Georg Leutgeb, Leiter der ekey Academy, erläuterte, dass es bei den Fingerprint-Lösungen nicht nur darum gehe, dass Berechtigungen Personen statt Gegenständen zugeordnet werden, sondern auch, dass jeder einzelne Finger unterschiedliche Funktionen auslösen kann. So werde nicht nur das Aussperren unmöglich, sondern man habe den Schlüssel buchstäblich immer „zur Hand“.
Vorgestellt wurde die aktuelle Produktgeneration „ekey xLine“ für die Auf- und Unterputz-Installation, die „ekey sLine“ für die Integration in Sprechanlagen und die „ekey dLine“ zur Integration des Fingerprint-Sensors direkt in den Türgriff oder das Türblatt. Diese konnten vor Ort direkt ausprobiert und von den Teilnehmern unter die Lupe genommen werden.
Die Fingerprint-Systeme können von 20 Benutzern (erweiterbar auf 100) mit vier verschiedenen Fingern benutzt werden. Dabei kann jedem Finger eine eigene Funktion, wie z.B. das Schalten des Smart Homes, zugeordnet werden. Der „ekey Controller REG“ verfügt über zwei Relais, es lassen sich bei Bedarf aber bis zu 18 Relais auf einen Controller schalten.
Einfache Verwaltung per App
Alle drei Produktlinien, die z.B. mit Produkten von Gira, Siedle und 2N eingesetzt werden können, lassen sich in einem System verwalten. Die Fingerprint-Zutrittslösungen ermöglichen mithilfe der Konfiguration über die „bionyx“-App u.a. das Erteilen von Berechtigungen aus der Ferne, die standortübergreifende Vernetzung vom Gartentor bis zum Ferienhaus, das Einrichten von Zeitfenstern für Berechtigungen sowie Benutzerrollen und eine Anbindung an Sprachsteuerung wie Amazons Alexa (dazu wird als Schutz gegen den unbefugten Zugriff Dritter ein Sicherheits-Code abgefragt).
Neben dem schlüssellosen Zutritt, der Fernöffnung, der Smart-Home-Anbindung und dem Versand automatischer Push-Nachrichten beim Zutritt wird auch eine Ferndiagnose für die Wartung ohne Anfahrt von ekey unterstützt. Zudem können Routinen eingerichtet und über die Gebäudesteuerung Energiesparmaßnahmen umgesetzt werden. Die Endanwender vergeben über die App mit wenigen Klicks eigenständig langfristige oder zeitliche begrenzte Zutrittsberechtigungen für Familienmitglieder, Freunde oder den Paketboten.
Die „bionyx“-App bietet – ganz ohne Handbuch – per Smartphone oder Tablet Zugriff auf verschiedene Funktionen zur Inbetriebnahme und Verwaltung der Fingerprint-Zutrittslösung. So können nicht nur Updates und neue Funktionen eingespielt werden, sondern auch die stufenlose Verstellbarkeit des Leuchtrings kann vorgenommen werden, was vor allem bei der Verwendung eines Glasrahmens seine Wirkung entfalten kann. Der Leuchtring kann natürlich auch abgeschaltet werden.
Zukunftsfähige Investition
Dabei stellten die Referenten heraus, dass Updates und Änderungen immer mit der aktuellen Hardware möglich sind: so z.B. auch die Einbindung eines akustischen Sensors für Menschen mit Rot-Grün-Schwäche, der beim Betätigen der Fingerprint-Lösung ein hörbares Signal statt ein farbiges Licht ausgibt.
Für den Fall, dass ein Fingerprint-Scanner ausgetauscht werden muss, können die eingespeicherten Finger über die Backup-Funktion automatisch auf den neuen Scanner synchronisiert und müssen nicht neu eingelesen werden. Dabei wurden die Sensoren auf Touch-Bedienung umgestellt, d.h. der Finger wird auf den Flächensensor aufgelegt statt wie beim Zeilensensor darüber gezogen. Das vereinfacht laut Georg Leutgeb nicht nur die Anwendung durch den Kunden, sondern sorgt auch für eine bessere Erkennungsleistung.
Datenschutz dank EU-Vorgaben
Der Administrator kann zudem rückwirkend die Zutrittsprotokolle der letzten 30 Tage einsehen. Für Business-Anwendungen ist hier übrigens eine längere Frist vorgesehen. In beiden Fällen sind die Daten sicher: Die „ekey bionyx Cloud“ sorgt einerseits dafür, dass Datenschutz und Datensicherheit garantiert werden können, und andererseits dafür, dass die Daten jederzeit verfügbar sind. Dies wird dadurch erreicht, dass mit der Microsoft Azure Cloud Daten nur in Rechenzentren in Europa gehostet werden, die dem strengen europäischen Datenschutz unterliegen. Für die Verfügbarkeit sorgt dabei eine Georedundanz, bei der die Daten an verschiedenen RZ-Standorten in Europa gespiegelt werden.
Grundfunktionen wie das Öffnen der Tür sind übrigens auch ohne Internet oder WLAN möglich, so lange die Stromversorgung vorhanden ist. Die Mitarbeiter von ekey stellten auch ein monatliches Abo-Modell für die Smart-Living-Funktionen in Aussicht, das 2024 auf den Markt kommen soll. Die Münchner Errichter konnten sich allerdings noch nicht so recht vorstellen, wie ein solches Abo-Modell gegenüber dem Endkunden umsetzbar sei. Auch hier nahm der Veranstalter das Feedback der Teilnehmer aus der Praxis dankend entgegen.
Die praxisnahe Veranstaltung bot nicht nur umfangreiche Informationen zu den neuen Produktgenerationen, sondern lebte vor allem durch den direkten, intensiven Austausch zwischen den Experten von ekey und den teilnehmenden Errichtern.