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Jetzt auch drahtlos

Automationssystem fürs Smart Home

Auf einen Blick Drahtlos Für das Gebäudeautomationssystem »free@home« gibt es nun auch drahtlose Komponenten

Mehr Teilnehmer In einer Anlage lassen sich 64 verdrahtete und 64 Funkkomponenten kombinieren
Zur Light + Building 2014 zeigte Busch-Jaeger erstmals sein Automationssystem »free@home«, damals in einer drahtgebundenen Variante. Positioniert ist es funktional und preislich ein Stück unterhalb von KNX. Für die Inbetriebnahme reicht eine App aus, man benötigt sonst keine spezielle Software. Und der Endkunde kann selbst in bestimmten Grenzen Parameter verändern, ohne jedes Mal den Fachmann rufen zu müssen.

Da das System bisher ausschließlich in einer drahtgebunden Version vorlag, war man anwendungsseitig vor allem auf Neubauten oder Komplettrenovierungen beschränkt. Diese Limitierung hebt die neue »Wireless«-Variante auf – wobei der Begriff »drahtlos« nicht ganz korrekt ist: Zwar erfolgt die Datenübertragung über ein Funkprotokoll, die Sensoren selbst benötigen allerdings weiterhin eine Versorgung mit 230 V. Man ist bei der Positionierung z. B. der Taster also nicht vollkommen frei. Batterieversorgte Sensoren sollen aber zu einem späteren Zeitpunkt das System ergänzen.

Das proprietäre Funkprotokoll sendet verschlüsselt auf der Frequenz von 2,4 GHz – und damit im gleichen Frequenzband, in dem auch viele WLAN-Router arbeiten. Hier muss man ggf. den Übertragungskanal ändern, um Störungen zu minimieren. Die Teilnehmer bauen ein so genanntes »Mesh-Netzwerk« auf: Falls Teilnehmer A mit Teilnehmer B kommunizieren möchte und dies direkt nicht funktioniert, nimmt das Signal einen »Umweg« über weitere Teilnehmer. Die Funkreichweite hängt von den örtlichen Gegebenheiten ab, als Anhaltspunkt gilt die Empfehlung, dass zwischen zwei Geräten nicht mehr als eine Decke oder eine Wand liegen sollte.

Zwei Mal 64

Bild 1: Der System Access Point wird mit dem heimischen Router verbunden und ermöglicht die Bedienung per App
Bild 1: Der System Access Point wird mit dem heimischen Router verbunden und ermöglicht die Bedienung per App
Die drahtgebundene Variante ist auf 64 Teilnehmer limitiert. Kombiniert man nun verdrahtete und Funkkomponenten, so kann man jeweils maximal 64 Teilnehmer einbinden, insgesamt also 128. Vorhandene Anlagen lassen sich mit Funkkomponenten nachrüsten. Dafür muss der »System Access Point« (Bild 1) getauscht werden, da nur die neue Generation die Funkkommunikation beherrscht.

Für die Variante »Wireless« stehen verschiedene Komponenten für die UP-Dose zur Verfügung, z. B. Tastsensoren, Schalt-, Dimm und Jalousieaktoren sowie Bewegungsmelder und Raumtemperaturregler. Fensterkontakte sowie ein Heizkörper-Stellantrieb sollen in Kürze folgen.
Quelle: Busch-Jaeger
Quelle: Busch-Jaeger
Laut Auskunft von Busch-Jaeger wurden inzwischen weltweit über 1 Mio. free@home-Komponenten verkauft. Zudem sei in rund jeder zweiten Installation auch Video-Türkommunikation integriert (Bild 2). Weiteres Wachstum verspricht man sich durch die Öffnung hin zu weiteren Systemen. Heute lässt sich z. B. Philips hue einbinden, für die Zukunft steht u.a. eine Anbindung an Homekit von Apple auf der Agenda, ebenso eine Integration der Ladesteuerung für Elektrofahrzeuge.

Die Wachstumsziele des Herstellers sind ehrgeizig. So kündigte Mike Mustapha, Leiter der Einheit Building Products bei ABB, anlässlich der Vorstellung der »Wireless«-Version an, bis zum Jahr 2020 die Stückzahlen verzehnfachen zu wollen.
Über den Autor
Autorenbild
Dipl.-Ing. Andreas Stöcklhuber

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