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E-Handwerker im Norden für Beleuchtungsprojekte ausgezeichnet

Lichtpreis 2022 in Hamburg verliehen

Bild 1: Alle Projekte, die sich für die Endrunde qualifizieren konnten, wurden von der Jury vor Ort beurteilt; von links: Timm Göckens, Stefan Am Wege, Volker Roscher, Christian Vollstedt und Bernd Haase
Bild 1: Alle Projekte, die sich für die Endrunde qualifizieren konnten, wurden von der Jury vor Ort beurteilt; von links: Timm Göckens, Stefan Am Wege, Volker Roscher, Christian Vollstedt und Bernd Haase
(Bild: NFE)

Zahlreiche Elektrohandwerksbetriebe aus Norddeutschland hatten sich bis 31.8.2022 für den Lichtpreis 2022 beworben. Der Lichtpreis wird seit 2014 auf der Fachmesse GET Nord in Hamburg durch den NFE Norddeutscher Fachverband Elek­tro- und Informationstechnik verliehen. Eine Jury aus Lichtprofis, Architekten und Branchenkennern bewertete die eingegangenen Bewerbungen. In mehreren Sitzungen und bei Projektbesichtigungen wurden die einzelnen Bewerbungen analysiert und die Gewinner in den einzelnen Kategorien ermittelt (Bild 1).

Zur Jury zählen Christian Vollstedt, Bereichsleiter Hamburg, Sonepar Deutschland; Stefan Am Wege, Verkaufsleiter Licht Hamburg, Sonepar Deutschland; Roland Lüders, Redakteur Zeitschrift »de«; Volker Roscher, Geschäftsführer Architektur Centrum; Peter Reuff, Lichtplaner; Bernd Haase, Hauptgeschäftsführer NFE und Timm Göckens, Geschäftsführer NFE. Der Lichtpreis wird auch von Elektrogroßhandel und Elektro­industrie unterstützt. Sponsoren der 2022er Auflage waren die Unternehmen Brumberg, Esylux und Sonepar.

Acht Projekte für die Endrunde qualifiziert

Nachdem Ende August 2022 alle Bewerbungen eingegangen waren, traf sich die Jury zu einer Online-Konferenz, um die Kandidaten der Endrunde zu ermitteln. Diese Projekte wurden dann durch die Jury besucht und anschließend die finalen Platzierungen definiert (Bild 1).

Insgesamt acht Projekte erreichten die Endrunde des Wettbewerbs:

  • Sporthalle in Ashausen: Sanierung nach Brandschaden, LED-Beleuchtung über Dali-Steuerung, Einsatz von Bewegungsmeldern und Lichtwertsteuerung Lampen, Bewerber: Henning Elektrotechnik, Hamburg
  • Logistikhalle in HH-Moorfleet: Erweiterung für Reifenlagerung, Lichtbänder­steuerung über Präsenzmelder, Bewerber: O.N.T. Elektrotechnik, Reinbek
  • Bürogebäude der Medac in Wedel: Sanierung aller Büro- und Konferenzräume mit Verkehrswegen und Nebenräumen, Austausch der Sicherheitsbeleuchtung, Bewerber: Arthur Rothermann, Hamburg
  • Büro- und Fertigungsgebäude der Medac in Tornesch: Errichtung der Lichtanlage mit Dali/KNX-Steuergeräten in Kombination mit Notlichtbausteinen, Steuerung über KNX-Schalter, Präsenzmelder und zentrale Touch-Displays (Bus und IP), Bewerber: Torst Elektrotechnik, Kummerfeld
  • Side Design Hotel in Hamburg: Umbau der Beleuchtungsanlage für Restaurant, Konferenzräume und Flure auf LED, Steuerung über Zumtobel DSI Dali, Bewerber: Henning Elektrotechnik, Hamburg
  • Museumsschiff Peking in Hamburg: Funktionales Licht und Lichtinszenierung für die Innen- und Außenbereiche, KNX-Anlage mit Dali-Gateways, Gira Homeserver, KNX-Taster und Dali für Notbeleuchtung, Bewerber: Elektro-Alster-Nord, Norderstedt
  • Brinkmann Finest Lounge in Schwerin: energiesparendes Lichtkonzept für den Saal mit Einbindung einer Showküche, über KNX-System vernetzte LED-Leuchten und Einbindung in die entsprechenden Lichtszenen, Bewerber: SEI Schweriner Elektro Installation, Schwerin
    Hansehalle in Lübeck: Sanierung und Erweiterung der Beleuchtungsanlage für Schul-, gemeinnützigen und Profisport, LED-Scheinwerfer Dali-dimmbar und DMX-Dimmvorrichtung, Bewerber: Habotec, Lübeck

Preisträger in der Kategorie »Hotel/Event«

Der Name Brinkmann steht in Schwerin bereits seit 20 Jahren für genussvolle Momente der klassischen Art. Whiskey und Zigarren bilden dabei das Fundament des reichhaltigen Angebots. Mit der Eröffnung der Brinkmann Finest Lounge 2021 eröffnen sich nun neue Dimensionen für die Brinkmann-Kundschaft. Die Umnutzung des Dachgeschosses des Büro- und Geschäftshauses in der Schweriner Innenstadt machte die Erweiterung des Angebotes um eine Show­küche mit einem Club- und Essbereich möglich. Bis zu 30 Personen können hier zusammen kochen, essen und entspannen (Bild 2).

Bild 2: Die Brinkmann Finest Lounge in Schwerin wurde mit einem energiesparenden Lichtkonzept und Komfortfunktionen ausgestattet und kann für exklusive Koch-Events mit bis zu 30 Teilnehmern genutzt werden
Bild 2: Die Brinkmann Finest Lounge in Schwerin wurde mit einem energiesparenden Lichtkonzept und Komfortfunktionen ausgestattet und kann für exklusive Koch-Events mit bis zu 30 Teilnehmern genutzt werden
(Bild: Roland Lüders)

Das energiesparende Lichtkonzept für den Saal mit Einbindung der Showküche für verschiedene Nutzungsarten (Tastings, Vorträge mit Anpassung an die Tageslichtverhältnisse) realisierte die SEI Schweriner Elektro Installation.

Bild 3: Chistian (re.) und Olaf von Müller (li.) freuten sich über die Auszeichnung ihres Projektes mit dem Lichtpreis in der Kategorie Hotel/Event
Bild 3: Chistian (re.) und Olaf von Müller (li.) freuten sich über die Auszeichnung ihres Projektes mit dem Lichtpreis in der Kategorie Hotel/Event

(Bild: Christopher Hofmann)

Die gleichmäßige Beleuchtung eines Groß-Humidors (Sonderbau) mit guter Farbwiedergabe, ohne störende Lichtquellen und ohne Wärmeeintrag wurde durch den Einsatz von LED-Leuchten von Brumberg erreicht. Weitere Leuchten des Herstellers sind in diversen Bauformen und für die unterschiedlichen Montagearten installiert worden.

Alle Leuchten sind über das KNX-System vernetzt und in die entsprechenden Lichtszenen eingebunden. Die häufigsten Nutzungsvarianten sind auf dem Raumbediengerät ­Gira G1 abrufbar. Die Erweiterung des Lichtkonzeptes in Richtung Gebäudeautomation (Anbindung Ruf- und Videosystem im Erdgeschoss) ist vorbereitet worden. Projektleiter Christian von Müller und sein Vater und Geschäftsführer Olaf von Müller freuten sich sehr über die Auszeichnung mit dem Lichtpreis 2022 (Bild 3).

Preisträger bei den »Sportstätten«

Mit der Erweiterung der Hallenbeleuchtung in der Hansehalle Lübeck hatte sich die Habotec GmbH für den Lichtpreis 2022 beworben. Der Lübecker Elektrohandwerksbetrieb konnte dabei seine Erfahrung mit komplexen elektrotechnischen Anlagen und der Systemintegration voll einsetzen. Im Coronajahr 2020 erfolgte die Umrüstung der Hallenbeleuchtung von Halogen- auf LED-Beleuchtung. Die Hansehalle mit ihren 3200 Besucherplätzen ist die größte Sporthalle in Süd-Schleswig-Holstein und zeichnet sich durch eine gemischte Nutzung für Schulsport, Boxen und Handball (2. Bundesliga) aus (Bild 4).

Bild 4: Die Lübecker Hansehalle wurde lichttechnisch saniert und für TV-Übertragungen ertüchtigt
Bild 4: Die Lübecker Hansehalle wurde lichttechnisch saniert und für TV-Übertragungen ertüchtigt
(Bild: Roland Lüders)

Die Ertüchtigung der Beleuchtungsanlage für Profisport und TV-Übertragung erfolgte durch die Erweiterung in 2022. Dieser Projektteil bildet die Grundlage der Lichtpreis-Bewerbung. Es wurden neun LED-Scheinwerfer der Marke Ligthing Performance in­stalliert. Diese sind Dali-dimmbar und ­verfügen mit 26.823 lm über die benötigte Beleuchtungsstärke.

Bild 5: Das Projektteam von Habotec ist stolz auf den Lichtpreis in der Kategorie Sportstätten
Bild 5: Das Projektteam von Habotec ist stolz auf den Lichtpreis in der Kategorie Sportstätten

(Bild: NFE)

Darüber hinaus kamen 26 LED-Hochleistungsscheinwerfer (Flutlichtleuchten) zum Einsatz, welche über über DMX dimmbar jeweils bis zu 101.457 lm an Lichtstrom erzeugen können. Die Habotec-Profis setzten eine anspruchsvolle Systemintegration um (Bild 5). Dabei wurde eine Verknüpfung von EIB/KNX und DMX zum Abrufen der Licht­szenen über Visualisierungen geschaffen. Einzelne Hallenbereiche für Schulsport, Events oder andere Veranstaltungen können gezielt beleuchtet werden. Es mussten Sonderlösungen für die Leuchtenbefestigung an den Stahlträgern realisiert werden.

Preisträger bei den »Arbeitsstätten«

Bei der Erweiterung einer Logistikhalle von Fiege in Moorfleet realisierte O.N.T. Elektrotechnik aus Reinbek die Lichttechnik für die Reifenlagerung inklusive einer Not- und Sicherheitsbeleuchtung.

Es galt dabei, die Effizienz-Anforderung  für die Beleuchtung von mindestens 140 lm/W zu erfüllen. Die Beleuchtung wurde Dali-dimmbar ausgeführt. In den Regalgängen und Nutzungsflächen wurde ein mitlaufendes und vorrauslaufendes Licht realisiert.

Bild 6: Ein mitlaufendes und vorrauslaufendes Licht wurde mit Dali-dimmbaren Leuchten realisiert
Bild 6: Ein mitlaufendes und vorrauslaufendes Licht wurde mit Dali-dimmbaren Leuchten realisiert
(Bild: NFE)
Bild 7: Kay Herrmann (Mitte) nahm die Auszeichnung und Glückwünsche der Jury entgegen
Bild 7: Kay Herrmann (Mitte) nahm die Auszeichnung und Glückwünsche der Jury entgegen

(Bild: NFE)

Die Beleuchtung wird automatisch bei Nicht-Nutzung auf ein niedriges Beleuchtungsniveau gedimmt (Bild 6). Somit wird nicht nur Komfort erreicht, sondern auch eine Senkung von Energiekosten und die Anforderungen an die Arbeitssicherheit werden erfüllt.

Mit der Auszeichnung durch den Lichtpreis 2022 wird die Entscheidung für die hochwertige Beleuchtungslösung von ­Signify und die professionelle Projektumsetzung durch O.N.T. Elektrotechnik gewürdigt (Bild 7).

 

Preisträger in der Kategorie »Kultur«

Mit der lichttechnischen Inszenierung der restaurierten Viermastbark »Peking« als museales Großobjekt hatte sich Elektro-Alster-Nord aus Norderstedt für den Lichtpreis 2022 beworben. Bei dem Projekt wurde sowohl die Innen- als auch die Außenbeleuchtung umgesetzt. Ziel dabei war es, die »Peking« als eigenständiges Exponat mit Licht in Szene zu setzen (Bild 8). Zum Planungsbereich »Innen« (geschlossene Bereiche) zählen Brückendeck, Hauptdeck, Zwischendeck und Innenboden. Brückendeck, Hauptdeck und die Aufbauten (Masten, Takelage, Bugspriet) bilden die offenen Bereiche (Planungsbereich Außen).  

Bild 8: Das Museumsschiff Peking liegt im Hamburger Hafen und beeindruckt die Besucher auch mit seiner perfekten Lichtinszenierung
Bild 8: Das Museumsschiff Peking liegt im Hamburger Hafen und beeindruckt die Besucher auch mit seiner perfekten Lichtinszenierung
(Bild: NFE)

Das Lichtkonzept für das Projekt wurde durch die Firma Erco erstellt. Elektro Alster Nord hat die Umsetzung konzipiert und durchgeführt. Auftraggeberin ist die Stiftung Historische Museen Hamburg (SHMH), die auch Eigentümerin der »Peking« ist. Zu den Aufgaben von Elektro Alster Nord gehörten u. a. die Entwicklung eines Beleuchtungssteuerungssystems, die Leuchtenmontage sowie die Inbetriebnahme und Steuerung der Beleuchtungsanlage.

Bild 9: Das Projektteam Elektro Alster Nord freute sich über die Auszeichnung mit dem Lichtpreis 2022
Bild 9: Das Projektteam Elektro Alster Nord freute sich über die Auszeichnung mit dem Lichtpreis 2022

(Bild: NFE)

Es wurde ein Dali-Lichtsystem eingesetzt. Die Notbeleuchtung erfolgt über Dali Default (bei Stromausfall gehen 50 % der Leuchten auf 100 % an). Die Lösung nutzt das Bussystem KNX. Ein Gira Homeserver übernimmt die Visualisierung.

Die Bedienung der Beleuchtungstechnik erfolgt über einen Client-PC im Serverraum. Optional ist das Schalten, Dimmen und Abrufen von Lichtszenen auch über Smart­phone oder Tablet möglich. Die Auszeichnung mit dem Lichtpreis 2022 ist eine willkommene Würdigung für das umsetzende Team von Elektro Alster Nord (Bild 9).

Sonderpreis für besondere Leistungen

Einen Sonderpreis erhielt die Torst Elektrotechnik GmbH in Form eines Bildungsgutscheins in Höhe von 1000 €, gestiftet durch Sonepar Deutschland. Das Unternehmen realisierte in dem Medac-Projekt die komplette Büro- und Fertigungsinstallation mit komplexer Gebäudeinfrastruktur mit einem Team von nur wenigen Mitarbeitern.

Der Sonderpreis wird laut Jury aufgrund der handwerklichen Teamleistung des kleinen Unternehmens und der detaillierten Präsentation bzw. Präsentationsvorbereitung vergeben. In dem Projekt waren besondere Herausforderungen in Bezug auf Zeit, Sicherheitstechnik und Mitarbeitereinsatz zu bewältigen.

Naturschutz und Nachhaltigkeit gefördert

Mit dem Lichtpreis werden vor allem Elek­trohandwerksbetriebe ausgezeichnet, die sich durch nachhaltige Lichtprojekte in Szene gesetzt haben. Mit den Preisträgern wird nun auch zusätzlich der Naturschutz gefördert. Durch Sponsoren des Wettbewerbs (Brumberg und Esylux) wurden 6000 € in Projekte der Loki-Schmidt-Stiftung investiert.

Jeder der vier Preisträger suchte sich dafür ein Naturschutz-Projekt aus einer Liste der Stiftung aus. Dafür standen zur Auswahl: »Niedersächsische Elbtalaue – Wir lassen Auenwald entstehen«, »Wilde Wälder: Artenreiche Lebensräume und Klimaretter«, »Jedem Schulhof seine Sal-Weide / Hamburg« und »Moorschutz ist Klimaschutz«.

Hier finden sich weitere Informationen zum Lichtpreis 2022 der Get Nord.

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Über den Autor
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Dipl.-Kommunikationswirt Roland Lüders

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