Kenntnisse in die Praxis exportieren

Die Tätigkeit als Dozent am etz Stuttgart ist nicht das einzige, was Frank Ziegler mit dem Elektrohandwerk verbindet. Hierzu stellten wir ihm einige Fragen.

»de«: Herr Ziegler, könnten Sie uns bitte kurz Ihre berufliche Vita skizzieren und uns sagen, als was genau Sie gegenwärtig tätig sind?

F. Ziegler: Nach meiner Ausbildung im Elektrohandwerk und einer mehrjährigen Tätigkeit als Projektleiter habe ich im Jahr 2002 erfolgreich die Meisterprüfung im Elektrotechniker-Handwerk abgelegt.

Nach meiner Meisterausbildung war ich mehrere Jahre als Betriebsleiter in einem Elektrofachbetrieb tätig, bevor ich dann den Berufsweg als Dozent im etz Stuttgart und als Sachverständiger für Elektrotechnik eingeschlagen habe.

Momentan bin ich als Dozent und Geschäftsbereichsleiter (ET-Meisterausbildung) im etz Stuttgart tätig. Zusätzlich bin ich als Sachverständiger für Elektrotechnik der HWK Stuttgart öffentlich bestellt und vereidigt, und als VDS Sachverständiger zum Prüfen elektrischer Anlagen und für Elektrothermografie zertifiziert.

Des Weiteren bin ich für den ZVEH in der DKE als Normen-Delegierter im Bereich Blitz- und Überspannungsschutz aktiv. Ich versuche dort, mein Fachwissen in der Standardisierung einzubringen.

»de«: Worauf legen Sie persönlich bei der Wissensvermittlung am etz besonderen Wert?

F. Ziegler: Besonderen Wert lege ich bei meiner Tätigkeit als Dozent für Elektrotechnik im etz Stuttgart auf die Praxisnähe des zu vermittelten Lernstoffes und dessen Aufbereitung. Zusätzlich sind mir eine fachlich hoher Anspruch und der Dienst am »Kunden« bei der Lösung komplexer »Praxisprobleme« sehr wichtig.

Bei den Schulungen und Seminaren im etz Stuttgart wird auch großen Wert auf den Transport des erworbenen Wissens und der Fertigkeiten in die betriebliche Praxis des Teilnehmers gelegt.

Zusätzlich steht den Schulungsteilnehmern auch die Möglichkeit offen, sich auf der Internetseite des etz Stuttgart über den Link »Beratung und Service – Technische Beratung« nach dem Seminar noch mit Fragen an den jeweiligen Dozenten zu wenden, um die Anwendung des erworbenen Wissens in der Praxis zu erleichtern.

»de«: Sie beantworten ja in »de« regel­mäßig Praxisproblemanfragen. Was bezeichnen Sie als Ihr Spezialgebiet – auch im Hinblick auf Ihre Sachverstän­digentätigkeit?

F. Ziegler: Die Bereiche, die ich als Sachverständiger für Elektrotechnik abdecke, sind – wie nicht weiter verwunderlich – auch meine Spezialbereiche bei der Beantwortung von Praxisproblemanfragen in »de«. Dies sind folgende Themenbereiche:

• Prüfen elektrischer Anlagen, Arbeitsmittel und Maschinen
• Planen und Prüfen von PV-Anlagen
• Normen der VDE 0100-Normenreihe
• Blitz und Überspannungsschutz
• EMV – elektromagnetische Verträglichkeit
• Erdung und Potentialausgleich

»de«: Was könnten nach Ihrer Meinung Ansätze sein, damit elektrische Anlagen in Deutschland noch sichererer und mängelfreier werden?

F. Ziegler: Folgende Ansätze würden nach meiner Meinung wesentlich dazu beitragen elektrische Anlagen, aber auch Arbeitsmittel noch sicherer bzw. mängelfreier zu gestalten:

• Ausbau gesetzlicher Regelungen und deren Umsetzung in der Praxis bezüglich regelmäßiger Wiederholungsprüfungen ortsfester elektrischer Anlagen und von Arbeitsmitteln, wie sie eigentlich im gewerblichen Bereich selbstverständlich sein sollten
• Zusätzliche und regelmäßige Qualifizierungen für Elektrofachkräfte
• Schaffung zusätzlicher Zertifizierungssysteme für Prüfer bzw. Sachverständige für Elektrotechnik um den »Wildwuchs« in diesem Bereich etwas einzudämmen
• Stärkung der Meisterausbildung im Elek­trotechniker-Handwerk und Beibehaltung der handwerksrechtlichen Zulassungsvoraussetzungen zur Tätigkeit im Elektrohandwerk
• Stärkung der Berufsausbildung im Elektrohandwerk, um dem Fachkräftemangel zu begegnen

»de«: Vielen Dank für das Gespräch!