Digitaler Schaltplan Durchgesetzt haben sich die klassische und die funktionale Projektierung
Digitale Fertigungsunterlagen unterstützen die Montageabläufe
Ohne eine reibungslose Übermittlung der Daten im jeweils benötigten Format ist diese Form der Produktion jedoch nicht denkbar. Geeignete Softwarelösungen sind daher ein maßgeblicher Erfolgsfaktor für die Entwicklung solcher Fertigungsanlagen. Die Projektierungssoftware Clip Project von Phoenix Contact bildet dabei die offene Schnittstelle für den Datenfluss entlang der Wertschöpfungskette - durchgängig von der CAE-Ebene bis zur automatisierten Produktion.
Digitaler Schaltplan
Bereits in der Phase der Schaltschrank-Projektierung berücksichtigt man die Klemmenleisten als Verbindungspunkte in den jeweiligen Schaltplänen. Die Projektierungs-Software Electric P8 aus dem Hause Eplan ermöglicht eine Erstellung solcher Schaltpläne. Wird ein Schaltplan mit diesem Programm generiert, stehen dem Nutzer zahlreiche Gestaltungsmöglichkeiten zur Verfügung. Auf dem digitalen Schaltplan kann er alle wesentlichen Verbraucher, Verbindungsleitungen und Klemmenpunkte als Zeichensymbole einfügen. Nach der Layoutplanung erfolgt dann die Zuweisung funktionaler Werte zu diesen Symbolen. In diesem Arbeitsschritt besteht die Herausforderung darin, allen gesetzten Verbindungspunkten die jeweils richtigen Reihenklemmen zuzuordnen.Zur Realisierung einer Artikelzuweisung in Eplan Electric P8 haben sich im Markt bislang zwei unterschiedliche Methoden durchgesetzt: die klassische und die funktionale Projektierung. Bei der klassischen Klemmenpunktprojektierung wird jedem definierten Verbindungspunkt ein Reihenklemmentyp aus der Electric P8-Datenbibliothek manuell zugewiesen. Dieser gängige Ansatz setzt allerdings voraus, dass der Planer über umfassende Produktkenntnisse verfügt, um für jeden Klemmenpunkt die optimale Artikelauswahl zu treffen. So muss der Anwender zum Beispiel bei jedem Verbindungspunkt wissen, welcher Klemmentyp inklusive des passenden Zubehörs verwendet werden soll. Bedingt durch den manuellen Prozess ist diese Methode der Projektierung allerdings fehleranfällig - und darüber hinaus zeitintensiv.
Verbindungspunkte werden zu Reihenklemmen
Der Auswahlmechanismus berücksichtigt die Eigenschaften des Verbindungpunktes und ermittelt somit immer den richtigen Klemmentyp. Relevant bei der Auswahl der richtigen Reihenklemme sind unter anderem die Anzahl der aufgeführten Klemmenpunkte, die Größe der verwendeten Aderquerschnitte sowie die generelle Funktionsart –zum Beispiel PE-Leiter. Um die Projektierung noch weiter zu vereinfachen, wandelt das Programm eingeplante Drahtbrücken vollautomatisch in Stegbrücken um – eine Arbeitserleichterung. Denn Stegbrücken verkürzen im späteren Montageprozess die Verdrahtungszeiten, und außerdem werden weniger Verbindungsleitungen benötigt.
Ein weiterer Zeitfresser bei der Projektierung von Klemmenpunkten ist die fachgerechte Zuweisung von Zubehörartikeln – wie Deckel, Endhalter, Brücken und Markierungsmaterialien. Um diesen Arbeitsschritt zu eliminieren, bietet Clip Project Planning eine Autokorrektur, welche die automatische Zuweisung aller relevanten Zubehörartikel übernimmt. Bedingt durch die in der Datenbank vermerkte Relation zwischen Reihenklemme und Zubehör wählt das Programm alle benötigten Produkte automatisch aus, weist sie zu und platziert sie. Um die Auswahl von Reihenklemme und Zubehör muss sich der Anwender dann nicht mehr kümmern.
Hohe Flexibilität
Sobald die virtuelle Klemmenleiste mit Hilfe von Clip Project Planning ausgeprägt ist, können die Daten vollständig zu Electric P8 zurückgeführt werden. Dabei werden alle relevanten Stammdaten automatisch übertragen und in der P8-Datenbank neu angelegt oder aktualisiert. Zur weiteren Bearbeitung eines kompletten Automatisierungsprojektes sind somit alle notwendigen Artikelstücklisten vorhanden.Da viele Schaltschrankbauer bereits wissen, wie ihre fertigen Klemmenleisten aussehen sollen, bietet Clip Project Planning ihnen zwei unterschiedliche Lösungsansätze an. Zum einen können individuelle Klemmenleisten direkt mit Clip Project aufgebaut werden. Zum anderen können Tragschienen, die mittels 3D-Programmen – wie Eplan Pro Panel oder Zuken Panel – erstellt und komplett bestückt wurden, bequem importiert werden. Dabei spielt es keine Rolle, ob die Produkte auf der importierten Tragschiene von Phoenix Contact oder von anderen Herstellern stammen. Die Software extrahiert die relevanten Artikeldaten aus den jeweiligen Datenbanken und repliziert sie dann exakt im Clip Project-Editor.
Schnell und sicher montieren
Clip Project Marking: Bequem BeschriftenMit dem Zusatzmodul Clip Project Marking aus dem Hause Phoenix Contact werden Markierungsschilder beschriftet. Die Software übernimmt alle Markierungsinformationen zur Klemmen- und Betriebsmittelbeschriftung direkt aus dem CAE-System und exportiert diese in der richtigen Bestückungsreihenfolge. Das erneute Sortieren der Druckaufträge entfällt. Somit sind Montage- und Druckprozess genau aufeinander abgestimmt. |
Die automatisierte Klemmleistenfertigung
Um den wachsenden Bedarf an Schaltschränken zu decken, die schneller, wirtschaftlicher und dabei möglichst fehlerfrei produziert werden, steigen marktführende Unternehmen bereits auf industrielle Automatisierungslösungen um.Allerdings können diese Bestückungsautomaten nur arbeiten, wenn die Fertigungsaufträge im richtigen Datenformat vorliegen. Aus diesem Grund bietet Clip Project Planning den Anwendern die Möglichkeit, ihre kompletten Fertigungsaufträge im Datenformat Automation ML zu exportieren. Entlang der gesamten Wertschöpfungskette - von der Planung bis zur automatisierten Fertigung - ermöglicht die intelligente Projektierungs-Software auf diese Weise erhebliche Effizienzsteigerungen.