In Deutschland sind rund 2,6 Millionen Solarthermieanlagen im Einsatz, die CO2-frei Wärme für die Warmwasserbereitung und Raumheizung erzeugen. Diese Form der Energiegewinnung existiert seit Jahren ohne größere Störfälle. Kürzlich sorgte allerdings ein Vorfall in Senden im Landkreis Neu-Ulm für Aufmerksamkeit. Ein Schwelbrand im Holzrahmen einer indachmontierten Solarthermieanlage führte zu einem Dachstuhlbrand und löste eine öffentliche Debatte über die Sicherheit solcher Anlagen aus.
Nach Ansicht der DGS handelt es sich bei diesem Vorfall jedoch um einen extrem seltenen Ausnahmefall. »Über zwei Millionen Solarwärmeanlagen laufen einwandfrei und leisten einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz und zur Wärmewende«, betont Torsten Lütten, Präsident der DGS.
Der Großteil der Solarthermieanlagen in Deutschland ist auf Dächern montiert, wobei die Solarkollektoren über der Dachhaut installiert sind. Indach-Anlagen, bei denen die Kollektoren in die Dachhaut integriert und damit Teil der Gebäudehülle sind, sind weniger verbreitet.
Frühere Brandfälle betrafen ausschließlich Indach-Anlagen eines bestimmten Herstellers, der mittlerweile nicht mehr am Markt ist. Als mögliche Ursache für die Brandgefahr wird die Überhitzung unzureichend isolierter Kupferrohre vermutet, die in Kombination mit speziellen Holzrahmenkonstruktionen der Anlagen zu Schwelbränden führen könnte. Auch im Fall in Senden handelte es sich um eine ältere Anlage dieses Herstellers, die durch einen Defekt den Brand auslöste.
Laut Medienberichten habe ein Mitarbeiter der Kriminalpolizei Solarthermie-Indachanlagen daraufhin als »latente Gefahr« bezeichnet. Weiterhin hieß es, der Fall in Senden zeige, dass von Solarthermieanlagen »eine oft unterschätzte Brandgefahr« ausgehe.
Die DGS warnt hingegen davor, ohne statistische und fachkundige Einordnung unbegründete Ängste zu schüren. Stattdessen solle im Blick behalten werden, wie Hunderttausende von Solarthermie Anlagen einwandfrei laufen. Die DGS empfiehlt weiterhin den Einsatz von Solarthermie sowohl auf Dächern als auch an Fassaden im Rahmen der Energiewende. »Die Solarwärme-Technik ist ausgereift, kann sofort nachgerüstet werden und sie ist mit anderen Heizungsarten gut zu kombinieren«, so DGS-Präsident Lütten.