In Bankfilialen einzudringen und Geldautomaten zu sprengen, ist für Bankräuber mittlerweile die effektivste und auch die lukrativste Art des Banküberfalls. Das Sprengen von Geldautomaten hat sich für Kriminelle als effizienter und lukrativer erwiesen als klassische Banküberfälle. Gürnde liegen unter anderem darin, dass durch Personaleinsparungen weniger Mitarbeiter in der Nähe von Geldautomaten sind und die Reaktionszeit von Sicherheitspersonal und Polizei oftmals zu lang ist. Die Täter können den Sprengstoff schnell anbringen und die Tat in kürzester Zeit ausführen.
Konventionelle Sicherheitstechniken wie Alarmanlagen und Überwachungskameras stoßen hier an ihre Grenzen. Alarmanlagen schlagen erst bei einer Beschädigung an und Überwachungskameras können leicht ausgekundschaftet oder ausgeschaltet werden. Die steigende Anzahl von Straftaten erhöht die Dringlichkeit für Banken, ihre Sicherheitsmaßnahmen zu verbessern.
Genereller Anstieg an Straftaten sorgt für Beunruhigung
Laut BKA stieg die Gesamtzahl der Straftaten in Deutschland im Jahr 2023 um 5,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahr, wobei Diebstahl zu den am häufigsten verzeichneten Delikten zählt. Es ist daher entscheidend, dass Banken in moderne Sicherheitstechnologien investieren. Eine verbreitete Methode ist das Unbrauchbarmachen von Geldscheinen mittels Farbpatronen. Diese Methode hat jedoch den Nachteil, dass die markierten Scheine für den Zahlungsverkehr unbrauchbar sind und trotzdem gestohlen werden können.
Eine alternative Sicherheitsmaßnahme ist die Abdeckung der technischen Tresoröffnungen. Diese verhindert das Einführen von Gas oder Sprengstoff in den Geldausgabeschacht. Sensoren melden eine Beschädigung umgehend, und die Tat kann präventiv verhindert werden. Diese Maßnahmen garantieren jedoch nicht immer den vollständigen Schutz vor Schäden.
Aufgrund der zunehmenden kriminellen Aktivitäten hat die Innenministerkonferenz der Bundesländer 2023 die Anlage »Maßnahmen zur Sicherung von Geldautomaten« veröffentlicht. Diese empfiehlt explizit den Schutz von Geldautomaten durch zeitgemäße Sicherheitsmaßnahmen, die die aktuellen Fähigkeiten und Techniken der Täter berücksichtigen. Eine effektive Methode ist der Einsatz von Vernebelungstechnik.
Straftaten durch Überraschungseffekt vermeiden
Vernebelungstechnik, wie sie beispielsweise von Protect angeboten wird, wirkt bereits beim Einbruch und nicht erst nach der Tat. Bewegungsmelder erkennen verdächtige Handlungen in der Nähe des Geldautomaten und lösen einen Sicherheitsmechanismus aus, der den gesamten Raum mit blickdichtem Nebel füllt. Die Täter können sich nicht mehr orientieren und sind quasi blind. Ergänzt wird diese Technik durch Blitzlichter und Sirenen, die zusätzlich Panik auslösen und die Sicht weiter erschweren.
Durch die Vernebelungstechnik wird umgehend Alarm bei Sicherheitskräften und Polizei ausgelöst, die schnell vor Ort sein können, um einzugreifen. Die Täter sind in ihrer Orientierungslosigkeit gezwungen, ihre Tat abzubrechen und zu flüchten. Dies verschafft dem Sicherheitspersonal und der Polizei wertvolle Zeit und erschwert die eigentliche Tat erheblich.
Ein weiterer Vorteil dieser Technik ist, dass Bankräuber sie bisher nicht in ihre Planungen einbeziehen. Die Vernebelungstechnik ist für die Täter nicht erkennbar und kann im gesamten Raum oder Gebäude installiert sein. Dadurch ist es nahezu unmöglich, sich im Vorfeld darauf vorzubereiten.
Fazit
Vernebelungstechnik stellt für Bankräuber einen unberechenbaren Faktor in der physischen Sicherheitstechnik dar. Sie überrascht die Täter, verhindert die beabsichtigte Sprengung und verschafft den Sicherheitskräften wertvolle Reaktionszeit. Der Einsatz solcher Technologien reduziert die Zahl erfolgreicher Geldautomatensprengungen und mindert die daraus entstehenden Schäden.