Die 73. Deutschen Meisterschaften im Elektrohandwerk (DMH) sind zu Ende und fanden wie gewohnt am Bundestechnologiezentrum für Elektro- und Informationstechnik e. V. (BFE) statt. Man kürte zum letzten Mal die Gewinner aus sieben elektrohandwerklichen Ausbildungsberufen. Ab dem kommenden Jahr greift die Neuordnung mit dann fünf Berufen, darunter auch die neue Ausbildung zum Gebäudesystemintegrator. In gewohnt entspannter und festlicher Atmospäre führten Tobias Krügener und Thorsten Janßen durch das Programm (Bild 1).
Eröffnung durch ZVEH-Präsident Stefan Ehinger
Traditionell eröffnete der amtierende ZVEH-Präsident die Veranstaltung mit einer Begrüßungsrede. Stefan Ehinger (Bild 2) war es darin wichtig, einerseits auf die derzeitige wirtschaftliche »Schieflage« einzugehen, die seiner Meinung nach - wenn auch nicht dramatisch - bereits auf die E-Handwerke durchschlägt, und andererseits die Bedeutung der e-handwerklichen Ausbildung hervorzuheben: »Wir sind mit unserem Beruf Klimaschützer und Fortschrittsmacher. Und für Sie (an die Teilnehmer gewendet) ist dieser Wettbewerb ein Türöffner!«
Festansprache des Schirmherren
Adalbert M. Neumann wendete sich an das Publikum mit einer Gegenüberstellung: »In meiner Jugend war der Beruf des Elektrikers nicht so attraktiv. Gepunktet bei den jungen Damen haben immer die Automechaniker!« Im Vergleich dazu ist für ihn heute die Tätigkeit im Elektrohandwerk der Beruf schlechthin: »Es ist der wichtigste Beruf, um die Energiewende möglich zu machen. Sie als elektrohandwerklicher Nachwuchs sind die Architekten dieser Energiewende!«
Außer den jährlichen Preisgeldern, die für den ersten, zweiten und dritten Platz ausgelobt werden (1.000 €, 800 € und 600 €), hatte Adalbert M. Neumann noch Sonderpreise im Gepäck in Form eines Apple AirPod (3. Platz), einer Apple Watch (2. Platz) und einem Ticket zum Besuch der im kommenden Jahr in Berlin stattfindenden »FIA Formula E«, inklusive Hotelübernachtung.
Den ersten Platz bei den Elektronikern für Energie- und Gebäudetechnik belegte David Vogel aus Rheinland-Pfalz (Bild 3).
Die sieben Goldmedaillen-Gewinner 2024 im Überblick:
- Julian Lembeck, Systemelektroniker, Nordrhein-Westfalen
- Tom Flemming, Elektroniker Fachrichtung Automatisierungstechnik, Nordrhein-Westfalen
- Benedikt Kanhäusser, Elektroniker Fachrichtung Informations- und Telekommunikationstechnik, Bayern
- Johannes Pfaller, Informationselektroniker Schwerpunkt Geräte- und Systemtechnik, Bayern
- Felix Kreuz, Informationselektroniker Schwerpunkt Bürosystemtechnik, Nordrhein-Westfalen
- Jonas Babinsky, Elektroniker für Maschinen und Antriebstechnik, Bayern und
- David Vogel, Elektroniker Fachrichtung Energie- und Gebäudetechnik, Rheinland-Pfalz.
»On top« gab es für jeden Erstplatzierten einen Werkzeugkoffer der Firma Haupa GmbH & Co. KG sowie ein Jahresabo der »de« beziehungsweise »ema«. David Vogel konnte sich zusätzlich über eine DDScad-Software von Graphisoft sowie eine Einladung zur D-A-CH-Normen-Tagung 2025 der DKE in der Schweiz freuen.
Jeder Teilnehmer war ein Gewinner
Diejenigen, die es in diesem Jahr nicht unter die Erstplatzierten geschafft hatten, gingen dennoch nicht leer aus. So erhielt jeder DMH-Teilnehmende einen Gutschein des BFE über 500 €, der im Rahmen einer Meisterausbildung eingelöst werden kann.
Außer der Reihe ausgezeichnet wurde Jannis Wiehart. Der 23-jährige Elektroniker für Gebäudesystemintegration (GSI) aus Niedersachsen, der seine Ausbildung vorzeitig beenden konnte, wurde anhand seiner Prüfungsnote als bundesweit Bester in dem 2021 gestarteten neuen e-handwerklichen Beruf ermittelt. 2025 werden GSI-Vertreter/-innen dann auch offiziell bei den Deutschen Meisterschaften antreten (vgl. oben).
E-Meister 2024
Seit vergangenem Jahr wird auch an dieser Stelle der »E-Meister des Jahres« ausgezeichnet. Mit dem Preis soll der Beitrag von Meistern und Meisterinnen für die Ausbildung honoriert werden. Im Vorfeld waren E-Zubis aus e-handwerklichen Betrieben aufgerufen, »ihren« E-Meister vorzuschlagen. Über ein Publikumsvoting wurde dann der »E-Meister des Jahres« gewählt.
Wie schon 2023 wurde der Titel auch 2024 an gleich zwei Branchenvorbilder vergeben, darunter eine E-Meisterin. So durften Stefanie Lampe von EAB Elektroanlagenbau GmbH Rhein-Main und Kevin Gogel, SAT Elektrotechnik GmbH aus Nürnberg, den Preis aus den Händen von ZVEH-Vizepräsident Hans Auracher entgegennehmen (Bild 4).