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Unternehmerpreis Elektrohandwerk

Nahe am Markt und vorausschauend agieren

Bild: Unternehmer mit Visionen - Andreasa Bettermann;  Quelle: Obo Bettermann
Bild: Unternehmer mit Visionen - Andreasa Bettermann; Quelle: Obo Bettermann
Als Vorsitzender des Fachverbandes »Installationsgeräte und -systeme« im ZVEI mit 160 Mitgliedsunternehmen steht Andreas Bettermann (Bild) an vorderster Front, wenn es darum geht, die Interessen der Elektrobranche mit zu vertreten. Er weiß um die Veränderungen, denen unsere Branche unterliegt und welche Herausforderungen in der Zukunft auf sie warten. Da er auch die operative Führung des Familienunternehmens OBO Bettermann verantwortet, ist er eng verbunden mit dem Tagesgeschäft des dreistufigen Elektrofachvertriebes. Wir sprachen mit Herrn Bettermann über die aktuellen Herausforderungen für die Branche und das Engagement von OBO Bettermann beim Deutschen Unternehmerpreis Elektrohandwerk 2018.

»de«: Herr Bettermann, als Hersteller von Markenprodukten im dreistufigen Elektrofachvertrieb trägt OBO Bettermann wesentlich dazu bei, dass unsere Leser ihren Kunden innovative Qualitätsprodukte anbieten können. Welche Entwicklungstrends im Markt sind hier für Sie wesentlich? A. Bettermann: Wie Sie ganz richtig sagen, sind innovative Qualitätsprodukte von enormer Bedeutung für uns als Hersteller. Wir müssen am Puls der Zeit sein, um am Markt zu bestehen. Wir sehen daher einen ganz erheblichen Digitalisierungs-Trend, auf den wir uns schon seit Jahren einstellen und auch investieren. Es gilt, die Trends der Digitalisierung frühzeitig zu erkennen und diese ins praktische Geschäft des dreistufigen Vertriebs zu übertragen. Die Digitalisierung internationalisiert aber auch den Einkauf und die Beschaffung, dadurch steigt natürlich auch die Preistransparenz. Dies macht es dem Kunden einfacher, Preise und weiterführende Informationen zum Produkt zu erhalten und auch zu vergleichen. Es ist schwer absehbar, was in diesem Bereich in der Zukunft noch alles passieren wird. Wir sind allerdings auf die anstehende Veränderung vorbereitet und beobachten sehr genau, wie sich der Markt verändert.

Eine wesentliche positive Veränderung in der digitalen Planung und des Bauens bietet Building Information Modeling (BIM). Wir sprechen hier von einem neuen Anreiz in der Planungsmethodik – Planungs- und Bauprozesse von Gebäuden werden anhand von umfassenden digitalen Modellen simuliert und optimiert. Dadurch wird die Planung von Anfang an detaillierter, transparenter und bietet ein hohes Maß an Zusammenarbeit für alle Planungsbeteiligten. Hier wird auch noch sehr viel passieren, was für uns große Chancen bietet.

Neben der Digitalisierung sehen wir auch, dass die Reaktionen auf dem Markt immer schneller werden. Dadurch, dass Märkte zusammenwachsen, werden Prozesse transparenter. Wir als familiengeführtes Traditionsunternehmen wollen flexibel bleiben, um schnell und unkompliziert zu reagieren. Aus diesem Grund haben wir zum Jahresbeginn den Vertrieb Deutschland in die neu gegründete Tochtergesellschaft OBO Bettermann Vertrieb Deutschland GmbH & Co. KG von Menden nach Iserlohn ausgegliedert. Dies ermöglicht es uns, unsere Leistungen zu verbessern und Erfolge auszubauen. Unter dem OBO-Motto »Building Connections« bauen wir gemeinsam sowohl an Gebäuden als auch an Partnerschaften.

Um bei den Trends zu bleiben, stellen wir fest, dass sich der Export allgemein aufgrund der globalen Krisen schwächer gestaltet, allerdings erfreulicherweise die Auftragsbücher des Elektrohandwerks im Inland voll sind. Der Wohnungsbau in Deutschland hat sicherlich einen großen Teil dazu beigetragen, dass sich das Wirtschaftswachstum von 1,9 % im vergangenen Jahr so erfreulich entwickelt hat. Die Bauinvestitionen stiegen mit 3,1 % am stärksten, so das Statistische Bundesamt. Diese Entwicklung lässt uns sehr positiv in die Zukunft blicken. Die Herausforderung wird darin bestehen, unsere Marktposition gemeinsam mit dem Elektrogroßhandel und dem Elektrohandwerk zu stärken und zu vertiefen.
Zur Person
Der Dipl.-Kaufmann Andreas Bettermann (41) studierte Betriebswirtschaftslehre an den Universitäten Köln und Siegen. Nach seinen beruflichen Stationen bei der Grohe AG und der Pittsburgh Tube Company Inc. (USA) trat er 1999 bei OBO Bettermann ein. In die Geschäftsführung wurde er durch seinen Vater Ulrich Bettermann im Jahr 2004 berufen, wo er sich heute um die operative Führung des Unternehmens kümmert.

Besonders hervorzuheben ist die Auszeichnung für »Kontinuität und Innovation«, die Andreas Bettermann 2010 durch den Unternehmerpreis des deutschen Mittelstands erhalten hat. Seit vielen Jahren nimmt er den Vorsitz des Fachverbandes »Installationsgeräte und -systeme« im ZVEI mit 160 Mitgliedsunternehmen ein. Begonnen hatte er mit dieser verantwortungsvollen Aufgabe als jüngster Vorsitzender im Alter von 34 Jahren.
»de«: OBO Bettermann engagiert sich nach 2016 erneut für den Deutschen Unternehmerpreis Elektrohandwerk, der 2018 durch unsere Fachzeitschrift vergeben wird. Welche Motive leiten Sie hier? A. Bettermann: Als familiengeführtes Traditionsunternehmen wissen wir, wie wichtig es ist, an seine Arbeit zu glauben. Schon allein die Einreichungen der Betriebe zeigen, dass jeder einzelne dies tut – das ist schon bemerkenswert. Denn nur wer an seine Kompetenzen glaubt, kann erfolgreich sein. Wenn dann noch ein Preis daraus hervorgeht, ist das doch für jeden Unternehmer ein tolles Ergebnis. Wir möchten die Betriebe unterstützen, die am Ende des Tages so nah an unseren Produkten sind. Für uns als produzierendes Unternehmen ist es natürlich sehr wichtig zu wissen, was das Handwerk bewegt und wo wir uns verbessern können. Durch den Unternehmerpreis kommen wir ins Gespräch und finden dies im besten Fall heraus. Wir sind von dem Preis voll und ganz überzeugt. Die internationale Leitmesse Light & Building, die im kommenden Jahr wieder in Frankfurt stattfinden wird, ist unserer Meinung nach genau die richtige Umgebung für die Preisverleihung. Wir sind sehr gespannt, welches Unternehmen das Rennen machen wird und wünschen allen Betrieben, die ihre Bewerbung eingereicht haben, schon jetzt viel Erfolg.

»de«: Wo sehen Sie zurzeit die größten Herausforderungen für die Elektrohandwerksbetriebe? A. Bettermann: Ganz klar in der Anpassung an den Wandel. Durch die Disruption der Märkte verändern sich Prozesse, werden transparenter und schneller. Die Handwerksbetriebe sind gezwungen, sich darauf einzustellen, wenn sie langfristig am Markt bestehen wollen. Allerdings bringt dies häufig ein hohes Investitionsvolumen mit sich. Was ebenfalls zu einer Herausforderung werden wird bzw. vielerorts schon angekommen ist, ist der Fachkräftemangel, der uns allen große Sorgen bereitet. Wir müssen die junge Generation begeistern und Perspek­tiven bieten, um langfristig bestehen zu ­können.
Bewerbung

Deutscher Unternehmerpreis Elektrohandwerk 2018



Erfolgreiche Elektrohandwerksunternehmer können sich ab dem 1. Juni 2017 bewerben für den Deutschen Unternehmerpreis Elektrohandwerk 2018.

Unter www.elektro.net/upe steht ein Online-Formular für Ihre Bewerbung bereit. Eine Bewerbung auf dem Postweg ist ebenfalls möglich. Nutzen Sie dazu das Download-Formular (PDF).

Bewerbungsschluss ist der 30.11.2017!

Sponsoren

Der Deutsche Unternehmerpreis Elektrohandwerk 2018 wird unterstützt von

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