Der Siemens Industrial Copilot for Engineering ist der einzige Copilot auf dem Markt, der Code für die Automatisierungstechnik schreiben kann. Zu den künftigen Features zählen Multimodalität und Agenten-Konzepte, die die Arbeit von Ingenieuren weiter erleichtern werden. Zudem ist geplant, den Siemens Industrial Copilot for Operations als On-Premises-basiertes Hardware-Software-Bundle anzubieten, um Anwendern die volle Kontrolle über ihre eigenen Daten zu ermöglichen (Bild).
Rainer Brehm, CEO Factory Automation bei Siemens, sagte: »Mit dem umfassenden Branchen-Know-how von Siemens setzen wir generative KI in industrietaugliche Lösungen um, die ganz ohne spezielle KI-Expertise angewendet werden können. Der Siemens Industrial Copilot, das erste generative KI-gestützte Produkt für das Engineering in der Automatisierungsbranche, ist ein Katalysator für die Industrieautomatisierung und verhilft unseren Kunden zu mehr Innovation, Produktivität und verbesserter Wettbewerbsfähigkeit.«
Thyssenkrupp Automation Engineering, ein Sondermaschinen- und Anlagenbauer, hat den Copilot für das Engineering in eine Batteriemaschine integriert, die zur Qualitätsprüfung von Elektrofahrzeugen eingesetzt wird. Das Industrieunternehmen plant, den von generativer KI gesteuerten Assistenten großflächig einzusetzen. Ab 2025 werden die Anlagen an den weltweiten Thyssenkrupp-Standorten mit dem KI-Assistenten ausgestattet. Der Industrial Copilot unterstützt die Ingenieure bei der Erstellung von TIA Portal-Projekten. Er hilft ihnen, SCL-Code (Structured Control Language) für SPSen schneller zu entwickeln, bindet den Code intelligent in das TIA Portal ein und erstellt eine Maschinenvisualisierung in WinCC Unified. Dies erlaubt den Engineering-Teams, repetitive und monotone Aufgaben wie die Automatisierung der Datenverwaltung oder die Sensorkonfiguration zu reduzieren.
»Thyssenkrupp Automation Engineering und Siemens verbindet eine lange und erfolgreiche Zusammenarbeit«, sagte Dr. Rolf-Günther Nieberding, CEO thyssenkrupp Automation Engineering. »Ich erwarte durch den Rollout des Siemens Industrial Copilot, dass er uns – und damit unseren Kunden – ermöglichen wird, komplexe Projekte in deutlich kürzerer Zeit umzusetzen.«
Multimodalität, Agenten-Konzepte und On-Premises-Modell
Der Industrial Copilot for Operations versetzt Fertigungsmitarbeitende in die Lage, direkt mit Maschinen zu interagieren. Er unterstützt sie bei Wartungsaufgaben, beim Erkennen und Verarbeiten von Maschinenfehlern und hilft die Maschinenleistung zu verbessern. Darüber hinaus wird der Industrial Copilot über multimodale Funktionen zur Analyse und Interpretation von Bildern verfügen und steigert in Zukunft die Produktivität durch agentenbasierte Automatisierung für zahlreiche Aufgaben. Um die Sicherheit der Kundendaten zu gewährleisten und sicherzustellen, dass keine Daten den Shopfloor verlassen, soll der Industrial Copilot for Operations künftig als On-Premises-basiertes Hardware-Software-Bundle mit dem Simatic Industrie-PC (IPC 1047E) angeboten werden. Der auf IPCs ausgeführte Softwarestack basiert auf NVIDIA NIM Microservices, die Teil der NVIDIA AI Enterprise Softwareplattform sind, mit denen Automatisierungs- und Wartungsingenieure Echtzeitabfragen zu Betriebs- und Dokumentdaten stellen können.
Der Industrial Copilot for Engineering unterstützt multimodale Eingaben, beispielsweise durch das Erkennen und Konvertieren manueller Änderungen im ECAD-Dokument, das für die Elektroplanung verwendet wird. Diese Änderungen werden automatisch hervorgehoben, kommentiert und schließlich im TIA Portal-Projekt umgesetzt.
Hochkomplexe Automatisierungsprojekte werden durch Agenten-Konzepte teilweise automatisiert. Denn Agenten-Konzepte gehen über einfache Frage-und-Antwort-Interaktionen hinaus und automatisieren Prozesse durch die Aufteilung großer, komplexer Aufgaben in Teilaufgaben. Anschließend werden alle relevanten Informationen aus unterschiedlichen Quellen, einschließlich ECAD-Informationen, gesammelt, um das Ziel des Anwenders zu verstehen. Agenten können auch mit externen Systemen und Quellen verbunden werden, wodurch ein geschlossener Kreislauf entsteht, in dem verschiedene Tools miteinander verknüpft sind. Anschließend erstellen sie einen Plan, wie das Ziel zu erreichen ist und führen die erforderlichen Maßnahmen selbstständig durch. Das kann zum Beispiel das Versenden von Nachrichten, der Zugriff auf externe Systeme oder das Aktualisieren von Datensätzen sein.
Der Engineering Copilot TIA Essential ist seit Juli 2024 auf dem Siemens Xcelerator Marketplace verfügbar.