Um das Thema Sicherheit im Rathaus neu zu organisieren, machte sich der Bereichsleiter Informationstechnik und Zentrale Dienste, Benjamin Matzmorr, auf die Suche nach einem neuen Zutrittskontrollsystem. 40 Jahre lang war im Rathaus eine Schließanlage mit Schlüsseln im Einsatz.
Die Nachteile waren offensichtlich: Die Verwaltung der Schlüssel war eine Herausforderung. Immer wenn ein Angestellter die Abteilung wechselte, mussten die Schlüssel getauscht werden. Änderten sich Aufgaben oder die Nutzung von Räumen, mussten manchmal sogar Schlösser getauscht werden. Projektleiter Matzmorr erhoffte sich, durch eine moderne Zutrittskontrolle hier Abhilfe zu schaffen und suchte ein leicht zu verwaltendes, flexibles Sicherheitssystem.
Transponder für Zeiterfassung und Zutrittskontrolle
Da die Stadt bereits ein Zeiterfassungssystem im Einsatz hatte, war die erste Anforderung klar: Die Transponder für die Zeiterfassung sollten auch für die Zutrittskontrolle genutzt werden können. Die genutzten Zeiterfassungsterminals »Intus 5200« arbeiten mit der verschlüsselten RFID-Technologie Mifare Desfire, die sich ebenfalls für die Zutrittskontrolle eignet. Die Matrix-Touch-Oberfläche der Terminals wurde speziell für die Stadt angepasst, inklusive des städtischen Wappens und Funktionstasten in passenden Farben (Bild 2).
Weil die Stadt Castrop-Rauxel sehr zufrieden mit den Zeiterfassungsterminals war, wandte sich Projektleiter Benjamin Matzmorr an PCS Systemtechnik. Die Suche nach einem Zutrittssystem, dass zu einem denkmalgeschützten Gebäude passt, führte zu den mechatronischen Türdrückern »Intus Flex« (Bild 3). Diese Zutrittsleser werden direkt anstelle des Türgriffs montiert. Zur Freigabe des Türdrückers genügt das Vorhalten des Transponders.
Der »Intus Flex E-Handle« ist in verschiedenen Ausführungen für alle Beschlagformen einsetzbar, so dass sich alle Arten von Türen mit einem digitalen Beschlag ausstatten lassen – auch Brand- und Rauchschutztüren. Das Zutrittssystem wurde daher für die Nutzung im denkmalgeschützten Rathaus zugelassen. PCS lieferte zuerst eine Teststellung. Nach erfolgreicher Prüfung bestellte die Stadt insgesamt 400 elektronische Türdrücker sowie weitere Zutrittskomponenten.
Herausforderungen für die Techniker
Bei der Installation der Türdrücker erlebten die Techniker vor Ort die erste Hürde: Die Türbeschläge sahen zwar einheitlich aus, waren aber durch manuelle Fertigung sehr unterschiedlich im Einbau. Dies bedeutete eine große Fleißarbeit bei der Justierung der elektronischen Türdrücker. In Teamarbeit mit dem Facility-Management-Team der Stadt und dem eingesetzten Techniker von PCS konnten schließlich alle 400 »Intus Flex E-Handle« justiert und in Betrieb genommen werden.
In den ersten Wochen folgte die zweite Herausforderung: Die neuen batteriebetriebenen Komponenten zeigten, dass es trotz guter Planung zu unvorhersehbaren Problemen kommen kann: Die batteriebetriebenen Türdrücker entluden sich zunächst selbstständig in kürzester Zeit. Nach Ursachenforschung des PCS-Teams half ein Software-Update weiter und das Problem konnte langfristig behoben werden.
Türdrücker nutzen Bluetooth
Heute beweisen die »Intus Flex«-Türkomponenten ihre Vorteile, denn sie lassen sich durch die moderne Kommunikation mit Bluetooth effizient verwalten. So erfolgt bereits die Inbetriebnahme über eine Bluetooth-Verbindung am Notebook; und auch im laufenden Betrieb lässt sich Bluetooth nutzen. Dabei kommunizieren die Türdrücker funkvernetzt über ein Bluetooth-Funk-Gateway und sind so in Echtzeit an das führende Zutrittssystem angebunden.
Alternativ kann »Intus Flex« auch Berechtigungen über die Mitarbeiterausweise aktualisieren. Dies erfolgt bei der ersten Buchung des Tages am Zeiterfassungsterminal. Verlässt ein Angestellter das Gebäude, werden bei der »Gehen«-Buchung auch die Zutrittsrechte für den aktuellen Tag gelöscht. Bei der Stadt Castrop-Rauxel sind beide Möglichkeiten im Einsatz und werden je nach Anforderung genutzt.
Zutrittskontrolle für alle Ratsmitglieder
Insgesamt wurden 400 Büroräume der Stadtverwaltung mit »E-Handle«-Türdrückern ausgestattet. Die Sitzungssäle können über »Intus Flex Air« mit einer so genannten Toggle-Funktion für eine gewisse Zeit dauergeöffnet werden – auch dies ist ein Vorteil des neuen Zutrittssystems. Da Ratsmitglieder nicht an der Zeiterfassung teilnehmen, nutzen sie zur Aktualisierung ihrer Zutrittsrechte eine Sondertaste am Zeiterfassungsterminal, um das Schreiben ihrer Berechtigungen zu aktivieren.
Neben den mechatronischen Türdrückern wurden an einigen Stellen auch verkabelte Zutrittsleser verbaut, zum Beispiel am Zugang zum Rathaus aus der Tiefgarage. An Netzwerkverteilräumen oder Lagerräumen, die selten genutzt werden, sind »Intus Flex«-Schließzylinder montiert. Diese lassen sich durch Drehen verriegeln. Hier profitierte man vom großen Produktportfolio, aus dem die Projektleitung ein passendes kompatibles Modell wählen konnte.
Gebäude für die Zukunft modernisiert
Die Verwaltung des Zutrittskontrollsystems übernimmt die Software »Dexicon« von PCS Systemtechnik. Sie verwaltet alle Zutrittsprofile der berechtigten Nutzer und »Intus«-Hardwarekomponenten. Falls neue Personen mit Zutrittsrechten ausgestattet werden sollen, können die Vorgesetzten dies über das zugehörige Online-Formular beantragen. Der »Dexicon«-Administrator prüft die Anträge und aktualisiert die Daten in der Software. Scheidet ein Angestellter aus, erlischt seine Zutrittsberechtigung automatisch.
Das Fazit des Projekts? Benjamin Matzmorr bringt es auf den Punkt: »Unser neues Zutrittskontrollsystem sollte so einfach und komfortabel wie möglich sein. Das ist uns mit der neuen Zutrittskontrolle von PCS gelungen. Die Zusammenarbeit mit dem PCS-Team war professionell, zuverlässig, freundlich und kulant. Hier will keiner mehr zurück zu den Schlüsseln.«
Für die Zukunft hat sich Projektleiter Matzmorr noch ein paar kleinere Projekte vorgenommen, wie die Absicherung des Fahrradabstellplatzes oder eine Verknüpfung von Besprechungsraumbuchungen mit der Zutrittskontrolle. Er kann sich auch vorstellen, einmal eine Smartphone-App für die Zutrittskontrolle zu nutzen.
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