Das Laden eines Elektroautos an einer normalen Haushaltsteckdose ist nur in Ausnahmefällen über ein Notladekabel möglich. Nicht zuletzt aus Brandschutzgründen ist davon allerdings abzuraten. Außerdem steigt nicht nur die Anzahl der Elektroautos immer weiter, sondern auch deren Batterieleistung. Die Lösung: Mit einer kompakten AC-Wallbox lassen sich in der eigenen Garage genehmigungsfreie Ladeleistungen bis 11 kW sicher erreichen.
Aus Normen-Sicht gilt eine solche Wallbox als elektrische Anlage in Wohngebäuden. Bei der Planung ist dementsprechend die DIN 18015‐1 zu beachten. Konkrete Vorgaben für die Installation macht zudem die DIN VDE 0100-722: So ist für jeden Anschlusspunkt ein eigener Stromkreis vorzusehen. Zusätzlich schreibt die Norm für Ladestationen mit einer Steckdose oder Fahrzeugkupplung Schutzvorkehrungen gegen DC-Fehlerströme vor, soweit diese nicht schon werkseitig in der Wallbox integriert sind. Die VDI 2166 Blatt 2 fordert darüber hinaus einen Blitz- und Überspannungsschutz nach DIN EN 62305 (VDE 0185-305) und DIN VDE 0100-443.
In der Praxis kann die Installation normengerecht auf zwei Wegen erfolgen: Entweder wird der zusätzliche Stromkreis in die vorhandene Zähleranlage integriert oder – z. B. für einen Carport – in einen abgesetzten Verteiler. In beiden Fällen muss der entsprechende Stromkreis durch einen Fehlerstrom- und einen Leitungsschutzschalter (oder eine Kombination aus beiden) abgesichert werden. Bei einer Wallbox mit DC-Fehlerkennung ist ein Fehlerstromschutzschalter Typ A/F zu wählen. Andernfalls wird ein Typ B empfohlen. In der Verteilung ist zudem der Einsatz eines Überspannungsableiters Typ 2 anzuraten.
Die Siemens-Website „Elektroinstallation im Wandel“ bietet viele weitere Informationen zur normengerechten Installation von Wallboxen und zu den entsprechenden Komponenten aus dem SENTRON-Portfolio.
[Quelle für die eingangs genannte Zahl: https://de.statista.com/statistik/daten/studie/1202904/umfrage/anteil-der-elektroautos-am-pkw-bestand-in-deutschland/ – Stand: 12-04-2023]