen Betrieb, den er eines Tages übernehmen wird. »Der neue Meisterlehrgang am BFE bot die Chance, mein Wissen auf dem Gebiet der Automatisierung zu vertiefen und damit das Leistungsspektrum unserer Firma zu erweitern«, so Lederer. »Als Meister genieße ich nicht nur mehr Ansehen bei Kollegen und Kunden, ich profitiere tagtäglich von der praxisnahen Ausbildung.«

»Für mich war der Meisterkurs ein Sprungbrett in die Automatisierungs- und MSR-Technik«, erklärt Tina Franke, die zuvor Elektronikerin für Energie- und Gebäudetechnik gelernt hatte. »Mich interessierte vor allem die Programmierung von Haustechnik, aber auch die Inhalte zu Betriebsführung, Auftragsabwicklung und Ausbildung sind von großem Nutzen.« Stephanie Frentjen, ausgebildete Elektronikerin für Betriebstechnik und im selben Kurs wie Tina Franke, lobt die Vielseitigkeit des Lehrgangs: »Die Inhalte sind breit gefächert und in vielen Bereichen anwendbar. Das eröffnet sehr gute Karrierechancen.«

Auch Sebastian Holterhaus hat sich am BFE auf die Meisterprüfung vorbereitet. »Der Kurs ist anspruchsvoll und am stetig wachsenden Bedarf von Industrie und Handwerk nach qualifizierten Fachkräften im Zeitalter der Digitalisierung und Industrie 4.0 passgenau ausgerichtet«, sagt Holterhaus, der heute als Ausbilder bei der Kreishandwerkerschaft in Cloppenburg tätig ist und im Prüfungsausschuss selbst die Meisterprüfungen zum Systemelektroniker begleitet. »Ich habe diese Weiterbildung schon vielen empfohlen, die in der Industrie oder im automatisierenden Elektrohandwerk Karriere machen möchten.«

Link zum Kurs: www.bfe.de/systemelektronik