Als Ingolf Jakobi 1993 als Geschäftsführer bei den E-Handwerken antrat, zählten diese etwas mehr als 300.000 Beschäftigte. Fast auf den Tag genau 30 Jahre später wird er zum 31. Dezember 2022 als Hauptgeschäftsführer des Zentralverbandes der Deutschen Elektro- und Informationstechnischen Handwerke (ZVEH) in den Ruhestand gehen.
Während 1993 Strom noch überwiegend aus Atomkraft gewonnen wurde und das E-Handwerk dementsprechend einen eher bescheidenen Ruf hatte, gelten Elektro- und Informationstechniker heute als »Klimaschützer« und »Fortschrittmacher«. Mit mehr als 520.000 Beschäftigten, knapp 46.000 Auszubildenden, einem Umsatz von 72,2 Milliarden Euro gelten die E-Handwerke als »systemrelevant« und essentiell für die vor uns liegenden Herausforderungen von Digitalisierung und Energiewende.
Als Hauptgeschäftsführer des ZVEH hat Ingolf Jakobi seit 2004 unter anderem die Zusammenfassung von sechs Elektrogewerken zu drei neuen breitbandigen Gewerben mit verantwortet. Auch, dass die Meister-Berufsbezeichnungen Elektro- und Informationstechniker die modernen Geschäftsfelder widerspiegeln, ist seiner Überzeugungsarbeit zu verdanken.
Darüber hinaus setzte sich Jakobi, der seit 1994 auch in den Selbstverwaltungsgremien der BG ETEM saß, erfolgreich für das Thema »Beitragsstabilität« ein; an der Entwicklung des Unternehmermodells war er ebenfalls beteiligt.
Zu den Erfolgen Ingolf Jakobis zählt zudem die Entwicklung des E-Marken-Konzeptes. Die E-Marke steht heute für Qualität, Service- und Kundenorientierung – den Kunden, aber auch den mittlerweile 73 Partnern der E-Handwerke gegenüber.
Offizielle Verabschiedung am 13.12.2022
Am Dienstag, dem 13.12.2022 wurde Ingolf Jakobi offiziell verabschiedet. Zu den Feierlichkeiten waren rund 130 Gäste aus den E-Handwerken, dem Elektrogroßhandel, der Elektroindustrie und befreundeten Verbänden und Organisationen in die ZVEH-Geschäftsstelle in Frankfurt gekommen. In seiner Rede erinnerte ZVEH-Präsident Lothar Hellmann noch einmal an die vielen wichtigen Weichenstellungen, die der Hauptgeschäftsführer während seiner Verbandstätigkeit vorgenommen hatte, würdigte dessen Verdienste im Einsatz für die E-Handwerke und bedankte sich auch im Namen des Vorstandes für den jahrzehntelangen Einsatz.
»Mit Ihnen geht eine Ära zu Ende. Eine Ära, auf die Sie mit Stolz zurückblicken können. Denn Sie hinterlassen nicht nur verbandsintern ein gut bestelltes Haus. Ihr Abgang erfolgt auch zu einem Zeitpunkt, an dem unsere Branche – Ukraine-Krieg und Inflation zum Trotz – mit großem Optimismus und Selbstvertrauen Richtung Zukunft blicken kann«, so ZVEH-Präsident Lothar Hellmann in seiner Laudatio.
Hellmann verwies dabei insbesondere auf die erfolgreiche Modernisierung der elektrohandwerklichen Berufsbilder, die Positionierung als Klimahandwerk und die frühe Ausrichtung auf die Energiewende und eine vernetzte, gewerkeübergreifende Arbeit: »Diese Offenheit Trends und Entwicklungen gegenüber, gepaart mit einem guten Gespür für künftige Herausforderungen und Chancen, haben es der e-handwerklichen Organisation immer wieder erlaubt, die Weichen früh zu stellen und sich an die Spitze von Entwicklungen zu setzen, statt Zeit damit zu vertun, Fortschritt zu verhindern.«
Nachfolger von Ingolf Jakobi als ZVEH-Hauptgeschäftsführer ist Rechtsanwalt Alexander Neuhäuser, der 2007 in die elektrohandwerkliche Organisation eintrat und der Geschäftsführung seit 2014 angehört. Neuhäuser übernimmt die Verbandsführung offiziell zum 1. Januar 2023.