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Schnell installiert – aber auch sicher?

Funkbasierte Alarmanlagen

Bild 1: Ungestört, aber nicht ungeschützt: das Funk-Alarmsystem D22 überwacht Innen- und Außenbereiche von Privat- und Gewerbeimmobilie
Bild 1: Ungestört, aber nicht ungeschützt: das Funk-Alarmsystem D22 überwacht Innen- und Außenbereiche von Privat- und Gewerbeimmobilie
(Bild: Daitem / Atral Security)

Der offensichtlichste Vorteil einer Funk-Alarmanlage liegt auf der Hand: Da ihre Installation keine Kabelverlegung erfordert, ist die Montage mit deutlich weniger Eingriffen in die Bausubstanz und in der Folge mit weniger Schmutz verbunden (Bild 1). Das macht diese Systeme vor allem bei der Nachrüstung im Bestandsbau und in denkmalgeschützten Bauwerken zur ersten Wahl. Bei der Nachrüstung in Gewerbeunternehmen lassen sich funkbasierte Einbruchmeldeanlagen auch im laufenden Betrieb installieren und reduzieren dadurch kostentreibende Ausfallzeiten. Und in Privathäusern muss man sich keine Gedanken darüber machen, wie man die Kabel im Hinblick auf die Optik möglichst unsichtbar verlegt (Bild 2).

Bild 2: Eine vom Facherrichter geplante und montierte Lösung vermeidet mögliche Sicherheitsrisiken bei Funk-Alarmanlagen und sorgt dafür, dass sich die Technik unauffällig in den privaten Wohnraum einfügt
Bild 2: Eine vom Facherrichter geplante und montierte Lösung vermeidet mögliche Sicherheitsrisiken bei Funk-Alarmanlagen und sorgt dafür, dass sich die Technik unauffällig in den privaten Wohnraum einfügt
(Bild: Daitem / Atral Security)

Netzunabhängig und wartungsarm

Darüber hinaus können gute Funk-Einbruchmeldeanlagen mit einer ganzen Reihe weiterer entscheidender Vorteile gegenüber verdrahteten Systemen punkten – vor allem, wenn sie komplett netzunabhängig arbeiten, wie dies beispielsweise bei den Daitem-Alarmsystemen der Fall ist. Hier werden neben den Sensoren (Bild 3) auch die Hauptkomponenten wie Zentrale, Sirenen und Bedienteile mit speziellen Lithiumbatterien betrieben. Diese Batterien enthalten mehrere, voneinander unabhängige Zellen. Fällt eine der Batteriezellen aus, führt dies zwar zu einer Störungsmeldung, das System selbst bleibt jedoch in Funktion.

Mit ihrer Lebensdauer von fünf Jahren sorgen die Batterien zudem für einen wartungsarmen Betrieb und für einen deutlichen Sicherheitsgewinn, da eventuelle Überspannungen im Stromnetz das System gar nicht erst erreichen – unabhängig davon, ob es sich dabei um Blitzeinschläge handelt oder um gezielt herbeigeführte Überspannungen, die das Alarmsystem »außer Gefecht« setzen sollen. Aber auch andere Sabotagen des Gebäudestromnetzes, wie mutwillig herbeigeführte Kurzschlüsse, um die Spannungsversorgung des Alarmsystems zu deaktivieren, können solch ein System nicht beeinträchtigen.

Bedenken hinsichtlich einer eventuellen Strahlenbelastung durch die Funksignale sind übrigens unbegründet: Funk-Alarmanlagen senden gerade einmal mit einer Leistung von 10 mW und das nicht einmal permanent, sondern nur anlassbezogen bzw. für zyklische Statussignale. Zum Vergleich: Ein WLAN-Modem sendet 100-mal stärker. Daitem hat die Funkbelastung für seine Anlagen konkret untersucht und berechnet, dass sie in einem Jahr die gleiche Funkbelastung erzeugen wie ein zehn-minütiges Telefonat mit einem Schnurlos-Telefon.

Bild 3: Absicherung mit Funk-Außenbewegungsmelder: die integrierte Videofunktion nimmt beim Auslösen des Melders eine 10-Sekunden-Aufnahme des überwachten Bereichs auf, die per App einsehbar ist
Bild 3: Absicherung mit Funk-Außenbewegungsmelder: die integrierte Videofunktion nimmt beim Auslösen des Melders eine 10-Sekunden-Aufnahme des überwachten Bereichs auf, die per App einsehbar ist
(Bild: Daitem / Atral Security)

Sicherheitsrisiko Billiglösungen

Für Funk-Alarmanlagen sprechen also eine ganze Reihe Gründe. Allerdings müssen sie für einen zuverlässigen Betrieb gewisse technische Voraussetzungen erfüllen, um auch höchsten Sicherheitsanforderungen zu genügen. Dies ist bei auffällig kostengünstigen Systemen in der Regel jedoch nicht der Fall. Denn diese funktionieren rein technisch meist nur bei idealen Bedingungen. Das heißt: Der Abstand zwischen Sender und Empfänger darf nicht allzu groß sein, die zu durchsendenden Wände nicht allzu dick und in ihnen darf auch nicht allzu viel Stahl verbaut sein.

Aber selbst dann, wenn die baulichen Gegebenheiten passen, können schnell sicherheitsrelevante Probleme auftreten – beispielsweise, wenn die Funk-Jalousiesteuerung des Nachbarn die verwendete Sendefrequenz stört oder der minderwertige Empfänger bereits nach wenigen Jahren funktechnisch »abdriftet« und nicht mehr mit der Sendefrequenz übereinstimmt. Dies bleibt oft sogar unbemerkt, da diese Anlagen meist über keine Funkstörungsüberwachung verfügen.

Noch gefährlicher wird es, wenn technisch versierte Täter versuchen, die Frequenz dieser meist mangelhaft gesicherten Anlagen gezielt zu blockieren. Denn herauszufinden, welche Frequenz gestört werden muss, ist nicht allzu schwer: Die Bundesnetzagentur schreibt genau vor, welche Frequenzen von Funk-Alarmanlagen genutzt werden dürfen.

Geräte, mit denen man bestimmte Frequenzen überlagern kann, findet man problemlos für kleines Geld im Internet. Und unverschlüsselte Signale lassen sich bereits mit preisgünstigem Equipment empfangen und reproduzieren. Der Einbrecher muss dabei nur warten, bis der Nutzer seine Alarmanlage ausschaltet und den hierfür gesendeten Funkbefehl aufzeichnen. Diesen kann er zu einem beliebigen Zeitpunkt erneut senden und das System deaktivieren, wenn die Bewohner des Hauses oder die Betreiber des Ladengeschäftes nicht anwesend sind.

Hohe technische Standards

Auf der sicheren Seite ist man daher nur mit hochwertigen Funk-Alarmanlagen möglichst entsprechend den europäischen Normenreihen EN 50130 und EN 50131 Klasse II (Grad 2). Sie funktionieren nicht nur bei widrigen baulichen Gegebenheiten wie dicken, stahlarmierten Wänden und Decken mit hoher Zuverlässigkeit. Sie sind auch »immun« gegen Funksignale anderer technischer Einrichtungen wie WLAN-Routern oder Fernsteuerungen und sie sind zudem geschützt gegen Versuche, ihre Frequenz zu stören.

So kommt auch bei den Systemen des Herstellers Daitem ausschließlich aktuelle Funktechnik mit speziellen Leiterkarten aus eigener Produktion und ausgeklügelter Software zum Einsatz. Dadurch ist sichergestellt, dass sich Sender und Empfänger auch nach vielen Jahren noch problemlos »verstehen«.

Maximale Sicherheit bietet auch das Funk-Übertragungsverfahren dieser Anlagen, das sich erheblich von einfachen Lösungen unterscheidet, die ausnahmslos nur eine Frequenz nutzen. Das genutzte Frequenzband wird auch für andere Techniken wie Smarthome-Anwendungen genutzt – und genau daraus kann sich eine gewisse Störanfälligkeit ergeben: Wird das genutzte Frequenzband beispielsweise durch zu viel Funkkommunika­tion überlastet, kann die Einbruchmeldezen­trale den Kontakt zu den Meldern verlieren. Konsequenz hieraus kann eine Störmeldung sein, oder im schlimmeren Fall wird ein Einbruch nicht korrekt gemeldet.

Zwei Frequenzbänder, doppelte Sicherheit

Um dies zu vermeiden, nutzen die Daitem-Funksysteme zwei Frequenzbänder. Das patentierte Funkverfahren »Twinband» hat den Vorteil, dass bei der Störung eines Frequenzbands immer ein Ersatzkanal verfügbar ist. Da der Sender grundsätzlich auf beiden Frequenzen funkt, besteht die doppelte Wahrscheinlichkeit, dass die Meldung den Empfänger erreicht. Dieses Verfahren übertrifft sogar die Funk-Anforderungen der VdS-Home-Richtlinie.

Gegen das Senden reproduzierter Signale ist dieses System ebenfalls gesichert. Denn die Empfänger akzeptieren jeden zur Anlage gesendeten Befehl nur ein einziges Mal. Wiederholte Befehle, beispielsweise zum Ausschalten der Anlage, werden erkannt und ignoriert.

Und auch gegen Angriffsversuche per Jamming sind die Anlagen dieses Herstellers gesichert. Dabei handelt es sich um die versuchte Störung von Funksignalen der Anlage durch die Verwendung eines überstarken Signals im gleichen Frequenzbereich. Daitem-Funk-Alarmanlagen können Störsender detektieren und lösen dann je nach Programmierung einen Sabotagealarm aus, aktivieren die Sirenen oder melden den Angriff an die Kontaktperson.

Fazit

Funk-Alarmanlagen zeichnen sich gegenüber leitungsgebundenen Systemen durch eine Vielzahl von Vorteilen aus: Sie sind schneller und kostengünstiger installiert, Eingriffe in die Bausubstanz sind minimal und sie bieten einen sehr hohen Sicherheits-Standard – vorausgesetzt es handelt sich um hochwertige Systeme, die von einem Facherrichter geplant und montiert werden.

Über den Autor
Autorenbild
Michael Mechnig

Leiter Technik und stellvertretender Standortleiter, Daitem / Atral Security Deutschland, Weinheim

Über die Firma
ATRAL-SECAL GmbH
Weinheim
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