Fritz Mayr, der im April 1926 das Licht der erblickte, begann nach seiner Rückkehr aus russischer Kriegsgefangenschaft im Jahr 1948 sein Maschinenbaustudium an der Technischen Universität in München. Dieses schloss er im Jahr 1952 als Diplom-Ingenieur ab. Nach Anfangsjahren als Jung-Ingenieur bei der Württembergischen Metallwarenfabrik (WMF), trat er im Jahr 1956 in dritter Generation in den Familienbetrieb in Kaufbeuren ein.
Der Bedarf an industriellen Komponenten war in dieser Zeit groß, nachdem der Großteil der Unternehmen bei null anfing. Die Firma Mayr konnte helfen und belieferte die Firmen mit allem, was sie brauchten: Schleifscheiben für die Bearbeitung von Glassteinen, Ober- und Seitenstechermaschinen zur Herstellung von Knöpfen, Hebel- und Spindelpressen mit bis zu 10 Tonnen Druckkraft, Graveurkugeln und Lampendruckzangen. Aber auch schon erste zukunftsweisende Innovationen entstanden in dieser Zeit. So automatisierte Fritz Mayr, der als Enkel des Firmengründers neben seinem Vater damals bereits geschäftsführend tätig war, den vorherrschenden Handspritzguss.
Wichtigster Bestandteil der Firmenphilosophie war für Fritz Mayr die Stabilität. Dieses Prinzip charakterisiert den Betrieb von Beginn an und zieht sich durch alle Bereiche: Vom Produkt über die Lieferung, den Service, die Innovationen sowie allgemein die Anpassungsfähigkeit und Beständigkeit des Unternehmens. Und auch die Arbeitsplätze sind stabil.
»Wir betrachten unser Unternehmen mit allen Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen als gewachsene Mayr-Familie«, erklärt Ferdinand Mayr. Dementsprechend traurig sind jetzt viele, gerade langjährige Kolleginnen und Kollegen und Weggefährten von Fritz Mayr und die Anteilnahme ist groß. So erzählt eine Mitarbeiterin, die Fritz Mayr in seinem Alltag unterstützte: »Er hatte ein erfülltes Leben und ein stolzes Alter, trotzdem bin ich tieftraurig. Er hat mich wirklich jeden Morgen, auch wenn es ihm nicht gut ging, mit einem Lächeln begrüßt – jeden Tag.«