Über 100.000 Blitze treffen an einem aktiven Gewittertag die Erde. »Gewitter sind eine der letzten Naturgewalten, die wir nicht im Griff haben«, bemerkt Thomas Raphael, Blitzschutzexperte beim VDE. »Umso wichtiger ist das richtige Verhalten bei Gewitter. Sobald der erste Donner gehört wird, muss Schutz gesucht werden. Bei weniger als zehn Sekunden zwischen Blitz und Donner herrscht Lebensgefahr.«
Gerade bei Outdoor-Aktivitäten nehmen noch immer zu viele Bürger ein Gewitter auf die leichte Schulter. So gab es in diesem Jahr beim Vatertagsfest in Mecklenburg-Vorpommern 39 Verletzte durch Blitzschlag.
Sobald ein Gewitter aufzieht, sollte bei Outdoor-Aktivitäten frühzeitig überlegt werden, wo Schutz vorhanden ist. Beim ersten Donnern müssen alle Aktivitäten abgebrochen und sofort Schutz gesucht werden. Schutz bieten beispielsweise Gebäude mit Blitzschutzsystem oder Autos. Auch in der Nähe von Metallmasten, unter Freileitungen oder unter einem überhängenden Dach eines Gebäudes kann Schutz gegen direkten Blitzschlag gesucht werden.
Wer im Freien mit dem Fahrrad oder Motorrad unterwegs ist, sollte es abstellen, eine Bodenmulde aufsuchen, sich klein machen und in die Hocke gehen. Autofahrer sind durch den »Faradayschen Käfig« ihrer Metallkarosserie geschützt, sollten ihr Fahrzeug aber abstellen, da eine erhöhte Unfallgefahr besteht.
Aktivitäten im Wasser stellen aufgrund der hohen Leitfähigkeit des Wassers ein besonderes Risiko dar. Wassersporttreibende sollten daher bereits beim Aufziehen eines Gewitters das Wasser und die Uferzone verlassen.
Die Broschüre »Blitze – So können Sie sich schützen«, die gemeinsam von den drei deutschsprachigen Elektrotechnik-Verbänden VDE, OVE (Österreichischer Verband für Elektrotechnik) und Electrosuisse herausgegeben wird, ist kostenfrei zum Download erhältlich unter www.vor-blitzen-schuetzen.eu.