Welcher Softwarenutzer wünscht sich nicht, einmal direkt mit dem Entwickler zu sprechen. Geheime Tipps für knifflige Anwendungen zu erfahren oder selbst Verbesserungsvorschläge für neue Funktionen zu machen, ist für die tägliche Softwareanwendung sicher ein Gewinn. Nutzer der Branchensoftware »Powerbird« von Hausmann & Wynen haben einmal im Jahr die Möglichkeit, diesen Dialog zu führen. Mit einem dreitägigen Seminar-Programm werden ausgewählte Themenfelder rund um die Nutzung der Software in der täglichen Arbeit behandelt. Dabei können die Nutzer aus dem Elektrohandwerk ihre Fragen einbringen und erhalten so ganz oft einen erheblichen Wissenszuwachs. Die Anzahl der Plätze bei den Toptagen ist auf rund 200 begrenzt, so dass sich eine frühzeitige Anmeldung empfiehlt. Auch das diesjährige Anwendertreffen war seit Monaten ausgebucht und fand mit 206 Teilnehmern vom 19. bis 21.4.2023 in Neuss statt. Vom Start weg war die Motivation des »Powerbird«-Teams zu spüren, die sich auch unmittelbar auf die Teilnehmer übertrug (Bild 1).
Der große Anteil an Erstbesuchern der Toptage von knapp über 50 % ließe vermuten, dass erfahrene Anwender auf das Anwendertreffen verzichten. Doch es gab auch »alte Hasen« unter den Teilnehmern. So ist Jürgen Gutheil aus Arnstadt bereit seit 1991 Nutzer der Software (Bild 2). Damals hieß das Programm noch »HW Elektro« und begleitet seitdem seinen Elektrohandwerksbetrieb Elektro-Gutheil mit seinen heute vier Mitarbeitern. Gutheil würde gerne wachsen, angesichts steigender Nachfrage nach seinen Leistungen. Doch der Fachkräftemangel hat dies bisher verhindert. Mit dem Einsatz von »Powerbird« in seinem Unternehmen kann er den organisatorischen Aufwand doch so weit reduzieren, dass es leichter wird, stets ein Umsatz- und Gewinnplus zu erzielen.
Sieben Seminarräume voll belegt
Wie vielfältig und umfassend die Anwendung einer Branchensoftware wie »Powerbird« ist, zeigt ein Blick auf das Workshop-Programm der »Toptage« 2023.
Die sieben Seminarräume waren mit verschiedenen Workshops jeweils vor- und nachmittags belegt. Neben einem Basiskurs bestimmten vor allem Buchhaltungs- und Kalkulationsthemen das Programm. Durch die Zunahme an mobilen Anwendungen für »Powerbird« hat sich das Themenspektrum aber deutlich erweitert.
Absoluten Workshop-Charakter hatten die großen Seminarräume mit bis zu 45 PC-Arbeitsplätzen (Bild 3). Hier wurde richtig »geackert«, und die Mitarbeiter aus dem Elektrohandwerk konnten durch eigenes Tun einen Lernerfolg erzielen. Sehr gefragt war u. a. der Workshop »Tipps + Tricks«, wo Frank Kremer praktische Tipps für die tägliche Anwendung gab.
Zwischen den Workshops und ihren einzelnen Blöcken ergab sich in den Pausen dann immer wieder Raum, das eben Gelernte zu diskutieren oder in Gesprächen mit dem HW-Team zu vertiefen (Bild 4).
Mobiler Monteur sehr gefragt
Der mobile Monteur von »Powerbird« stand mit seinen Apps Zeiterfassung, Kundendienst, Inventur und Dokumentenerfassung auf dem Workshop-Programm. Hausmann & Wynen verzeichnet durch den mobilen Monteur einen erheblichen Zuwachs an Neukunden. Viele Elektrohandwerker nutzen noch ältere Kalkulations- und Buchhaltungssoftware, für die es keine mobilen Anwendungen gibt und auch in Zukunft nicht geben wird. Der Wechsel der Branchensoftware ist für die betroffenen Unternehmen immer eine große Herausforderung, denn in der Regel erfolgt der Umstieg ja bei laufendem Betrieb. Diese »Operation am offenen Herzen« begleiten die Berater von Hausmann & Wynen jedoch, und mit jeder Umstellung wächst auch die Erfahrung im Softwarehaus.
Der Effekt nach der Umstellung ist jedoch für die Elektrohandwerksbetriebe enorm. Bei einem durchschnittlich großen Betrieb von knapp unter zehn Mitarbeitern lässt sich durch den mobilen Monteur etwa eine halbe Stelle im Büro einsparen. Diese Zeit kann für die Auftragsbearbeitung genutzt werden, was eine erhebliche Entlastung angesichts des Fachkräftemangels darstellt. Bei größeren Betrieben potenziert sich dieser Effekt zusätzlich, was auch erklärt, warum größere Betriebe sehr viel mehr Lizenzen für den mobilen Monteur kaufen.
Cloudnutzung nimmt weiter zu
Bei Elektro Räder aus Helmenzen ist man neben dem Einsatz des mobilen Monteurs noch einen Schritt weiter in der Digitalisierung gegangen. Hier nutzt man inzwischen die Cloudversion der Software. »HWCloud« wird von der Viridicon AG gehostet und betreut. Bastian Räder ist froh, dass er sich nicht mehr darum sorgen muss, ob seine IT auf dem aktuellen Stand ist. Alle Anforderungen hinsichtlich Performance, Datensicherheit und -schutz werden durch den zertifizierten Dienstleister gewährleistet. Bei einem Gespräch auf den Toptagen konnten diese positiven Effekte direkt mit dem Anbieter besprochen werden (Bild 5).
Viridicon verfügt über drei Standorte mit Servern in Deutschland und bietet einen 24/7-Service an. Immer mehr Anwender wechseln inzwischen zu Cloudlösungen. Laut Johannes Henkel von Viridicon liegt die Zahl der »HWCloud«-Nutzer bei 200.
Attraktives Rahmenprogramm
Neben dem Lernen und Weiterentwickeln von Fähigkeiten beim Umgang mit »Powerbird« bieten die Toptage auch Gelegenheit für den Erfahrungsaustausch und das Netzwerken. In den Pausen, beim Frühstück im Tagungshotel oder beim Mittagessen lernten sich Anwender kennen und sprachen über ihre Erfahrungen. Noch geselliger ging es beim abendlichen Rahmenprogramm zu. Auf dem Programm standen ein zünftiger Besuch im Vogthaus zu Neuss sowie ein Varietébesuch in Düsseldorf.
Allen Beteiligten haben die »Toptage« 2023 wieder viel Neues an Erfahrungen gebracht. Der persönliche Austausch ist nach der Coronazeit trotz aller digitalen Formate immer noch der beste Weg für den Erfahrungsaustausch. Da auch die menschliche Komponente nie zu kurz kommt bei den Toptagen, haben viele Teilnehmer bereits für nächstes Jahr ihr Wiederkommen angekündigt.
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