Ob auf einem großen Open Air-Konzert oder bei einem Spaziergang im Wald: Vor einem aufziehenden Gewitter hat jeder Mensch Respekt. 2020 schlugen in Deutschland 399.000 Blitze ein, es gab 52 Blitzunfälle mit Personenschaden. Pünktlich zum Weltblitzschutztag, heute am 28. Juni 2022, startet der VDE Ausschuss für Blitzschutz und Blitzforschung (VDE ABB) die VDE Aktion Blitzunfallanalyse (VABULA). Bislang beruhen die Entwicklung von Blitzschutzanlagen und Empfehlungen für individuelles Verhalten zum Teil auf Erfahrungswerten, eine breite Datenbasis gibt es dafür nicht. Um die Schutzmaßnahmen für die Bürgerinnen und Bürger zu erhöhen, ruft der VDE deshalb alle auf, Blitzunfälle und geschädigte Personen zu melden, die weitere Datenerhebung übernehmen Fachexperten.
Bessere Erkenntnisse durch mehr Daten
Aufgrund der kaum verfügbaren Daten zur Wirkung von Blitzen auf den menschlichen Körper gibt es für viele Situationen keine konkreten Empfehlungen. So ist zum Beispiel nicht klar, welchen Abstand ein Mensch zur Sicherheit zu einer Erdungsleitung einhalten muss, wenn dort ein Blitz in die Erde geleitet wird. Auch gibt es keine Angaben dazu, wie weit man auf freiem Feld von einem Mast entfernt sein sollte.
Diagnostik und Therapie ließen sich verbessern, wenn mehr bekannt wäre über die Auswirkungen von direkten Einschlägen, der Berührung von Gegenständen, in die der Blitz eingeschlagen hat, oder bei der Wirkung der sogenannten Schrittspannung im menschlichen Körper. In diesem Fall führt der Blitz, der in die Erde eingeleitet wurde, zu einer Spannung zwischen den Füßen eines Menschen, der einen Schritt macht.
Auf https://www.vde.com/blitzunfall-melden finden sich alle Informationen, die zur Mitarbeit an der Aktion benötigt werden. Als Privatperson kann man online einen Blitzunfall melden sowie die Personen, die ggf. durch die Blitzeinwirkung geschädigt wurden. Die weitere Arbeit übernimmt eine regional ansässige Blitzschutz-Fachkraft in Kooperation mit dem VDE. Es werden alle Vorgaben zum Schutz persönlicher Daten erfüllt.