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Verbindung von Handwerk und zeitgemäßem Handel(n)

Dietrich Wuttke GmbH aus Espelkamp

Bild 1: Außenansicht der Dietrich Wuttke GmbH
Bild 1: Außenansicht der Dietrich Wuttke GmbH

Die Gemeinde Espelkamp-Gestringen, die unweit von Minden und im äußersten Nordosten von Nordrhein-Westfalen liegt, ist Sitz der Firma seit ihrer Gründung. Das war in einer Zeit, als die Bundesrepublik gerade einmal den zweiten Bundeskanzler ihrer noch jungen Geschichte hatte. Der Standort befindet sich in einem Dreieck der Städte Hannover, Bremen und Osnabrück, was genügend Potenzial für Kunden aus den verschiedenen Branchen bietet.

Arbeitsbereiche bei der Dietrich Wuttke GmbH

Schaut man auf das Leistungsspektrum, welches als Menüpunkt auf der Internetseite der Dietrich Wuttke GmbH  zu sehen ist, kommt einem die Bezeichnung »breit aufgestellt« direkt in den Sinn. Darunter finden sich beispielsweise – neben den Kernkompetenzen eines EMA-Betriebs – auch Stromerzeuger oder Malermaschinen: »Die Malermaschinen spielen aber mittlerweile bei uns nur noch eine untergeordnete Rolle«, so Klaus Wuttke, ausgebildeter Elektromaschinenbauermeister, »weil diese Branche ein ‚kostenloses‘ Holen und Bringen erwartet, welches wir nicht bieten wollen, da es zu utopischen Reparaturpreisen führt.« Dennoch: möchte ein regionaler Anwender seine Werkzeugmaschine bei ihm überholen oder instand setzen lassen und die Logistik selbst tragen, so kann der Maler- oder Verputzerbetrieb auf eine professionelle Ausführung vertrauen.

Apropos »professionelle Ausführung«: Klaus Wuttke ist es für seine Arbeit sehr wichtig, dass er seine Kunden nicht nur zufriedenstellt, sondern Ihnen auch schon vor der eigenen Arbeit kein »X für ein U vormacht«: »Die Wirtschaftlichkeit muss stimmen, denn oftmals ist der Austausch günstiger als die Reparatur eines Bauteiles.« Und er ergänzt: »Außerdem machen wir nichts, was wirtschaftlich, kaufmännisch oder moralisch nicht in Ordnung wäre.«

Dennoch kommt es natürlich vor, dass der Kunde bei der Produktauswahl für keinerlei Beratung empfänglich ist. Dann tritt der erfahrene EMA-Meister einen Schritt zurück und sagt: »Dann sind wir eben nur der Erfüllungsgehilfe des Wunsches. Viele haben sich inzwischen ein ‚angegoogeltes‘ Halbwissen zugelegt und wollen schlicht ihr eigenes Ding durchziehen und nicht beraten werden.« Dank der guten Online-Dokumentation der Produkte steht das auch nicht im Widerspruch mit den Firmengrundsätzen.

Bild 2: Übergabe Urkunde der Kreishandwerkerschaft Wittekindsland zum 50-jährigen Bestehen – von links Karl Kühn (Kreishandwerksmeister 2002-2019) , Dietrich und Klaus Wuttke
Bild 2: Übergabe Urkunde der Kreishandwerkerschaft Wittekindsland zum 50-jährigen Bestehen – von links Karl Kühn (Kreishandwerksmeister 2002-2019) , Dietrich und Klaus Wuttke
(Bild: Wuttke)

Was die bereits erwähnten Stromerzeuger (Bild 3)  betrifft, sieht die Welt aber schon etwas anders aus. Diese machen zwar im Überblick nur einen geringeren Teil des Betriebsumsatzes aus, doch hier hat Klaus Wuttke bislang einige sehr gute Erfahrungen gemacht: »Wir bieten den Anwendern, oftmals Rettungsdienste oder Feuerwehren, die diese Generatoren betreiben, den kompletten Service auch am Verbrennungsmotor an. Die Zusatzaggregate (Kabeltrommel, Schaumkanonen, Belüftungsgeräte, Pumpen, Beleuchtung, Heizgeräte usw.) werden auf Wunsch auch gewartet, geprüft und instand gesetzt; das vereinfacht die Logistik bei nur einem Ansprechpartner. Das freut die Gerätewarte, da die Aggregate schnell wieder voll einsatzfähig und sicher geprüft sind.«

Gleichwohl, da ist sich der Geschäftsführer sicher, tummeln sich leider auch hier einige »schwarze Schafe«: »Wir hatten schon Geräte zur Reparatur, bei denen sehr leichtfertig eine Prüfplakette vergeben wurde, obwohl das nicht hätte sein dürfen. Wenn dann von uns eine fachlich korrekte Prüfung gemacht wird, dabei mitunter auch eine kleinere Reparatur im Vorfeld durchgeführt werden muss und der Preis dann gegenüber dem Vorgänger, der nur eine mangelhafte Prüfung durchgeführt hatte, ein ganz anderer ist, gibt es natürlich lange Gesichter.«

Alles in allem gewinnt man den Eindruck, dass Klaus Wuttke ein absoluter Profi in seinem Geschäft ist und so ist es auch nicht verwunderlich, wenn er schließlich konstatiert: »Wenn nichts mehr geht, landet es bei uns.« Was damit gemeint ist, erläutert er mir anhand eines Generators aus dem Jahr 1944, mit Zulassung des Eisenbahnbundesamtes – also nicht einfach so ohne langwierige Genehmigungsverfahren zu ersetzen. Daher kam nur eine Reparatur in Frage, um den Eisenbahnbetrieb kurzfristig wieder sicherzustellen. »Da hatten sich schon andere dran versucht, kamen aber nicht weiter. Wir konnten helfen und das Gerät wieder komplett einsatzbereit dem Kunden übergeben.«

Im Gegensatz zu diesem Arbeitsbereich mit eher »historischen Maschinen«, mutet die Wartung von Elektromotoren, die in E-Fahrzeugen verbaut sind, eher zukunftsträchtig an. Wo sich manche Fachleute noch eher schwertun, da tummelt sich die ­Dietrich Wuttke GmbH schon seit einigen Jahren: »Hier arbeiten wir eng mit Renault-­Werkstätten zusammen und kommen, was die Kosten betrifft, auf ca. ein Drittel des Preises gegenüber einem neuen Motor«, erläutert Klaus Wuttke nicht ohne Stolz.

Bild 3: Ein von Klaus Wuttke modifizierter Zapfwellengenerator – dieser verfügt nun über sicheren Kurzschlussschutz, Schieflastfähigkeit bis 30 % sowie die Überwachung aller drei Außenleiter per Spannungsregler
Bild 3: Ein von Klaus Wuttke modifizierter Zapfwellengenerator – dieser verfügt nun über sicheren Kurzschlussschutz, Schieflastfähigkeit bis 30 % sowie die Überwachung aller drei Außenleiter per Spannungsregler
(Bild: Wuttke)

Trend zur Digitalisierung

In Sachen Digitalisierung haben viele unterschiedliche Meinungen. Für den Geschäftsführer liegt aber klar auf der Hand, dass sich durch die Corona-Pandemie hier sehr viel getan hat. So ist seit dieser Zeit der Online-Handel seines Betriebes enorm angestiegen. Betrachtet man die Webseite genauer, so erkennt man gleich, dass der Menüpunkt »Lager­verkauf/Shop« direkt auf eine eigene Shop-Seite führt. Hier kann sich der Interessent beispielsweise im Bereich »Antriebstechnik« aus zahlreichen grundlegenden Angeboten wie Elektromotoren mit unterschiedlichen Drehzahlen seinen individuellen Motor aussuchen.

Auf der Suche nach der preiswertesten Lösung für den Kunden setzt Klaus Wuttke auf qualitativ hochwertige Produkte von Herstellern mit geringerem Bekanntheitsgrad. »Da muss man nicht noch den Namen mitbezahlen«, so der Juniorchef. »Wir nehmen die Produkte genau unter die Lupe, prüfen im Vorfeld die Qualität, Ausstattung und die Daten auf Plausibilität. Wenn wir Geräte ins Liefer­programm aufnehmen, machen wir Tests, lassen teils Modifikationen vornehmen und liefern dann ein perfekt auf die Anforderungen unserer  Kunden zugeschnittene Maschine oder Bauteil. Um Stillstandzeit zu minimieren, gehören sehr viele Antriebstechnik-Komponenten zum ständigen Lagerprogramm in Espelkamp.«

Doch auch in Sachen Umweltbewusstsein nimmt Klaus Wuttke die Angelegenheit sehr ernst: »Es gibt bei etlichen Herstellern und Großhändlern noch Nachholbedarf, was die Registrierung bezüglich ElektroG und ­VerpackG betrifft. Da bin ich bei jedem, den ich darauf angesprochen hatte, auf Unverständnis gestoßen.«

Bei beiden Gesetzen wird geregelt, wer die Verantwortung und die Kosten für die umweltgerechte Entsorgung nach der Verwendung der in Umlauf gebrachten Elektrogeräte und deren Verpackungen trägt. Eigentlich sollten die Hersteller diese Verpflichtungen übernehmen. Tun sie es nicht, ist der Händler dafür verantwortlich und haftbar beim Verstoß. Was beim Elektroinstallations­material durch die Hersteller nahezu lückenlos abgedeckt wird, ist bei der Antriebstechnik und deren Komponenten die absolute Ausnahme. »Wir haben die Sache daher selbst angepackt, nachhaltige Verpackungen entwickelt und alle Zertifizierungen,  Registrierungen und Kennzeichnungen selbst gesetzeskonform ausgeführt und tragen natürlich auch die Kosten für die Entsorgung jetzt und in Zukunft.«

Bild 4: Klaus Wuttke präsentiert stolz einen Schraubenkompressor der Leistungsklasse 11 kW
Bild 4: Klaus Wuttke präsentiert stolz einen Schraubenkompressor der Leistungsklasse 11 kW
(Bild: Wuttke)

Neuausrichtung ist abgeschlossen

Wie schon erwähnt, tut sich Klaus Wuttke schwer mit Aufträgen, bei denen er auch moralisch nicht voll dahinterstehen kann. Dass es umgekehrt mit der Moral, vor allem, wenn es um das liebe Geld geht, bei einigen Kunden in der Vergangenheit nicht zum Besten bestellt war, ergab in den vergangenen Jahren einen Prozess des Umdenkens: »Wir haben sozusagen alles abgestoßen, was uns früher Schwierigkeiten bereitet hat. Dadurch haben wir zwar viele Kunden verloren, doch das war uns lieber, als so weiterzumachen«, resümiert er. Und damit waren zum Beispiel säumige Zahler oder auch schlecht laufende Geschäftsbereiche gemeint. Gerade kleine und mittelständische Unternehmen wie die Dietrich Wuttke GmbH können sich das nicht leisten.

Doch inzwischen ist die Zeit des »Bauchpinselns«, das Warten auf Eingang von Rechnungsbeträgen oder die Plackerei mit unrentablen Arbeiten vorbei. Der Kundenstamm ist kleiner geworden aber dafür absolut verlässlich. Von beratungsresistenten und nicht zahlen wollenden Kunden hat man sich getrennt und der Geschäftsbereich der Elektrowerkzeuge wurde abgestoßen. »Alles in allem stehen wir jetzt wirtschaftlich sehr gut da«, fasst er zusammen.

Engagement auch außerhalb des Betriebs

Und als hätte er nicht schon genügend mit dem eigenen Betrieb zu tun, engagiert sich Klaus Wuttke seit drei Jahren zusätzlich im Prüfungsausschuss für angehende Elektromaschinenbauermeister/innen: »Eigentlich hätte ich ja keine Zeit dafür. Aber mir ist wichtig, mit den Kollegen in Kontakt zu bleiben und auch fachlich immer auf der Höhe zu sein.«

Die Dietrich Wuttke GmbH im Überblick
  • Firmengründung im Jahr 1966 unter dem Namen Dietrich Wuttke Elektromotoren und als Ein-Mann-Betrieb
  • Ständige Erweiterung der Firmenräume und Umwandlung in eine GmbH im Jahr 1980
  • Klaus Wuttke übernimmt im Jahr 2006 den Betrieb von seinem Vater Dietrich Wuttke
  • Mittlerweile verfügt man über 1200 m2 Büro,- Verkaufs- und Lagerfläche
  • In den verschiedenen Abteilungen sind heute 5 Mitarbeiter beschäftigt
  • Der Online-Handel mit Elektromotoren unter https://shop.dwema.de/ ist seit 2002 Bestandteil des Betriebs – das Angebot erstreckt sich von Kompressoren über Pumpen und Strom­erzeuger bis hin zur Antriebstechnik
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Marcel Diehl

Redaktion »de«

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