Solarworld wird damit zum größten Hersteller von Solarstromtechnologie außerhalb Asiens. »SolarWorld ist der Gegenpol zur Solarfertigung in China«, bemerkt Dr.-Ing. E.h. Frank Asbeck, Vorstandsvorsitzender der SolarWorld AG, dazu: »Wir setzen auf hochautomatisierte Produktion, minimale Fehlerquote und höchste Qualität.« Der Qualitätsanspruch von Bosch entspreche den Werten von Solarworld, so Asbeck. »Gleiches gilt für die hohen Umwelt- und Sozialstandards, denen wir uns verpflichtet haben.« Durch Zusammenführung der Entwicklungen von Solarworld und Bosch Solar Energy will der Konzern den Sprung in eine neue Leistungskategorie für Hocheffizienzmodule über 300 W ermöglichen. Das entspricht rund 20 % mehr Solarstromerzeugung auf der gleichen Fläche und damit einer weiteren drastischen Kostensenkung.
Die Übernahme der Bosch-Solar Fertigung in Arnstadt schließt sich an die finanzielle Restrukturierung des Solarworld-Konzerns an, die Ende letzten Monats erfolgreich vollzogen werde konnte. Anfang 2013 hat Bosch erklärt, sich aus der Produktion von Hocheffizienzsolarmodulen zurückzuziehen. Aus dem Auswahlverfahren ging Solarworld als das Unternehmen hervor, das Bosch ein tragfähiges industrielles Konzept und eine langfristige Orientierung für dieses Geschäft bieten konnte. Rund 800 Beschäftigte in Arnstadt wechseln nun von Bosch zu Solarworld. Die Vereinbarung zwischen Bosch und Solarworld sieht vor, den Betrieb des Standortes Arnstadt über Jahre zu sichern und die Arbeitsplätze in der Region zu belassen. Insgesamt können 1000 von derzeit noch rund 1400 Arbeitsplätzen am Standort Arnstadt erhalten werden. »Unser Ziel, Teilbereiche zu veräußern und Bosch-Alternativgeschäft anzusiedeln und damit so vielen Mitarbeitern wie möglich einen Arbeitsplatz anzubieten, haben wir erreicht«, sagte Dr. Volkmar Denner, Vorsitzender der Geschäftsführung der Robert Bosch GmbH. Zusätzlich zu den rund 800 Mitarbeitern, die zu Solarworld wechseln, wird Bosch insgesamt rund 250 Mitarbeiter am Standort Arnstadt beschäftigen. Bereits ihren Betrieb aufgenommen haben die Serviceorganisation und die Handelsgesellschaft von Bosch. Ab Herbst 2014 wird Bosch in Arnstadt zudem ein Automobilelektronikprodukt fertigen. Aktuell laufen dafür die Vorarbeiten. Für das Modulwerk im südfranzösischen Vénissieux soll es eine vergleichbare Lösung geben wie für den Standort Arnstadt. Fortgeschrittene Gespräche werden zurzeit mit einem potenziellen Investor geführt.