In der Sun Acacemy, die sich direkt neben der Produktion und unweit des Warema Sun Forums in Wertheim befindet, lassen sich Produkte und Neuheiten aus verschiedenen Segmenten kennenlernen: In den verschiedenen Trainingsbereichen wie „Outdoor Living“ und „Windows Systems“ können z.B. Sonnenschutz-Trägersysteme und Befestigungstechnik an höhenverstellbaren Trainingswänden und flexiblen Montagerahmen oder Pfostenfassaden erlernt werden – und das ganz ohne auf Leitern steigen zu müssen. Der Montagerahmen des Trainingsprodukts kann einfach aus einem Magazin gezogen werden, und schon kann der Schulungsteilnehmer anfangen zu montieren.
Weiterbildungsbedarf wächst mit komplexen Systemen
Der Bedarf an Weiterbildung bei Verarbeitern, Monteuren und Fachhandelspartnern wächst auch mit der Komplexität der Systeme: Längst haben elektrische Antriebe, vernetzte Wetter-Sensoren, Funk- oder Bussysteme und smarte Motorsteuerungen Einzug in die Welt der Markisen, Storen und Verschattungslösungen gehalten. Nicht umsonst wird bei Warema der Slogan „Der Sonnenlichtmanager“ großgeschrieben – und prominent auf die Gebäude platziert (siehe Bildergalerie unten).
Mit seinem breiten Schulungsangebot rund um Produkte, Montage, Inbetriebnahme und Wartung will Warema auch einen Weg aus dem Fachkräftemangel heraus bieten. So gibt es auch einen 14-tägigen Kurs „Elektro-Fachkraft für festgelegte Tätigkeiten im Rollladen- und Jalousienbauer-Handwerk“, in dem maximal 16 Teilnehmern an Installationsstationen und Konsolen Fachwissen und die notwendigen Handgriffe vermittelt werden.
Ziel sind 4.000 Schulungsteilnehmer im Jahr
Die aktuell 47 verschiedenen Präsenzschulungen in den roten Häusern übernimmt ein siebenköpfiges Team um Armin Fischer, den Leiter der Sun Academy. Ergänzt wird das Portfolio durch digitale Schulungsangebote, die von Videos über Webinare bis hin zu interaktiven Web Based Trainings reichen. „Wir wollen nicht nur einzeln zu Montage, Technik oder Verkauf schulen, sondern neue Themen und Funktionen für den Kunden anbieten. Die einzelnen Themen wachsen immer mehr zusammen, und auch dem Verkäufer tut es oft gut, mal ein Montagetraining mitzumachen“, erläuterte Armin Fischer beim Rundgang.
Für das Jahr 2025 peilt das Unternehmen an, 4.000 Personen vor Ort in der Sun Academy zu schulen. Die regionalen Sun Center bleiben natürlich mit ihrem Angebot zusätzlich bestehen.
Umsatz von rund 750 Millionen Euro erzielt
Einen Einblick in die aktuelle Geschäftslage des Unternehmens gab die Warema-Vorstandsvorsitzende Angelique Renkhoff-Mücke nachdem sie die Sun Academy offiziell eröffnet hatte. Die Warema Group konnte mit ihren ca. 5.300 Mitarbeitern im Geschäftsjahr 2022 einen Gesamtumsatz von rund 750 Millionen Euro erzielen, das sind rund neun Prozent mehr als im Vorjahr.
„Die Corona-Krise hat der Sonnenschutzbranche ehrlicherweise Rückenwind bereitet“, fasste sie zusammen. Denn da die Hauseigentümer keine Urlaubsreisen unternehmen konnten, waren Geld und die Motivation da, das Zuhause zu modernisieren.
Nachhaltigkeit im eigenen Unternehmen
Nach einem positiven Start im Jahr 2022 bereitete der Beginn des Kriegs in der Ukraine jedoch neue Sorgen. „Wir können erste Anzeichen für einen Rückgang im Privatmarkt durch Inflation, steigende Bauzinsen und höheren Energiekosten sehen“, so Renkhoff-Mücke.
Dass Waremas Beschichtungsanlagen bis dahin mit Gas betrieben wurden, führte nun dazu, dass man sich Alternativen suchen musste, und das Thema „Energieverbrauch reduzieren“ anging. So konnte durch verschiedene Maßnahmen, darunter auch ein Azubi-Projekt zur Sensibilisierung der Mitarbeiter, im letzten Winter z.B. eine 25-prozentige Energiereduzierung erzielt werden. Zudem wurden beim Unternehmen teilbesetzte Gebäude zusammengelegt und eine Maximalgeschwindigkeit von 130 km/h bei Autofahrten empfohlen. Auch die Installation von Photovoltaik-Anlagen auf die bestehenden Gebäude, eine Beteiligung an der Science Based Targets Initiative und die tatsächliche Verringerung des CO2-Ausstoßes (statt Kompensationen) gehören mit zu Waremas Nachhaltigkeitsstrategie.
Dass mit den Material-, Energie- und Personalkosten die Probleme in der Bauwirtschaft zeitverzögert auch beim Sonnenschutz als letztes Gewerk am Bau ankommt, davon zeigte sich Christian Steinberg, Vorstand Global Market, überzeugt. „Wir haben das Schwierigste noch vor uns, und der Weg nach oben auf das alte Niveau wird langwierig“, sagte Steinberg. Dabei leide der Wohnbau – abgesehen vom Luxussegment, das ungetrübt weiterlaufe – stärker als der Gewerbebau. Daher komme der energetischen Sanierung im Wohnbau mit Fassadenlösungen und Sonnenschutz zukünftig eine wichtigere Rolle zu. Der Fachkräftemangel zeige sich auch im Bauüberhang. Wenn 840.000 Wohnungen zwar genehmigt, aber noch nicht gebaut sind, und Facharbeitskräfte rar sind, kommen Digitalisierung, Prozessoptimierung, modulares Bauen und Smart Buildings ins Spiel – und damit der Bedarf nach entsprechenden Schulungen in der Sun Academy.