In vielen Berufen arbeiten Mitarbeiter allein und damit außerhalb von Ruf- und Sichtweite anderer Personen. Dies führt dazu, dass sie in Notfallsituationen völlig auf sich allein gestellt sind und niemanden haben, der schnell Hilfe leisten und die Rettungskette auslösen könnte. Durch die fehlende Hilfeleistung tragen sie ein höheres Risiko, dauerhafte Gesundheitsschäden zu erleiden oder gar ihr Leben zu verlieren.
Um die Effektivität der Rettungskette und die gesetzlich vorgeschriebenen 15 Minuten bis zum Beginn von Hilfsmaßnahmen gewährleisten zu können, setzen Arbeitgeber an Einzelarbeitsplätzen häufig Personen-Notsignal-Anlagen (PNA) ein. Diese bestehen aus zwei Hardware-Geräten: einem Personen-Notsignal-Gerät (PNG) und einer Empfangseinrichtung (EE). Mitarbeiter können im Notfall entweder selbst einen Alarm auslösen oder der Alarm wird automatisch durch das automatische Erkennen einer senkrechten Körperlage oder Bewegungslosigkeit ausgelöst.
Im Zuge der Digitalisierung ergeben sich auch für den Arbeitnehmerschutz eine Reihe neuer Chancen, um eine potenzielle Gefährdung der Mitarbeiter zu verringern und die Arbeitsausführung sicherer zu gestalten. Insbesondere durch die zunehmende Verbreitung dienstlicher Smartphones entstehen neue Möglichkeiten für technische Schutzmaßnahmen. Neue Marktteilnehmer bieten Smartphone-basierte Personen-Notsignal-Anlagen an.
Darunter befindet sich auch das Unternehmen Calima. Michael Zerbin, Mitgründer von Calima erklärt: »Unsere App Calima verwandelt das Smartphone von Mitarbeitern in ein persönliches Notsignal-Gerät, das manuelle und automatische Wege zur Notrufauslösung bietet. Im Ernstfall, und nur dann, werden alle relevanten Daten inklusive Standort an ausgewählte Notfallkontakte übertragen.« Die Lösung entspricht laut Anbieter den relevanten Normen. Einschränkungen für eine normgerechte Zertifizierung als PNA ergeben sich lediglich z.B. durch die begrenzte Widerstandsfähigkeit handelsüblicher Smartphones gegenüber extremer Kälte und Hitze.
»Durch die Installation unserer Lösung auf den handelsüblichen iOS- und Android-Geräten müssen Mitarbeiter keine zusätzlichen Geräte mit sich tragen und Arbeitgeber keine zusätzliche Hardware-Investition tätigen«, erklärt Geschäftsführerin Katharina Hochmuth. Die Applikation stellt damit eine Schutzmaßnahme für viele Arbeitgeber dar, deren Mitarbeiter bisher ohne wirkungsvolle Maßnahmen allein unter mittlerer und erhöhter Gefährdung arbeiten.