Die Gesamtkapazität des virtuellen Kraftwerks beträgt rund 250 MWh. In den nächsten Jahren soll die 1 GWh-Marke überschritten werden. Damit steht dem Stromnetz ein wachsender dezentraler Pufferspeicher zur Verfügung, der Angebot und Nachfrage von Erneuerbaren Energien ausgleichen kann.
Bereits heute stehen 25.000 »Sonnen«-Batterien in ganz Deutschland dafür bereit, was zusammengenommen einer Kapazität von 250 MWh entspricht. Ziel ist es, diese Kapazität in den nächsten Jahren auf 1 GWh zu steigern.
Aktuell stellt das virtuelles Kraftwerk (Sonnen-VPP) Kapazität bereit, um zum Beispiel Frequenzschwankungen (Primärregelleistung) im Übertragungsnetz auszugleichen oder am Stromhandel an der Börse teilzunehmen. Außerdem kann es den Einspeisezeitpunkt von Solarstrom so verschieben, so dass dies netzverträglich geschieht und zum Beispiel die Mittagspitze von PV-Anlagen gespeichert wird, statt das Stromnetz zu belasten. Die Kundinnen und Kunden profitieren neben dem Eigenverbrauch ihres Solarstroms auch über intelligente Stromverträge wie der »Sonnen-Flat« von solchen Dienstleistungen und erhalten eine Beteiligung an den Erlösen des virtuellen Kraftwerks.
»Mit unserem virtuellen Kraftwerk haben wir ein Instrument, um PV-Anlagen, E-Autos oder Wärmepumpen intelligent in unsere Stromnetze zu integrieren. Unser Kraftwerk befindet sich bereits in den Haushalten der Menschen und braucht keinen zusätzlichen Platz«, sagt Oliver Koch, CEO von Sonnen: »Die Ressource Speicher lässt sich erst dann vollständig nutzen, wenn sie intelligent vernetzt ist. Aktuell sind viele Prozesse in den Stromnetzen noch nicht digitalisiert oder entsprechend reguliert, so dass wir das Potenzial unserer Technologie längst nicht ausnutzen.«
Nachdem sich Sonnens virtuelles Kraftwerk im Übertragungsnetz bewährt hat und dort die extrem hohen Anforderungen der Primärregelleistung erfüllt, könnte es auch im Verteilnetz Dienstleistungen für die Netzstabilisierung anbieten, wo bereits heute Engpässe durch neue PV-Anlagen, E-Autos und Wärmepumpen drohen. Im Verteilnetz fehlen jedoch noch Marktmechanismen und die entsprechende Regulatorik, um das virtuelle Kraftwerk einzusetzen.
Der Vorteil eines dezentralen Speichers ist, dass er quasi an jedem Ort aktiviert werden kann, in dem es gerade einen Engpass im Stromnetz gibt und damit nicht ortsgebunden ist. Durch die Beteiligung an den Energiemärkten erhalten die Haushalte außerdem Zugang zu einem Markt, der bisher industriellen Anbietern vorbehalten war. Einnahmen im Energiesystem werden damit stärker in der Breite verteilt.
Neben Deutschland betreibt Sonnen virtuelle Kraftwerke auch in den USA, Australien und Italien.
Gesamtkapazität von 250 MWh