Jährlich gibt es in Deutschland etwa zwei Millionen Blitzeinschläge. Diese verursachen Schäden in Millionenhöhe. »Die Gefahr von Blitzen und Überspannungsschäden wird oft unterschätzt«, bemerkt Hartmut Zander von der Initiative Elektro+. Gefährlich hohe elektrische Spannung entsteht auch, wenn sich ein Blitz in der näheren Umgebung entlädt. Eine solche Überspannung kann sich bis zu einem Umkreis von zwei Kilometern verbreiten und die elektrische Anlage im Haus lahm legen, Elektrogeräte zerstören oder in Brand setzen. Als wirksame Gegenmaßnahme empfiehlt Zander einen fachgerecht installierten, mehrstufigen Überspannungsschutz. Nur ein komplettes Blitzschutzsystem könne Haus, Elektroinstallation und technische Geräte vor Brand und Schäden schützen und im Ernstfall Leben retten.
Äußerer und innerer Blitzschutz
Ein Blitzableiter bestehend aus Fangeinrichtung, Ableitung und Erdung schützt bei direktem Blitzeinschlag. Die Fangeinrichtung auf dem Hausdach dient im Ernstfall als Einschlagstelle, über die die entladene Energie an die Ableitungsanlage weitergegeben wird. Über diese Leitungen und die Erdungsanlage, beispielsweise ein Fundamenterder, gelangt der Blitzstrom kontrolliert in den Erdboden und wird dort verteilt. Zum Schutz der elektrischen Geräte und der Elektro-Anlage im Gebäude ist neben dem äußeren auch ein innerer Blitzschutz nötig. Dieser besteht ebenfalls aus dem Blitzstrom-Ableiter, einem Überspannungsableiter sowie dem Endgeräteschutz. Der Blitzstrom-Ableiter wird am elektrischen Hausanschlusskasten installiert. Bei Gewittern leitet er hohe Blitzteilströme zur Erde ab. Ein ähnliches Gerät sollte am Telefon- und Kabelfernsehanschluss angebracht werden. Der Überspannungsableiter reduziert im Stromkreisverteiler die verbleibende Überspannung im Leitungsnetz. Blitzstrom- und Überspannungsableiter können auch in einem Kombi-Ableiter miteinander verbunden sein.
Der Endgeräteschutz kann zum Beispiel in Form von Steckdosen mit integriertem Überspannungsschutz oder als Überspannungsschutzstecker die angeschlossenen Endgeräte schützen. »Nur durch die Kombination von allen drei Anwendungen sind die Endgeräte bei direkten und indirekten Blitzeinschlägen optimal abgesichert«, so Hartmut Zander. Die Installation der Schutzeinrichtung kann innerhalb weniger Stunden ohne größere Umbaumaßnahmen erledigt werden. Auch ein voll ausgestattetes Blitzschutzsystem sollte regelmäßig kontrolliert werden. Die Initiative empfiehlt spätestens alle vier Jahre eine Wartung des Systems. Weitere Infos zum Thema Blitzschutz und Elektroinstallation bietet die Initiative Elektro+ unter www.elektro-plus.com.