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Deutschland hinkt eigenen Zielen hinterher

Neue Normungs-Roadmap »Elektrische Energieeffizienz«

Die Normungsroadmap »Elektrische Energieffizienz«
Die Normungsroadmap »Elektrische Energieffizienz«
Deutschland ist zwar Vorreiter bei Klimaabkommen und gilt als internationaler Markt- und Innovationsführer bei Energieeffizienztechnologien. Das zeigt unter anderem die überdurchschnittlich hohe Anzahl von Patentanmeldungen zur Energieeffizienz in der Gebäudetechnik sowie bei industriellen Verfahren, Prozessen und Querschnittstechnologien. In diesen Bereichen wurden 2002 bis 2004 insgesamt 30 bis 40 % der weltweiten Patente von deutschen Forschern und Unternehmen angemeldet.

Dennoch scheint Deutschland trotz anfänglicher bemerkenswerter Erfolge seit 2014 hinter seinem Zeitplan für das Erreichen seiner ehrgeizigen Effizienzziele - Reduzierung des Energieverbrauchs um 10 % bis 2020 und 25 % bis 2050 gegenüber 2008 - zurückzubleiben. Wie Deutschland dennoch auf Kurs kommen kann, zeigt die neue VDE|DKE-Normungs-Roadmap »Elektrische Energieeffizienz«, die erstmals unter Beteiligung einer großen Öffentlichkeit in Form eines Blogs erarbeitet und in verschiedenen Social-Media-Kanälen diskutiert wurde.

Normung treibt Elektrische Energieeffizienz voran

Neben der Steigerung des Anteils regenerativer Energiequellen im Strommix ist die Steigerung der Elektrischen Energieeffizienz (EEE) die zweite Säule der Energiewende. Einen wesentlichen Beitrag zur Elektrischen Energieeffizienz leistet das erfolgreiche Zusammenspiel von Normung und Innovation, wie die Normungs-Roadmap darstellt. Ein Beispiel: Allein bei Hausgeräten wurde der Energieverbrauch in den vergangenen Jahren um über 30 % gesenkt. Dies entspricht der Jahresleistung eines größeren Kernkraftwerkes. Einen großen Anteil an diesem Erfolg hat die Energielabel- und Ökodesign-Richtlinie der EU. Erheblich größer sind die noch ungenutzten Energieeffizienzpotentiale. Beispielsweise könnte die jedes Jahr durch Elektromotoren in der deutschen Industrie verbrauchte Leistung um rund 30 TWh bis 2020 reduziert werden - genug, um mehrere Großkraftwerke überflüssig zu machen. Ähnliche Einsparpotentiale eröffnen effiziente Beleuchtungs- und Heizungssysteme

Um alle Potentiale der Elektrischen Energieeffizienz voll auszuschöpfen, muss aus VDE-Sicht an mehreren Punkten angesetzt werden. Verfügbare innovative Produkte und Technologien müssen konsequent genutzt, neue Normen und Messverfahren verabschiedet und angewandt werden. Politik und Industrie sind aufgerufen, mehr Transparenz und mehr Anreize zu schaffen. Und der Verbraucher selbst muss mithelfen, indem er mehr energieeffiziente Angebote wahrnimmt. Dabei helfen Normen und Prüflabel. In dem starken Engagement deutscher Experten in Schlüsselkomitees der internationalen Normungsgremien sehen die Normungsexperten ein gutes Zeichen dafür, dass deutsches Technikwissen weiterhin wichtige Akzente bei Zukunftsthemen wie der Elektrischen Energieeffizienz setzen wird.

Die Arbeiten zur EEE-Normung werden in Form einer weiteren Version der Normungs-Roadmap »Elektrische Energieeffizienz« fortgesetzt. Dabei soll unter anderem auf Themen wie Energieautarke Sensorik, Auswirkungen und Potentiale von Produktvernetzung (Internet der Dinge) oder die ganzheitliche Berücksichtigung aller Parameter bei Energieeffizienz-Optimierungen detailliert diskutiert werden. Rückmeldungen auf diese Normungs-Roadmap können dabei einfließen und helfen, in dem sich verändernden elektrischen Energieumfeld Aktionsfelder zukunftssicher zu konkretisieren.

Die Deutsche Normungs-Roadmap »Elektrische Energieeffizienz« steht im VDE Shop unter www.vde.com als Download zur Verfügung. Weitere Informationen unter www.vde.com und www.dke.de.
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