Ist eine Entscheidung gefallen, kommt es auf die fachgerechte Planung und Installation an, um energetischen Zielen und Komfortansprüchen gerecht zu werden
Immer mehr interessierte Bauherren wenden sich mit der Fragestellung nach dem optimalen System an ihre Fachplaner und Installateure. Diese sehen sich mittlerweile einer Vielzahl von Optionen und Systemen gegenüber (Tabelle).
- Installationsaufwand: Wird eine Lüftungsanlage für einzelne Räume geplant, beschränkt sich der Installationsaufwand auf das Einsetzen der dezentralen Lüftungsgeräte in die Außenwand der Aufenthaltsräume. Ein Luftverteilsystem entfällt. Je Lüftereinheit ist eine Kernbohrung erforderlich und die Stromversorgung vorzubereiten. Danach ist die Montage der Lüftereinheit schnell und einfach in wenigen Schritten erledigt.Die Positionierung und damit auch die Raumdurchströmung sind abhängig von den zur Verfügung stehenden Außenwandflächen.Im Vergleich hierzu ist die Planung und Installation einer zentralen Lüftungsanlage anspruchsvoller. Der Vorteil: Hier können die Zu- und Abluft-Elemente optimal für eine einwandfreie Raumdurchströmung positioniert werden. Für Sanierungen gilt es, den optimalen Kompromiss zwischen optimaler Lüftungseffizienz und wirtschaftlicher Installation zu finden.
- Kosten: Die tatsächlichen Kosten hängen stark von den geforderten Luftmengen ab. Sollen mit einem dezentralen Gerät nur einzelne Räume be- und entlüftet werden, ergibt sich ein Kostenvorteil. Aufgrund der geringen Anzahl von Lüftungsgeräten bleiben die Material- und Arbeitskosten auf einem niedrigen Niveau. Steht die DIN-konforme Betrachtung der gesamten Wohneinheit im Vordergrund, relativiert sich der Kostenunterschied zur Zentral-Anlage. Daher empfiehlt es sich, für beide Arten von Systemen Angebote für das jeweilige Bauvorhaben einzuholen.
Zwar bieten die dezentralen Lüftungsgeräte im Vergleich zur Fensterlüftung einen höheren Schallschutz, jedoch muss berücksichtigt werden, dass auch der Außenschall seinen Weg durch das Gerät findet. Hier spielt die zentrale Wohnraumlüftung eine ihrer Stärken aus.
Wird das Zentralgerät beispielsweise in einem Abstellraum installiert, ist das Gerätegeräusch in den Wohn- und Schlafräumen nicht wahrnehmbar (Bild 1). Wanddurchführungen werden nur für die Außen- und Fortluftleitungen benötigt. Bei dezentralen Lüftungsgeräten ist der Schallschutz gegen Außenlärm zwar besser als bei der Fensterlüftung, dennoch fällt er deutlich geringer aus als bei einer zentralen KWL-Anlage.
Dezentrale Lüftungssysteme
In der Abluftphase nimmt der Keramik-Wärmespeicher die Wärme der Raumluft auf und speichert diese. Im anschließenden Zuluftbetrieb wird die frische Außenluft durch den Keramikspeicher geleitet und nimmt dessen Wärme auf, um so vorgewärmt in die Wohnräume zu strömen. Dabei bilden mindestens zwei Geräte eine Funktionseinheit. Phasenversetzt sorgt ein Lüfter für Zuluft, während der andere die Abluft aus dem Raum fördert. Nach einer definierten Zeit wechseln die Drehrichtungen der Geräte.
Kombination mit Abluftgeräten
Intelligente Systeme bieten jedoch auch für diese Situationen eine Lösung: Die Kombination von Abluftanlagen und Wärmerückgewinnungsgeräten. Die Steuerung der in den Wohn- und Schlafräumen positionierten Lüftungs-Geräte ist mit den Abluftventilatoren verbunden und reagiert, sobald der Abluftventilator aktiv wird, mit der Änderung der Betriebsart des Lüftungsgerätes.
Die Geräte schalten beispielsweise automatisch auf Zuluftbetrieb und versorgen somit den Abluftventilator mit der notwendigen Außenluftmenge. Dadurch ist eine ausgeglichene Luftbilanz in der gesamten Wohnung gewährleistet.
Zentrale Lüftungssysteme
Frischluft und Abluft sind hierbei hermetisch voneinander getrennt. Über die Zuluftleitung strömt diese temperierte Luft dann in die Wohn- und Schlafräume. Zeitgleich wird die verbrauchte Luft aus Küche, Bad und WC zum Lüftungsgerät geführt, im Wärmetauscher zur Erwärmung der Frischluft genutzt und anschließend über die Fortluftleitung ins Freie gebracht.
Ein nachrüstbarer Filter kann zudem Feinstaub und Pollen zurückhalten, wovon besonders Allergiker profitieren (Bild 4). Ebenso werden Lärmbelästigungen stark reduziert, da trotz geschlossener Fenster rund um die Uhr be- und entlüftet werden kann. Die stete Feuchteabfuhr vermeidet wirkungsvoll eine Schimmelbildung, schützt somit die Bausubstanz und sichert langfristig den Immobilienwert.
Im Sommer bietet die Anlage zudem die Möglichkeit, die Temperatur in den Wohnungen durch Einbringen der kühlen Nachtluft zu senken.