Meinung des Experten
Es ist davon auszugehen, dass solche Arten von Klemmen nicht für den Anschluss von solch unterschiedlichen Querschnitten geeignet sind. Normativ müssen derartige Anschlussstellen (Schraubklemmen mit Klemmplatte) für den vorgegeben Querschnitt und zusätzlich für einen anderen Leiter, der maximal zwei Querschnitte kleiner ist, geeignet sein. Also auf einer Seite der Schraube unter der Klemmplatte darf z.B., um bei Ihrem Beispiel zu bleiben, ein Leiter mit 16mm2 und auf der anderen Seite der Schraube darf ein Leiter mit 10mm2 bzw. 6mm2 angeschlossen werden. Dies ist im Abschnitt 7.2 von DIN EN 60999-1 (VDE 0609-1):2000-12 so festgelegt. Man kann daher auch davon ausgehen, dass dieser unsachgemäße Anschluss, das Kokeln an dem einen Leiter verursacht hat. Einen Lichtbogen schließe ich aus, da der daneben liegende Anschluss keinen Schaden aufweist.Eine weitere Fehlleistung ist, dass der Querschnitt von 2,5mm2 zwar durch eine Vorsicherung von 50A bei Kurzschluss geschützt werden könnte – was aber durch Rechnung nachgewiesen werden muss – und vermutlich aber nur auf sehr kurzen Strecken (kurze Leitungslänge) erfüllbar ist. Aussagen hierzu gab es in der zurückgezogenen Norm DIN VDE 0100-430:1981-06, wo entsprechende Nomogramme enthalten sind. Daraus lässt sich ablesen, dass z.B. bei einer Vorimpedanz von 100mΩ immerhin noch ca 12m Leiterlänge zulässig wären. Solche Konfigurationen werden innerhalb von Schaltanlagen/Verteilern häufig angewendet.
Eine andere Möglichkeit innerhalb von Gehäusen wäre, die Anforderungen von Abschnitt 8.6.4 von DIN EN 61439-1 (VDE 0660-600-1):2012-06 zu erfüllen. Diese Anforderungen beinhalten:
- Kurz-und erdschlusssichere Verlegung
- Die Länge zwischen der vorgeschalteten Überstromschutzeinrichtung und der nachgeschalteten Überstromschutzeinrichtung darf maximal 3m betragen.