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Von der Ankerwickelei zur internationalen Firmengruppe

100 Jahre Blumenbecker

Bild 1: Damals und heute – auch in der Gebäude-Infrastruktur erkennt man die Expansion des Unternehmens
Bild 1: Damals und heute – auch in der Gebäude-Infrastruktur erkennt man die Expansion des Unternehmens
(Bild: Blumenbecker Gruppe)

Der Monteur Theodor Blumenbecker gründet 1922 in Beckum zusammen mit Hans Goeke eine Ankerwickelei, um Elektromotoren und Maschinen zu reparieren und Licht- und Kraftstromanlagen zu installieren.

Theodor Blumenbecker indes findet nicht nur seine berufliche Erfüllung im Münsterland, sondern auch seine zukünftige Frau: 1925 heiraten Elisabeth und Theodor und bereits ein Jahr später erblickt Tochter Marianne das Licht der Welt. Drei weitere Jahre später, im Jahr 1929, wird Bernhard geboren.

Die zweite Generation

Bild 2: Marianne Blumenbecker und Mitarbeiter im Ausstellungsraum des Elektrohandels
Bild 2: Marianne Blumenbecker und Mitarbeiter im Ausstellungsraum des Elektrohandels

Marianne Blumenbecker studiert in Münster Betriebswirtschaft. und gründet als Diplomkauffrau 1954 ihr eigenes Unternehmen: einen Elektrogroßhandel in Ahlen (Bild 2).

Bernhard Blumenbecker absolviert zunächst eine Ausbildung als Elektromaschinenbauer. Nach einigen Jahren als Geselle und anschließenden Meisterprüfungen im Elektroinstallations- und Maschinenbauer-Handwerk kehrt er 1958 nach Beckum zurück, um im väterlichen Betrieb zu arbeiten (Bild 3). Dort fokussiert er sich auf die Kundenbetreuung und den Vertrieb.

Expansion des Unternehmens

Bild 3: Bernhard Blumenbecker (vorne sitzend) und sein Team in der Ankerwickelei
Bild 3: Bernhard Blumenbecker (vorne sitzend) und sein Team in der Ankerwickelei

Die Ankerwickelei vergrößert sich. 1960 lässt Theodor Blumenbecker eine große unterkellerte Halle mit Krananlagen, Sozialräumen und modernen Arbeitsplätzen am Sudhoferweg 99 bauen – dem heutigen Stammsitz (Bild 1). Auch Marianne Blumenbeckers Elektrohandel wächst und hat 1960 acht Mitarbeiter. Sie entdeckt ein neues, vielversprechendes Geschäftsfeld: die Elektrotechnik.

1962 fällt der Startschuss für den Schaltanlagenbau. Theodor Blumenbecker verstirbt 1965 im Alter von 70 Jahren. Das Unternehmen beschäftigt zu dem Zeitpunkt insgesamt 42 Mitarbeiter.

Der Weg zur internationalen Firmengruppe

Bild 4: Die heutige Mehrheitsgesellschafterin der Gruppe Astrid Blumenbecker
Bild 4: Die heutige Mehrheitsgesellschafterin der Gruppe Astrid Blumenbecker

Ende der 1960er Jahre vergrößert sich die Firma und die Familie: 1969 wird die heutige Mehrheitsgesellschafterin Astrid Blumenbecker (Bild 4) – die Tochter von Bernhard und seiner Frau Gisela – geboren. Im selben Monat übernimmt die Firma eine kleine Ankerwickelei in Iserlohn; die Geburtsstunde des ersten Standorts außerhalb von Beckum.

1970 wird eine neue Halle für die Schaltschrankfertigung am Sudhoferweg errichtet. Auch die Ankerwickelei erhält ihren ersten Anbau. Sieben Jahre nach dem Tod des Firmengründers Theodor stirbt am 8. Februar 1972 auch seine Frau Elisabeth.

Zu dem Zeitpunkt sind ihre Kinder Marianne und Bernhard dabei, das elterliche Unternehmen weiter auf- und auszubauen. An der Wilhelmstraße entsteht ein viergeschossiges Wohn- und Geschäftsgebäude. Neben dem Werkzeuggroßhandel findet hier die Verwaltung und EDV-Abteilung ihr neues Zuhause. Bernhard hat die Idee, ein völlig neues Geschäftsfeld zu integrieren. Und so wird 1973 im Erdgeschoss des Hauses an der Wilhelmstraße ein Spielwarengeschäft eröffnet.

Das größte Boom-Jahr in der Firmengeschichte ist 1990. 360 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zählt das Unternehmen inzwischen – allein 150 davon in der Abteilung Steuerungstechnik. Ein weiterer Meilenstein ist das Engagement in den neuen Bundesländern: In Rüdersdorf wird eine Servicestation für Kranwartungen und Elektroinstallationen gegründet.

1994 ziehen sich die Geschwister Marianne und Bernhard aus der aktiven Unternehmensleitung zurück. Ein Jahr später wird Blumenbecker erstmals international. In der tschechischen Hauptstadt Prag wird ein Ingenieurbüro gegründet. In den Folgejahren kommen viele weitere Standorte hinzu.
2003 entsteht der erste Standort über Europa hinaus in Shanghai. Jetzt im Mai 2022 feierte Blumenbecker sein 100-jähriges Bestehen. Vieles hat sich geändert, seit Theodor Blumenbecker 1922 seine Ankerwickelei gründete, aber der Anspruch, stets ein unabhängiger und verlässlicher Partner seiner Kunden zu sein, ist geblieben.

Blumenbecker heute

Blumenbecker definiert sich als Familienunternehmen, Industriedienstleister und man betont die Vielschichtigkeit des Unternehmens. Insgesamt drei Kompetenzfelder schreibt man sich mittlerweile auf die Fahnen:

  • Industrie-Automation
  • Industrie-Handel und
  • Industrie-Service (Bild 5).
Bild 5: Indsutrie-Service und -Reparatur sind ein Standbein bei Blumenbecker
Bild 5: Indsutrie-Service und -Reparatur sind ein Standbein bei Blumenbecker

Die Vielschichtigkeit drückt sich auch in den verschiedenen Aufgabenbereichen der Mitarbeiter aus. Da gibt es diejenigen, die Flughafenbodengeräte bauen, andere wiederum warten Kräne und Tore oder bauen Schaltanlagen. Während die einen Schweißgeräte verkaufen, programmieren andere Laserschweiß-Roboter.

Dann gibt es diejenigen, die sich mit Bin-Picking und Offlineprogrammierung und andere mit Dacharbeitsbühnen, E-Procurement oder Werkzeugmaschinen beschäftigen. Was alle eint, ist, dass sie Teil der Blumenbecker-Familie sind: »Blumenbecker lebt eine Unternehmenskultur, die Veränderungen und stetige Innovationen begünstigt, mit dem Ziel, unsere Produkte und Prozesse und dadurch unsere Wettbewerbsfähigkeit kontinuierlich zu verbessern. Heute stehen die Marianne Blumenbecker Stiftung und meine Person als Gesellschafter für die Familie. Sowohl die Stiftungsvorstände als auch meine Familie und ich arbeiten dafür, das Unternehmen Blumenbecker im Sinne meines Vaters und meiner Tante erfolgreich als unabhängiges Familienunternehmen weiter zu führen«, so Astrid Blumenbecker.

Seit dem 1.1.2019 leiten die Geschäftsführer Richard Mayer, Harald Golombek und Olaf Lingnau die Holding der Blumenbecker Gruppe mit Sitz in Beckum. Astrid Blumenbecker ist Mehrheitsgesellschafterin des Familienunternehmens.

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Über den Autor
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Marcel Diehl

Redaktion »de«

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