Das Hybrid-Store-Konzept eines 24/7-Shops erläuterte Ralph Siegfried, Key Account Manager End Customers. Dabei öffnet ein Einzelhändler auch außerhalb der Geschäftszeiten, in dem sich Personal vor Ort befindet, seinen Shop abends für registrierte Kunden. Über einen dynamischen QR-Code, der nicht abfotografiert werden kann, erhalten die Kunden mit ihrem Smartphone Zutritt zum Ladengeschäft.
Hilflose Personen erkennen und retten
Dabei sorgen Kameras nicht nur dafür, dass die Waren nur bezahlt den Shop verlassen und vor dem Ausgang die Selbstscannerkasse besucht wurde. Sondern sie erkennen auch Gefahrensituationen: Stürzt eine Person, wird dies durch die Analysesoftware der Kamera erkannt, die Person wird über ein Zwei-Wege-Audiosystem automatisch angesprochen und das Alarmmanagement unter Einbeziehung des Sicherheitsdienstes ausgelöst.
Die intelligente Analyse muss natürlich zwischen einer gestützten Person und einer sich am Regal nach den Waren bückenden Person unterscheiden können. Dazu kann die Software durch die Axis-Partner auf typische Bewegungsmuster trainiert werden. Das Audiosystem dient aber nicht nur der Kommunikation mit hilfsbedürftigen Personen, wenn kein Personal vor Ort ist, sondern es ermöglicht auch eine Audio-Analyse, die zerbrechendes Glas oder aggressives Verhalten detektiert.
Unterstützung aus dem Hintergrund für Einsatzkräfte
Aggressives Verhalten ist auch ein Einsatzbereich der neuen Streaming-Lösung „Axis Body Worn Live“, die anschließend vorgestellt wurde. Diese erlaubt es nicht nur, die Aufnahmen von Body-Cams 24 Stunden in der Cloud – der Cloud-Server steht dabei in Europa – vorzuhalten und eine Minute Vorlauf-Pufferzeit für die Aufnahme zu nutzen, sondern auch die Live-Aufschaltung in Echtzeit für die Serviceleitstelle.
Die am Körper getragenen Kameras, die ursprünglich für den Einsatz bei Polizei und Sicherheitsdiensten konzipiert wurden, haben sich inzwischen auch in der Anwendung für Krankenhäuser, Notaufnahmen, Rettungspersonal etabliert, und auch Wartungspersonal profitiert von der kameragestützten Dokumentation seiner Arbeiten z. B. an Windkraft- oder Industrieanlagen. Diesem Nutzerbereich kommt auch die automatische Fall-Detektion der Kamera zugute, die im Falle eines Sturzes Bilder aufzeichnet, die Notrufstelle alarmieren und Geodaten zur Positionsbestimmung in großen Liegenschaften übertragen kann.
Mit Radar und Videobildern gegen Falschalarme
Solche großen Liegenschaften können mit der Radar-Video-Fusion-Camera „Axis Q1656-DLE“ abgesichert werden, die erstmalig Radar- und Videofunktionalität in einem Gerät vereint. Im Gegensatz zur Perimeterüberwachung entlang eines Zauns ermöglicht das Radar mit seiner Abdeckungsweite von 60 Metern eine weitläufige Flächenüberwachung.
Die Kombination aus Radar und einer visuellen Kamera, die ein optisches Bild liefert, wenn sich eine Person auf 30 Meter genähert hat, trägt dazu bei, Falschalarme zu vermeiden. Dabei erkennt das Radar sowohl die Objektgröße als auch die Richtung und Geschwindigkeit der Bewegung. Daher kann das System auch auf Firmengeländen eingesetzt werden, wo eine Geschwindigkeitsbegrenzung für Fahrzeuge erforderlich ist. Je nach Anwendungsfall können noch KFZ-Kennzeichenerkennung, Objekterkennung und Autotracking bzw. Bewegungsverfolgung mit Hilfe einer weiteren PTZ-Kamera ergänzt werden.
Derzeit wird bei Axis auch an einer kleineren, datenschutzkonformen Radarlösung für Innenräume gearbeitet, die z.B. in Kliniken eingesetzt werden könnte. Zukünftig plant Axis, sein Geschäft über Videosicherheit hinaus auch auf weitere Anwendungen im Bereich IoT, wie Prozessautomatisierung oder intelligente Fertigung, auszuweiten, wie Maximilian Galland, Manager Sales D-A-CH, erläuterte.