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Marktentwicklung beim PV- und Speichermarkt

Qualität und Sicherheit kommen auch weiterhin an erster Stelle

Roland Lüders, Redaktion »de«
Roland Lüders, Redaktion »de«

Der PV- und Speichermarkt wächst  weiter rasant. Nach Angaben des Bundesverbandes Solarwirtschaft wurden im letzten Jahr in Deutschland über eine Millionen Solaranlagen mit einer Leistung von 14,7 GW errichtet. Bei den Batteriespeichern waren es über eine halbe Million neuer Systeme, die installiert wurden. Womit sich die Zahl der Heimspeicher ungefähr verdoppelt hat. Für 2024 rechnen die Experten mit noch größeren Zuwächsen. Die Energiepreise sind weiter hoch und auch das Förderumfeld bleibt lukrativ.

Mit  dem Solarpaket, welches vor wenigen Wochen endlich verabschiedet wurde, fallen weitere Hürden und Hemmnisse für den weiteren Ausbau bei Photovoltaik und Batteriepeichern. Letztere dürfen nun auch Netzstrom speichern, um durch die Nutzung dynamischer Stromtarife die Rentabilität von Eigenverbrauchsanlagen zusätzlich steigern zu können. Der Multi-Use von Batteriespeichern soll durch Anpassungen im EEG ermöglicht werden. Die Abgrenzung zwischen förderfähigem eigenerzeugtem Strom aus Erneuerbaren Energien und nicht förderfähigem Netzstrom soll jedoch beibehalten werden. Außerdem verbessern sich die Bedingungen für Mieterstromprojekte. Im Rahmen einer »Gemeinsamen Gebäudeversorgung« mutieren PV-Anlagenbetreiber nicht mehr zum Energieversorger. Sie können den Solarstrom an Mieter und Mitbewohner veräußern. Den dann noch benötigten Strom können die Verbraucher von einem selbst gewählten Versorger beziehen. Die »Gemeinsamen Gebäudeversorgung« erschließt so neue Potenziale für Prosuming und Sektorenkopplung in den rund sechs Millionen Mehrfamilienhäusern mit zwei bis sechs Wohneinheiten. Auch in Gewerbegebäuden können Mieter profitieren – ohne komplizierte Bürokratie und die Installation zusätzlicher Messtechnik.

Weitere Verbesserungen bringt das im Bundestag verabschiedete Solarpaket für gewerbliche PV-Anlagen, die nun deutlich schneller in Betrieb genommen werden können. Die Regelung eines vereinfachten Netzanschlusses für Solarstromanlagen bis zu einer Leistung von 10,8 kWp soll auf PV-Kraftwerke bis 30 kWp ausgeweitet werden. Damit dürften die teilweise extrem langen Wartezeiten bei der Inbetriebnahme und damit für den Projektabschluss bei Gewerbekunden endlich der Vergangenheit angehören.

Bei all den Verbesserungen und positiven Impulsen für die weitere Marktentwicklung sollte man jedoch auch immer die Schattenseiten eines Booms im Auge behalten. Wie schon zu Zeiten des ersten PV-Booms von 2008 bis 2012 herrscht aktuell mitunter »Goldgräberstimmung«. Unseriöse Angebote häufen sich und Qualitätsmägnel nehmen zu. So berichten Elektrohandwerker davon, dass verzweilfelte Kunden, die günstig im Internet eine PV-Anlage erworben haben, dringend einen Fachmann suchen, der das Projekt »finalisiert«. Was die Fachbetriebe natürlich aus Gewährleistungsgründe ablehnen. Die Folge: Rückbau, hohe Kosten und schlechtes PV-Image. Andere Betriebe berichten von krassen Qualitätsmängeln, die von anderen Gewerken übergeben werden. Hier ist immer Vorsicht geboten und es gilt, normative Vorgaben stets einzuhalten, damit aus dem Boom kein Desaster wird.

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Dipl.-Kommunikationswirt Roland Lüders

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